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Wahljahr: | 2014 |
Sektion: | Biochemie und Biophysik |
Stadt: | Zürich |
Land: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Systembiologie, Proteine, Proteomik, Proteinnetzwerke, Massenspektrometrie, Technologieentwicklung
Ruedi Aebersold ist ein Schweizer Zellbiologe. Er widmet sich der Erforschung von Proteinen und gilt als Pionier der Proteomik, die die Gesamtheit aller Proteine eines Lebewesens analysiert. Aebersold entwickelte eine Reihe von Analyse-Methoden und Computermodellen, mit deren Hilfe Proteine identifiziert, quantitativ gemessen und strukturell analysiert werden können. Proteine werden auch Bausteine des Lebens genannt, sie sind praktisch an allen chemischen Reaktionen des Organismus beteiligt. Die Proteinzusammensetzung einer Zelle, auch Proteom genannt, ist dynamisch und ändert sich ständig. Aebersold hat erforscht, zu welchem Zeitpunkt welche Proteine benötigt werden und welche Funktionen sie ausführen.
Er hat mit seinem Team die Expression von Proteinen in verschiedenen Phasen der Entwicklung oder unter verschiedenen Lebensbedingungen analysiert und dafür Taufliegen, Hefen oder Säugetierzellen genutzt. Für seine Forschungen hat Aebersold spezielle Messverfahren entwickelt, besonders bekannt wurde die Analyse-Methode ICAT (Isotope Coded Affinity Tag / Isotopen-codierte Affinitätsmarkierung), und eine Reihe von Computerprogrammen für die Analyse der Proteomedaten.
Mit diesen Methoden kann zum Beispiel die Proteinzusammensetzung von Krebszellen und von Nichtkrebszellen unterschieden werden. Dies führt zu besserem Verständnis der biochemischen Prozesse und kann dazu beitragen, dass Krankheiten schneller erkannt werden.
Das Team um Ruedi Aebersold konnte mit verschiedenen Methoden fast das gesamte Proteom (alle Proteine unter bestimmten Bedingungen) der Hefe Saccharomyces cerevisiae, des Tuberkulose-Erregers Mycobacterium tuberculosis und des Menschen kartieren. Hierbei entdeckten die Forscher sogar bisher unbekannte Proteine. Generell ist die Forschung darauf ausgerichtet, den Zusammenhang zwischen Genotyp und Phänotyp aufgrund der Proteomvermessung der Zelle zu erhellen.
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