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Wahljahr: | 2006 |
Sektion: | Gynäkologie und Pädiatrie |
Stadt: | Budapest |
Land: | Ungarn |
Forschungsschwerpunkte: Pädiatrie, Neonatologie, Nephrologie
Tivadar Tulassay ist Mediziner. Seine Schwerpunkte liegen auf postnataler Adaption und Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes und der Hypertonie bei Kindern. Ebenso befasst sich der Gynäkologe und Pädiater mit der Entwicklung von Nieren bei Frühgeborenen.
Als Erster konnte Tivadar Tulassay die Ursache für Nierenversagen bei Neugeboren mit Ateminsuffizienz in Verbindung bringen. In den 1980er Jahren beschrieb er die regulatorische Rolle des atrialen natriuretischen Peptids (ANP) und die damit in Zusammenhang stehenden Veränderungen im intravaskulären Raum des Körpers sowie in der ANP-Aktivität beim Menschen. In den späten 1990er Jahre widmete er sich Experimenten mit humanen roten Blutkörperchen und deren Aktivitätsveränderungen in Transportproteinenm, wie zum Beispiel bei insulinabhängigem Diabetes oder Mukoviszidose.
Sein Team und er konnten zeigen, dass mit dem Reifegrad eines Neugeborenen die Na/K/ATPase (Natrium-Kalium-ATPase-Enzym)-Aktivität variiert. Dies liefert eine Erklärung für die Digoxinempfindlichkeit von frühgeborenen Kindern. Digoxin ist ein Wirkstoff, der zur Behandlung von Herzmuskelschwäche eingesetzt wird. Es beeinflusst indirekt den Austausch von Natrium- und Calcium-Ionen, wodurch die Kontraktionskraft des Herzmuskels zunimmt. In weiteren Studienreihen zeigte Tulassay, dass Frühgeborene als junge Erwachsene häufiger an chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes oder Osteoporose leiden.
In seiner aktuellen Forschung untersucht er, dass der übermäßige Salzkonsum negative Auswirkungen auf die immunologischen und kardiovaskulären Systeme von Kindern hat, da das überschüssige Salz im Körper gespeichert wird.
Tivadar Tulassay hat mit seiner Pionierarbeit in der Pädiatrie zahlreiche Möglichkeiten für die Therapie von hormonellen und genetischen Dispositionen, kardiovaskulären Krankheiten bei Neugeborenen mit niedrigen Geburtsgewicht sowie bei pränatalem Diabetes und Fibrose entwickelt.
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