Date: | Tuesday, 21 April 2015 |
Time: | 18:00 to 19:00 |
Location: | Universität Hamburg, Hörsaal B, Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg |
Der Beitrag kreist um das Spannungsverhältnis zwischen Kunst und historischen Wissenskulturen und konzentriert sich dabei auf „Lebendigkeit“, die alles überragende, geradezu inflationär verwendete Kategorie in Kunst und Kunstdiskurs der Frühen Neuzeit. Beide modellieren Formen der Ambivalenz zwischen tot und lebendig, deren vexierbildhafter Charakter die Frage nach dem Lebendigen offen hält: als einen Erfahrungsraum, in dem die Lebendigkeit der Betrachter selbst als Motor künstlerischer Beseelung ins Spiel kommt. Kunst klammert die Behauptung der faktischen Beseelung des Artefakts gleichsam ein; sie spielt mit der Möglichkeit der Verlebendigung in der Fiktion. Im Spiel zwischen Leben und Tod wird dabei aber eine grundlegende Ambiguität des Lebewesens selbst in Szene gesetzt, wie sich besonders deutlich im anatomischen Werk Leonardo da Vincis zeigen lässt.
Der Vortrag ist eine gemeinsame Veranstaltung der Universität Hamburg, der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und der Leopoldina.
Abbildung aus Michelangelo „Das Jüngste Gericht“
Der Vortrag steht allen Interessierten offen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Helga Siddell
Referentin des Präsidiums der Leopoldina
Tel.: 030 - 203 8997 - 412
E-Mail: helga.siddell@leopoldina.org