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Wahljahr: | 2006 |
Sektion: | Psychologie und Kognitionswissenschaften |
Stadt: | Berlin |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Kognitive Alternsforschung, Plastizität von Gehirn und Verhalten, Multivariate Methoden der Veränderungsmessung, Psychologie der Lebensspanne
Ulman Lindenberger ist ein Psychologe und kognitiver Neurowissenschaftler, der das Zusammenspiel von Reifungs-, Lern- und Alterungsprozessen über die gesamte Lebensspanne untersucht. In seinen empirischen Arbeiten erforscht er Mechanismen individueller Unterschiede in den Grenzen und Potentialen der kognitiven Entwicklung.
Ulman Lindenberger ist ein Psychologe und kognitiver Neurowissenschaftler, der das Zusammenspiel von Reifungs-, Lern- und Alterungsprozessen über die gesamte Lebensspanne untersucht. In seinen empirischen Arbeiten erforscht er Mechanismen individueller Unterschiede in den Grenzen und Potentialen der kognitiven Entwicklung.
In zahlreichen Studien hat er die Potenziale des kognitiven Alterns aufgezeigt, aber auch die Grenzen definiert. In seinen Forschungen kombiniert er Ansätze aus den Neurowissenschaften, der Gerontologie und der Entwicklungspsychologie.
Lindenberger erforscht Alterungsprozesse auf die Lebensspanne gesehen. Vor allem interessieren ihn die Bereiche Sensorik, Sensomotorik (Sehen, Hören, Gleichgewicht, Gang) und Kognition (Gedächtnis). Mit seinem Team sucht er nach den Ursachen des individuellen Alterns. In umfangreichen Untersuchungen konnte Lindenberger nachweisen, dass das geistige Leistungsniveau im Alter nicht nur von Erbanlagen bestimmt wird, sondern auch vom Lebensstil. Gedächtnis und Denken eines älteren Menschen sind von körperlichen, emotionalen und sozialen Faktoren abhängig. Durch stabile Beziehungen, ein soziales Netz, intellektuelle Forderung und körperliche Fitness entsteht eine Art Reserve, durch die sich Alterungsprozesse hinauszögern lassen. In weiteren Arbeiten will Lindenberger erforschen, welche konkreten Faktoren und Erfahrungen wie und in welchem Maß die geistigen Potenziale beeinflussen. Daneben erforscht er die abnehmende Plastizität des Gehirns im Alter. Er will herausfinden, welche Bedingungen und Mechanismen für eine maximale Leistungsfähigkeit im Alter entscheidend sind.
Studien lieferten Hinweise, dass der Dopaminstoffwechsel dabei eine Rolle spielt. Der Botenstoff Dopamin reguliert die Aktivität des Gehirns, und im Alter produziert der Körper weniger Dopamin. Lindenberger und sein Team konnten nachweisen, dass die Einnahme einer Dopamin‐stimulierenden Substanz bei älteren Menschen die Variabilität der Hirnaktivität steigert.
Die Forschungen von Ulman Lindenberger haben vor dem Hintergrund des demografischen Wandels einen großen gesellschaftlichen Stellenwert. Seine Arbeitsergebnisse spielen eine wichtige Rolle bei Überlegungen zum „erfolgreichen Altern“. Hier erforschen Experten zum Beispiel den Einsatz moderner Technologien für eine selbstständige Lebensführung im Alter. Lindenberger beschäftigt sich auch grundlegend mit statistischen Verfahren und arbeitet daran, das Methodenrepertoire der Entwicklungsforschung zu verbessern und zu erweitern.
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