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Pro und Contra der Genomchirurgie

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Weltweit diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Wo liegen die Chancen der Genomchirurgie, wo die Risiken? Pflanzengenetikerinnen und -genetiker wollen widerstandsfähige, ertragreiche Pflanzen züchten und damit Hungersnöte verhindern. Kritikerinnen und Kritiker warnen vor unabsehbaren Folgen für Gesundheit und Umwelt. Medizinerinnen und Mediziner wiederum möchten Erbkrankheiten heilen oder Krebs therapieren, während Ethikerinnen und Ethiker „Menschen nach Maß“ fürchten.

Genomchirurgie bei Pflanzen

Da die Genmanipulationen durch CRISPR/Cas9 nicht immer als solche nachweisbar sind, wirft das Fragen für Anbauregeln und Gesetze auf. Ist so eine Pflanze gentechnisch verändert oder nicht? Keine Nachweisbarkeit, also keine Gentechnik, sagen die einen. Jeder gezielte Eingriff in das Erbgut ist Gentechnik, deren Anwendung reguliert werden muss, sagen die anderen.

Genomchirurgie beim Menschen

Medizinerinnen und Mediziner hoffen, monogene Erbkrankheiten heilen zu können, zum Beispiel Chorea Huntington, Muskelschwund oder Mukoviszidose. Über Eingriffe in das Immunsystem könnten auch erworbene Krankheiten wie Krebs oder AIDS therapiert werden. Aber etliche Fragen sind noch unbeantwortet. Wie zielgenau schneidet die Genschere wirklich? Wie wirken sich Veränderungen auf das Wechselspiel der Gene aus? Und wie verhindert man ungewollte, sogenannte „off-target“-, Effekte, durch die zum Beispiel Gene verändert werden, die sich nicht verändern sollen, wodurch Krebs entstehen könnte?

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Prof. Dr. Martin Lohse zur Präzision

Pharmakologe

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Prof. Dr. Jörg Vogel zu den Bedenken

Molekularbiologe

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Veränderungen an der Keimbahn

Grundsätzlich muss beim medizinischen Einsatz unterschieden werden zwischen Veränderungen an Körperzellen und solchen an Keimbahnzellen, dazu gehören Eizellen und Spermien. Veränderungen an der Keimbahn werden an die nächsten Generationen weitervererbt. In Deutschland - und in etlichen weiteren europäischen Ländern - ist ein Eingriff in die Keimbahn verboten. Die USA oder Großbritannien denken über Ausnahmen nach, wenn es um monogene Erbkrankheiten geht. Langzeitfolgen einer solchen Keimbahntherapie sind aber nicht absehbar. Und Ethikerinnen und Ethiker fragen: Wenn damit Gendefekte bereits im Embryo korrigiert werden können, lassen sich dann auch andere Eigenschaften ins Erbgut schleusen? Eine höhere Intelligenz oder stärkere Muskeln? Wie weit sind wir dann entfernt vom „Menschen nach Maß“?

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Prof. Dr. Ingrid Schneider warnt vor schnellen Schritten

Politologin

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Forschung und Verantwortung

Trotz der offenen Fragen fordern die deutschen Wissenschaftsakademien und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), dass sich Deutschland an dieser Forschung beteiligt und sich für eine verantwortungsbewusste Anwendung einsetzt. In Bezug auf Keimbahneingriffe beim Menschen, bei denen die Veränderung an die nächste Generation vererbt werden kann, plädieren die Akademien und die DFG aber für ein internationales Moratorium. Auch zahlreiche internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern hier einen Aufschub. Hingegen sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus China mit CRISPR/Cas9 bereits das Erbgut menschlicher Embryonen verändert haben. Die deutschen Wissenschaftsakademien fordern eine gesellschaftliche Diskussion: Bevor der Mensch sein Erbgut über Keimbahninterventionen umschreibt, sollten Wissenschaft und Gesellschaft die offenen Fragen diskutieren sowie den Nutzen und potenzielle Risiken beurteilen.

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Prof. Dr. Jörg Hacker zum internationalen Stand

Mikrobiologe

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Prof. Dr. Jochen Taupitz wirft ethische Fragen auf

Medizinethiker

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Veröffentlicht: März 2017, aktualisiert 2020

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