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Vorträge & Diskussionen

Leopoldina-Lecture „Von der Entstehung des Universums bis zur Energiegewinnung – Energiereiche Plasmen im Kosmos und auf der Erde”

Prof. Dr. Günther Hasinger ML, University of Hawaii

Datum: Dienstag, 20. März 2012
Uhrzeit: 18:30 bis 19:30
Ort: Leopoldina, Festsaal, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Ein diffuses Leuchten erfüllt das gesamte Firmament: der so genannte kosmische Röntgenhintergrund. Beobachter auf der Erde können ihn nicht registrieren, weil die Erdatmosphäre diese energiereiche Strahlung abblockt. Satelliten mit Röntgenaugen nehmen sie jedoch wahr. Mit Hilfe des Röntgenlichtes können auf diese Weise elementare Vorgänge im Universum aufgespürt werden. So werden bei der großräumigen Strukturentstehung im Universum kosmische Gase in den Zentren von Galaxienhaufen auf mehrere Millionen Grad aufgeheizt. Auch wenn Materie in den kosmischen Mahlstrom eines Schwarzen Loches gerät, heizt sie sich auf und sendet kurz vor ihrem Verschwinden hochenergetische Strahlung ab. Ähnliche Bedingungen herrschen im Inneren von Fusionsreaktoren, mit denen versucht wird, das Sonnenfeuer auf der Erde nachzubilden, um hoffentlich einmal zur Lösung der Energieprobleme unserer Erde beizutragen.

Günther Hasinger hat in München Physik studiert und dort auch promoviert. Nach verschiedenen Forschungsaufenthalten übernahm er 1994 einen Lehrstuhl an der Universität Potsdam. Von 2001 bis 2008 war er Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München. Danach wechselte er von der Kosmologie zur Fusionsforschung und folgte einer Berufung als Direktor an das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik Garching. Mit seinen Forschungsarbeiten konnte er zeigen, dass die lange Zeit rätselhafte kosmische Röntgenhintergrundstrahlung von Schwarzen Löchern in den Zentren weit entfernter Galaxien ausgesandt wird. Es ist maßgeblich seinen Forschungen zu verdanken, dass man heute weiß, dass diese Schwarzen Löcher Saatkeime der Galaxien und Motoren für ihre Entwicklung sind. Im vergangenen Jahr kehrte Günther Hasinger in sein ursprüngliches Arbeitsgebiet zurück und übernahm die Leitung des Instituts für Astronomie der Universität Hawaii.