G7-Politikberatung
Die Leopoldina bringt die Stimme der Wissenschaft in die G7-Gipfeltreffen ein. Gemeinsam mit den Akademien der G7-Staaten erarbeitet sie wissenschaftsbasierte Empfehlungen zu global relevanten Themen und stärkt so die Verbindung von Wissenschaft und Politik.
Zuletzt bearbeitet: 04. Dezember 2025
Publikationen
Die jährlichen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefinnen und -chefs der G7-Staaten werden von den Wissenschaftsakademien dieser Länder begleitet. Sie erarbeiten wissenschaftsbasierte Stellungnahmen zu den Themen der Gipfelagenda. Die Federführung übernimmt jeweils die Akademie des Gastgeberlandes – so auch die Leopoldina im Jahr 2022 während der deutschen G7-Präsidentschaft.
Die Beratung der G7-Gipfel ist ein wichtiges Instrument, um wissenschaftliche Expertise in politische Entscheidungsprozesse einzubringen. Die Akademien arbeiten dafür im Format Science7 (S7) zusammen. Die gemeinsamen Empfehlungen werden vor den Gipfeltreffen veröffentlicht und der jeweiligen G7-Präsidentschaft im Rahmen einer Wissenschaftskonferenz übergeben.
Anlässlich der deutschen G7-Präsidentschaft 2022 mandatierte die Bundesregierung die Leopoldina mit der Federführung des Science7-Prozesses. Thematische Schwerpunkte waren Ozean- und Klimafragen, antivirale Medikamente und One Health. Bereits im Jahr 2015 hatte die Leopoldina die Stellungnahmen der G7-Akademien zu Antibiotikaresistenzen, Tropenkrankheiten und der Zukunft der Meere koordiniert.
Der G7 gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten an. Zudem ist die Europäische Union vertreten.
G7-Stellungnahmen 2025
Klimaschutz und gesundheitliche Resilienz
Der Klimawandel beeinträchtigt weltweit die Gesundheit und verstärkt soziale Ungleichheiten. Hitzewellen, Extremwetter, Luftverschmutzung und die Ausbreitung von Krankheiten wirken sich besonders auf vulnerable Gruppen wie Kinder, ältere Menschen und einkommensschwache Haushalte aus. Klimaschutzmaßnahmen wie Emissionsreduktion, gesunde Ernährung, nachhaltige Mobilität und grüne Infrastruktur verbessern die Gesundheit und fördern soziale Gerechtigkeit. Gesundheitssysteme müssen klimaresilient, nachhaltig und präventiv gestaltet werden. Dafür braucht es Investitionen in Personal, Infrastruktur, Frühwarnsysteme und die Berücksichtigung von Gesundheitsaspekten in allen Politikfeldern. Wirtschaftliche Anreize und klare Regulierungen sollen Anpassung und Klimaschutz unterstützen. Gleichzeitig müssen kritische Infrastrukturen gestärkt, lokale Produktion gesichert und betroffene Bevölkerungsgruppen aktiv einbezogen werden, um widerstandsfähige, gerechte und gesunde Gesellschaften zu schaffen. G7-Stellungnahme „Climate Action and Health Resilience“ (2025)
Spitzentechnologien und Datensicherheit
Spitzentechnologien wie Künstliche Intelligenz bergen großes Potenzial, bringen aber auch erhebliche Risiken mit sich – etwa durch Missbrauch, Diskriminierung, Kontrollverlust oder Umweltbelastungen. Um diese Gefahren zu minimieren und gleichzeitig den gesellschaftlichen Nutzen zu sichern, sind umfassende Maßnahmen im Bereich der Datensicherheit notwendig. Dazu zählen eine verantwortungsvolle Regulierung, die nicht allein Unternehmen oder Märkten überlassen wird, sowie technische und ethische Standards für die Erhebung und Nutzung von Daten. Besonders schutzbedürftige Gruppen wie Kinder, ältere oder kranke Menschen müssen gezielt berücksichtigt werden, ohne dass dies zu übermäßiger Überwachung führt. Internationale Zusammenarbeit, der Ausbau von Datenschutzkompetenz in der Bevölkerung, die Förderung von Open-Source-Lösungen und ökologische Nachhaltigkeit sind weitere zentrale Bausteine eines zukunftsfähigen Umgangs mit datengetriebenen Technologien. G7-Stellungnahme „Advanced Technologies and Data Security" (2025)
Ottawa-Erklärung
Gemeinsame Erklärung der G7-Wissenschaftsakademien zum Schutz der Integrität der Wissenschaft und der wissenschaftlichen Beratungssysteme. „Ottawa-Erklärung der Wissenschaftsakademien der G7“ (2025)
Impressionen
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Kontakt Dr. Ruth Narmann
Leiterin der Abteilung Internationale Beziehungen
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Kontakt Christian Weidlich
Stellvertretender Leiter der Abteilung Internationale Beziehungen