Leopoldina
Standorte
Die Leopoldina ist an Standorten in Halle (Saale) und Berlin vertreten. In Halle (Saale) ist die Akademie mit ihrem Hauptsitz, dem Archiv und der Bibliothek ansässig. In Berlin unterhält sie Büro- und Seminarräume für den Kontakt zu Forschungsgemeinschaften, Förderinitiativen, Fachverbänden und Bundespolitik. Zusammen spiegeln die beiden Standorte das aktuelle Wirken der Leopoldina als Nationale Akademie der Wissenschaften und die langjährige Geschichte als Deutsche Akademie der Naturforscher wider.
Der Hauptsitz in Halle (Saale)
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In Halle (Saale) steht die Leopoldina mit zwei Gebäudekomplexen im Blick der Öffentlichkeit: Der Hauptsitz mit der Geschäftsstelle auf dem Jägerberg sowie dem Traditionsstandort in der Emil-Abderhalden-Straße 35 bis 37 und der August-Bebel-Straße 50a.
Das Gelände, auf dem das heutige Hauptgebäude steht, wurde im 16. Jahrhundert als schützender Wall an der Moritzburg aufgeschüttet. Darauf wurde – wohl unter dem Administrator Christian Wilhelm – zu Beginn des 17. Jahrhunderts die „Fürstliche Jägerei“ errichtet, die dem Areal den Namen gab. Seit 1792 gehörte das Grundstück der Freimaurerloge „Zu den Drei Degen“, die hier um das Jahr 1820 den Grundstein für das Logenhaus legte. In dem zweigeschossigen Bau wurden Konzerte, Bälle und Feste gegeben. Das äußere Bild entspricht seither – auch mit den Umbauten und Erweiterungen – einem klassizistischen Bauwerk des frühen 19. Jahrhunderts. In Halle (Saale) ist es heute als „Weißes Haus“ bekannt.
Auf Druck des nationalsozialistischen Staates musste die Loge 1937 ihr Haus als „Schenkung“ der Stadt Halle überlassen. Nach 1945 nutzten die Sowjetische Militäradministration (SMAD) und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg den Bau als Kulturhaus bzw. als Hörsaalgebäude, letzteres benannt nach dem russischen Philosophen und Schriftsteller Nikolai G. Tschernyschewskij.
Impressionen aus der Geschichte des Leopoldina-Hauptgebäudes
Experte zum Thema Johann Lorenz Bausch ▸
- Schweinfurt, DE
- Wahljahr 1652
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2009 konnte die Leopoldina das Gebäude von der gemeinnützigen Weltkugelstiftung, Rechtsnachfolgerin der Freimaurerloge „Zu den Drei Degen“, erwerben. Im Zuge der denkmalgerechten Sanierung zwischen 2009 und 2011 kam zum einen eine Vielzahl an historischen Artefakten wieder zum Vorschein, darunter die Scagliola-Säulen bzw. -Halbsäulen im Festsaal und das Marmorrelief im Vortragssaal. Zugleich wurden historische Ritualräume der Freimaurerloge entdeckt, von denen einer – der Ritualraum des VI. Grades – zwischen 2015 und 2018 restauriert wurde. Mit seiner künstlerisch wertvollen Wand- und Deckengestaltung aus dem Jahr 1906 stellt er in Deutschland eine Seltenheit dar. Zum anderen entstanden mit dem Festsaal für 380 Personen und dem Vortragssaal für 170 Personen sowie mit dem Präsidiumszimmer und den Seminarräumen unterschiedliche Veranstaltungsräume. In diesen finden seit 2012 Vorträge, Symposien, Klausursitzungen, Wissenschaftscafés, S7- und S20-Arbeitstreffen, Jahrestreffen, Messen, Debatten, Akademiegespräche, Vorlesungen und die Lange Nacht der Wissenschaften statt. Zugleich ist auf dem Jägerberg die Geschäftsstelle der Nationalakademie mit dem Sitz der Präsidentin, dem Präsidialbüro und dem Generalsekretariat untergebracht.
Ebenso können Gäste der Leopoldina den Park besuchen, zu dem neben einer Gartenanlage auch Gedenkorte und künstlerische Elemente gehören: So erinnert die Gedenk-Stele an Mitglieder der Leopoldina, darunter auch aus jüdischen Familien, die während des nationalsozialistischen Regimes ermordet wurden oder in der grausamen Lagerhaft starben. Auch findet sich hier die Büste für Johann Laurentius Bausch, der gemeinsam mit drei Ärzten 1652 die Leopoldina in Schweinfurt gründete, sowie eine Skulpturengruppe auf der Westseite des Geländes.
Impressionen des Leopoldina-Hauptgebäudes heute
2009 konnte die Leopoldina das Gebäude von der gemeinnützigen Weltkugelstiftung, Rechtsnachfolgerin der Freimaurerloge „Zu den Drei Degen“, erwerben. Im Zuge der denkmalgerechten Sanierung zwischen 2009 und 2011 kam zum einen eine Vielzahl an historischen Artefakten wieder zum Vorschein, darunter die Scagliola-Säulen bzw. -Halbsäulen im Festsaal und das Marmorrelief im Vortragssaal. Zugleich wurden historische Ritualräume der Freimaurerloge entdeckt, von denen einer – der Ritualraum des VI. Grades – zwischen 2015 und 2018 restauriert wurde. Mit seiner künstlerisch wertvollen Wand- und Deckengestaltung aus dem Jahr 1906 stellt er in Deutschland eine Seltenheit dar. Zum anderen entstanden mit dem Festsaal für 380 Personen und dem Vortragssaal für 170 Personen sowie mit dem Präsidiumszimmer und den Seminarräumen unterschiedliche Veranstaltungsräume. In diesen finden seit 2012 Vorträge, Symposien, Klausursitzungen, Wissenschaftscafés, S7- und S20-Arbeitstreffen, Jahrestreffen, Messen, Debatten, Akademiegespräche, Vorlesungen und die Lange Nacht der Wissenschaften statt. Zugleich ist auf dem Jägerberg die Geschäftsstelle der Nationalakademie mit dem Sitz der Präsidentin, dem Präsidialbüro und dem Generalsekretariat untergebracht.
Ebenso können Gäste der Leopoldina den Park besuchen, zu dem neben einer Gartenanlage auch Gedenkorte und künstlerische Elemente gehören: So erinnert die Gedenk-Stele an Mitglieder der Leopoldina, darunter auch aus jüdischen Familien, die während des nationalsozialistischen Regimes ermordet wurden oder in der grausamen Lagerhaft starben. Auch findet sich hier die Büste für Johann Laurentius Bausch, der gemeinsam mit drei Ärzten 1652 die Leopoldina in Schweinfurt gründete, sowie eine Skulpturengruppe auf der Westseite des Geländes.
Der Traditionsstandort in Halle (Saale)
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Der Gebäudekomplex in der heutigen Emil-Abderhalden-Straße 35 bis 37 und August-Bebel-Straße 50a gilt als Traditionsstandort der Leopoldina. Hier sind das Archiv, die Bibliothek und der Lesesaal sowie unter anderem das Zentrum für Wissenschaftsforschung und die Wissenschaftliche Redaktion, das Zuwahlbüro untergebracht.
Als sich die Akademie 1878 dauerhaft in der Universitätsstadt Halle niederließ, zog ein Jahr darauf auch die Bibliothek mit ihren 40.000 Bänden von Dresden an die Saale. Anfänglich wurde der Bestand – ebenso wie die Leopoldina selbst – in Räumlichkeiten der Chirurgischen Universitätsklinik am Domplatz untergebracht. Im Mai 1904 erhielten die Akademie ein komplett neues, eigenes Gebäude in der Friedrichstraße, heute August-Bebel-Straße 50a. Das war binnen eines knappen Jahres errichtet worden und erstreckte sich in Teilen auch auf ein Grundstück in der Wilhelmstraße, der heutigen Emil-Abderhalden-Straße 37. Der Stahlskelettbau mit seiner klaren Trennung zwischen Magazinen und Büros gehörte zu den modernsten Bibliotheksgebäuden seiner Zeit. Neben der Bibliothek war hier bis 2012 auch der Sitz der Präsidenten und der Kanzlei, später Präsidialbüro, Generalsekretariat und Verwaltung, untergebracht.
Als Zeithorizont für den Bestandszuwachs in der Bibliothek wurden 35 Jahre eingeplant, anschließend sollte die auf dem Grundstück befindliche Villa abgerissen und durch einen zusätzlichen Magazintrakt ersetzt werden. Doch es kam anders: Krieg, Nachkriegszeit und die deutsche Teilung prägten die weitere Geschichte der Leopoldina sowie des Bibliotheksgebäudes und von Archiv und Bibliothek. Weder der geplante Abriss noch spätere Sanierungen und Erweiterungen wurden je umgesetzt.
So befindet sich das Bibliotheksgebäude heute baulich weitgehend im Zustand von 1904. Die konservatorischen und sicherheitstechnischen Bedingungen sind unterdessen so kritisch, dass seit 2021 mehr als die Hälfte des Bestandes von rund 280.000 Bänden, Monographien und Zeitschriften aus Naturwissenschaften und Medizin ausgelagert werden musste. Parallel arbeitet die Leopoldina an einer Lösung, um die Bestände entsprechend der aktuellen Standards unterzubringen und neue Flächen für Ausstellungen und Vorträge zu schaffen.
Der Zustand der Bibliothek zu Ende 2024 ist unterdessen in einer 3D-Darstellung dokumentiert. Für die Ansicht der Baustruktur mit sechs Magazinetagen im hinteren und zwei im vorderen Bereich wurde ein Gebäudeteil ausgewählt, der eine detaillierte Betrachtung über zwei Etagen ermöglicht.
Das Archiv, eines der weltweit ältesten Akademiearchive, war anfänglich ebenfalls in der heutigen Emil-Abderhalden-Straße 37 untergebracht. Im Kern umfasst der Bestand die Matrikel- und Protokollbücher sowie Lebensläufe, Schriftenverzeichnisse und Porträts der Mitglieder sowie Korrespondenzserien und Verwaltungsschriftgut. Des Weiteren werden hier mehr als 80 Nachlässe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Fotografien zur Akademie- und Wissenschaftsgeschichte, Kunstobjekte, eine Medaillensammlung und ein Tonarchiv aufbewahrt.
Der Gesamtbestand mit gegenwärtig etwa 1.200 laufenden Metern ist seit 1998 in der Emil-Abderhalden-Straße 35 zu finden. Das gründerzeitliche Gebäude hatte die Leopoldina 1996 erworben und die vorhandenen Büroräume für Archivzwecke umgebaut.
Impressionen des Traditionsstandorts der Leopoldina
Standorte in Berlin
In der Bundeshauptstadt Berlin ist die Leopoldina in der Reinhardtstraße 16 und Unter den Linden 42 an zwei Standorten vertreten. Beide Gebäude liegen zentral jeweils wenige Gehminuten vom S-Bahnhof Friedrichstraße bzw. vom S-Bahnhof Brandenburger Tor entfernt.
An beiden Standorten sind Büros und Sitzungsräume verfügbar, die für die Arbeit insbesondere der Präsidentin und der Akademieleitung genutzt werden. Daneben werden von hier aus Kontakte gepflegt, die die Akademie im Rahmen ihrer Aktivitäten zu Politikberatung, Wissenschaftsdiplomatie und institutioneller Vernetzung unterhält. Dazu gehören Besprechungen, Arbeitstreffen, Kick Off- Meetings und Gesprächsrunden unter anderem mit der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, den Forschungsgemeinschaften und Förderinitiativen, forschungsnahen Verbänden und Gremien, der Bundespolitik und deren Ausschüssen sowie den Bundesministerien und der Landesvertretung Sachsen-Anhalt.
Die Büros in der Reinhardtstraße 16 im Bezirk Berlin-Mitte gehören zum Gebäudeensemble des Hans-Dietrich-Genscher-Hauses, das die Reinhardtstraße 14 bis 16 umfasst. Auf diesem Gelände wurde zwischen 1908 und 1912 das Sankt-Maria-Viktoria-Krankenhaus gebaut, das bis 1938 vom Dominikaner-Orden betrieben wurde. In der DDR hatten hier der Deutsche Bauernverlag und der Deutsche Landwirtschaftsverlag ihren Sitz. Nach dem Erwerb und der Sanierung bis 1999 nutzt die FDP das denkmalgeschützte Gebäude als Bundesgeschäftsstelle. Ebenso sind mehrere Etagen an Dritte vermietet, die Leopoldina nutzt Räumlichkeiten seit 2009.
Die Räume Unter den Linden 42 liegen im „Haus Pietzsch“, ebenfalls im Bezirk Mitte. Das Gebäude wurde zwischen 1993 und 1995 errichtet und weist zur Allee Unter den Linden hin eine mit 15,71 Metern vergleichsweise schmale Fassade auf. Hinter dieser Fassade findet sich ein Atrium, in dem wechselnde Ausstellungen gezeigt werden. Die Leopoldina ist in dem sechsgeschossigen Büro- und Geschäftshaus seit 2020 einer der Mieter.