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Foto: Markus Scholz für die Leopoldina
Wahljahr: | 2021 |
Sektion: | Neurowissenschaften |
Stadt: | New York, NY |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Kognitive Neurowissenschaften, visuelle Kognition, Primatenelektrophysiologie, funktionelle Bildgebung, Aufmerksamkeits- und Sehsysteme
Sabine Kastner ist eine deutsch-amerikanische Neurowissenschaftlerin. Sie lehrt Neurowissenschaften und Psychologie an der Princeton University in den USA. Schwerpunkt ihrer Forschung sind die neuronalen Grundlagen von Seh- und Aufmerksamkeitsleistungen im Primatengehirn als Basis für das Verständnis gesunder und pathologischer Hirnfunktionen.
Die Wissenschaftlerin verwendet dafür einen translationalen Ansatz, der eine bildgebende Darstellung des menschlichen Gehirns mit den physiologischen Kenntnissen über Patientinnen und Patienten mit Gehirnverletzung oder -beeinträchtigung zusammenführt. Vergleichbare Studien bei Altweltaffen zeigen den evolutionär zugrundeliegenden Anteil. Im Fokus von Sabine Kastner steht ein besseres Verständnis der Interaktion großer Netzwerke während verschiedener Kognitionsprozesse, wobei ihr besonderes Augenmerk auf dem Zusammenspiel von Thalamus und der Großhirnrinde liegt. In Zusammenarbeit mit anderen Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern hat Kastners Team bei Untersuchungen von Menschen und Makaken herausgefunden, dass Aufmerksamkeit einem schnellen rhythmischen Prozess zwischen Konzentration und Ablenkung unterliegt. Im Ergebnis hat Sabine Kastner grundlegende Beiträge zu einer Reihe von Forschungsfragen geleistet, beispielsweise zur Selektion verhaltensrelevanter Informationen und den zugrundeliegenden neuronalen Prozessen, zur funktionellen Organisation des menschlichen Sehsystems auf der Ebene von Thalamus und Cortex, zur Repräsentation von Objektinformationen im Temporal- und Parietalcortex und zur Entwicklung kognitiver Leistungen und den damit assoziierten neuronalen Netzwerken bei Kindern.
Die Studien der Neurowissenschaftlerin zur Aufmerksamkeit haben vertiefte Einblicke in die die Struktur, Funktion und Dynamik der zugrundeliegenden Netzwerke ermöglicht und weisen daher eine hohe Relevanz auf. Diese Erkenntnisse werfen auch einen neuen Blick auf Aufmerksamkeitsdefizite im Kindesalter.
Darüber hinaus ist Sabine Kastner Chefredakteurin (Editor-in-Chief) der internationalen Fachzeitschrift „Progress in Neurobiology“ und des Open Access Journals „Frontiers for Young minds/Understanding neuroscience“ und hat das „Handbook of Attention“ (2014) herausgegeben. Sie fördert und unterstützt die wissenschaftliche Ausbildung sowohl von Kindern als auch Studierenden, Postdocs sowie jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
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