Genetic engineering and gene manipulation concept. Hand is replacing part of a DNA molecule.
Genomchirurgie
Genomchirurgie bezeichnet Verfahren, mit denen das Erbgut gezielt verändert werden kann – von der Therapie erblicher Erkrankungen bis zur Pflanzenzüchtung.
Diese Technologien eröffnen neue medizinische und landwirtschaftliche Möglichkeiten, werfen aber zugleich ethische, rechtliche und ökologische Fragen auf. Auf dieser Seite werden die Anwendungs-perspektiven, Risiken und Rahmenbedingungen der Genomchirurgie beleuchtet.
Genomchirurgie – maßgeschneidertes Leben? ▸
Es klingt nach einem Heilsversprechen: Kranke Abschnitte im Erbgut werden mit einer „Genschere“ herausgeschnitten und durch gesunde Abschnitte ersetzt. Im Prinzip funktioniert so die Genomchirurgie. Die neuen Methoden sind nicht unumstritten: Während robuste, ertragreiche Pflanzen Hungersnöte verhindern könnten, werden Warnungen vor unabsehbaren Folgen für die Umwelt laut. Neue Heilungs- und Therapiemethoden werfen Fragen nach möglichen Langzeitfolgen von Eingriffen in die Keimbahn auf.
CRISPR/Cas9 ist scheinbar bei allen Organismen einsetzbar. Die Methode weckt Hoffnungen in der Medizin, der Tierzucht, in der Biotechnologie und der Pflanzenforschung. Mit CRISPR/Cas9 werden Gene verändert, um Krankheiten zu erforschen und die Nahrungsmittelversorgung zu verbessern. Erbkrankheiten heilen, neue Ansätze im Kampf gegen Krebs und HIV finden, widerstandsfähige Tiere und Pflanzen züchten – alles scheint möglich.
Weltweit diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Wo liegen die Chancen der Genomchirurgie, wo die Risiken? Pflanzengenetikerinnen und -genetiker wollen widerstandsfähige, ertragreiche Pflanzen züchten und damit Hungersnöte verhindern. Kritikerinnen und Kritiker warnen vor unabsehbaren Folgen für Gesundheit und Umwelt. Medizinerinnen und Mediziner wiederum möchten Erbkrankheiten heilen oder Krebs therapieren, während Ethikerinnen und Ethiker „Menschen nach Maß“ fürchten.