Texturen der ‚Vorwelt‘. Darstellungsmuster und Wissensordnungen vom späten 18. bis zum späten 19. Jahrhundert (2025)
Herausgegeben von von Norman Kasper
- Archäologie
- Wissenschaftsgeschichte
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Im Anschluss an die Entdeckung der deep time in der geologischen Forschung des Aufklärungszeitalters entwickelt sich ein breites naturkundliches Interesse an ‚vorweltlichen‘, paläobiologischen Zeugnissen, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Empirisierung, Systematisierung und bald auch Popularisierung drängt – und damit Fragen nach seiner visuellen Darstellbarkeit und textuellen Repräsentation aufwirft. Im Mittelpunkt des Bandes steht eine Vermessung des paläontologischen Diskurses, wobei die von Literatur- und Kulturwissenschaftlern hier vorgelegten Fallstudien und Einzeluntersuchungen an einer historischen Epistemologie geologischen Wissens arbeiten. ‚Texturen‘ (von lat. textus: ‚Gewebe‘), so die leitende Annahme, prägen nicht nur die (populär-)wissenschaftliche Argumentation der Texte; auch Muster des (Aus-)Grabens, Sammelns, Aufbereitens, Mikroskopierens, Bezeichnens, Rahmens, Sichtbarmachens, Ordnens, Ausstellens und Zeigens lassen sich als Gewebe verstehen, das in seiner Struktur das wissenschaftliche Objekt hervorbringt und die ihm zugesprochene Bedeutung entscheidend mitprägt.