Projekte und Publikationen
Archiv und Bibliothek vermitteln durch unterschiedliche Formate das Wissen über die Geschichte der Akademie und über die verwahrten Bestände. Dies geschieht beispielsweise durch Ausstellungen, Digitalisierungsprojekte oder Veranstaltungen.
Zuletzt bearbeitet: 09. Dezember 2025
Ausstellungen „Antlitz der Wissenschaft”
Weitere Informationen zum Projekt
Das Archiv der Leopoldina beherbergt eine einmalige Sammlung von Mitgliederporträts. Diese wurden über Jahrhunderte angelegt und in Matrikelbänden aufbewahrt. Acht dieser Bände sind erhalten geblieben. Sie umspannen den Zeitraum von 1652 bis 1935 und bewahren knapp 1.400 Bildnisse, die zum Ausgangsmaterial für die Ausstellung wurden. Die Matrikelbände selbst werden als authentische Quellwerke erstmals gezeigt.
Ausstellung „Salutem & felicitatem”
Die Archive der Stadt Schweinfurt und der Leopoldina beherbergen eine große Anzahl von authentischen und einzigartigen Quellen zur Geschichte der Akademie, welche im Rahmen dieser Ausstellung als Kooperationsprojekt zunächst in Halle und später in Schweinfurt in Zusammenarbeit mit dem Museum Otto Schäfer gezeigt wurden. Die Ausstellung ist in vier zeitlich aufeinander folgende Abschnitte gegliedert, insgesamt werden 44 Einzelobjekte gezeigt. Im Unterschied zu früheren Ausstellungen und Publikationen liegt einer der Schwerpunkte auf der frühen Internationalisierung der Akademie. Zur Ausstellung ist ein Katalog mit 118 Abbildungen und einer Edition aller kaiserlichen Urkunden von 1677 bis 1742 erschienen.
Ausstellung „Aus Neugier auf das Fremde”
Prof. Dr. Kurt Mothes (1900-1983), bedeutender Naturwissenschaftler und XXII. Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, wurde in Plauen geboren und verbrachte hier prägende Kindheits- und Jugendjahre. Circa 2.500 Fotografien aus dem Privatbesitz des deutschen Botanikers dokumentieren diese Zeit (1918-1940), vor allem aber seine Tätigkeit in der Jugendbewegung und die vielfältigen Exkursionen von Lappland bis nach Korsika.
Die Ausstellung wurde vom Leopoldina-Archiv kuratiert, das im Besitz der Bildersammlung ist.
Ausstellung „Mit besonderem Dank - hallesche Medaillenkunst für die Leopoldina”
Weitere Informationen
Die Würdigung wissenschaftlicher Exzellenz ist seit alters her eine der ganz besonderen Aufgaben einer Gelehrtengesellschaft, so auch der 1652 in Schweinfurt gegründeten Leopoldina. In der Gegenwart werden anlässlich der Jahresversammlung, der wichtigsten Veranstaltung im Jahreskalender der Akademie, die verschiedenen Auszeichnungen an verdiente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überreicht. Dabei beruft man sich auf eine Tradition, die bis ans Ende des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Im 20. Jahrhundert haben die halleschen Künstler Karl Müller, Gustav Weidanz, Gerhard Lichtenfeld und Bernd Göbel für die Leopoldina gearbeitet und dabei herausragende Werke der deutschen Medaillenkunst erschaffen, welche in der Ausstellung erstmals komplett präsentiert wurden.
Das Bausch-Denkmal
Gemeinsam mit dem Freundeskreis der Leopoldina konnte zunächst in Schweinfurt und später auch in Halle eine von Prof. Bernd Göbel geschaffene Büste für den Gründer der Akademie Johann Lorenz Bausch aufgestellt werden. Zum Projekt ist eine begleitende Publikation erschienen.
Die Büste von Johann Lorenz Bausch auf dem Gelände des Leopoldina-Hauptgebäudes in Halle (Saale) im Juli 2024
Digitalisierung und Erschließung der Miscellanea Curiosa und ihrer Nachfolgeschriften (DFG 2017-2019)
Weitere Informationen
Die Miscellanea Curiosa Medico-Physica Academiae Naturae Curiosorum, die von der der Leopoldina seit 1670 bis heute (unter verschiedenen Titeln, heute als NAL conference) herausgegeben werden, ist die älteste medizinisch-naturwissenschaftliche Zeitschrift der Welt. Von Beginn an dienten die Beiträge dem übergeordneten Ziel der Akademie, medizinische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse der Zeit zu sammeln. Die Miscellanea Curiosa bieten eine einzigartige Quelle für die Geschichte der Naturwissenschaften seit dem späten 17. Jahrhundert. Zum gesamten Corpus der ersten ca. 100 Erscheinungsjahre gehören ca. 16.000 als Observationes („Beobachtungen“) bezeichnete Einzeldokumente in lateinischer Sprache, davon ca. 8.000 Neudrucke (teils Varianten) und Übersetzungen.
3D-Projekte
Weitere Informationen
Im Zuge der Restaurierung des Hauptgebäudes der Leopoldina entdeckten Restauratoren im zweiten Obergeschoss einen ehemaligen Ritualraum der Freimaurerloge, dessen aufwändigen und künstlerisch wertvollen Wand- und Deckenmalereien von weißer Farbe übermalt waren. Nach Einwerbung privater Spenden über den Freundeskreis der Leopoldina erfolgte in Jahren 2014 bis 2018 eine Sanierung. Da der Raum sich an einer nur schwer zugänglichen Stelle im Haus befindet, ist ein Zugang nur unter großen Auflagen und in Kleinstgruppen möglich. Um dennoch einen gewissen Raumeindruck zu vermitteln, wurde 2024, wiederum mit Mitteln des Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V., eine Digitalisierung umgesetzt, sodass ein digitaler Zugang, ergänzt durch wenige erklärende Kontextinformationen, nunmehr möglich ist.
Das Ziel des 3D-Visualisierungprojekts besteht darin, den Zustand des Gebäudes und der Bestände zum Jahresende 2024 umfassend zu dokumentieren und darzustellen. Es ist jedoch nicht darauf ausgerichtet, Bestandsgruppen oder einzelne Bände für die Nutzung zugänglich zu machen. Der Fokus liegt auf der Abbildung der baulichen Gegebenheiten und der aktuellen Situation der Bestände. In der 3D-Visualisierung sind daher auch leere Regale zu sehen, um die tatsächlichen Gegebenheiten zu veranschaulichen. Für eine bessere Darstellung der Gebäudestruktur – mit sechs Magazinetagen im hinteren und zwei im vorderen Bereich – wurde ein Gebäudeteil ausgewählt, der eine detaillierte Betrachtung von zwei Etagen ermöglicht.