Prof. Dr. Aimee van Wynsberghe
- Fachbereich Technikwissenschaften
- Ort Bonn, Deutschland
- Wahljahr 2025
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Ethik der künstlichen Intelligenz (KI), nachhaltige KI, Roboter-Ethik, Digitale Ethik, Pflege-Ethik, wertesensibles Design, Umweltkosten
Aimee van Wynsberghe ist eine kanadische KI-Expertin. Ihre Forschung konzentriert sich auf nachhaltige, künstliche Intelligenz (KI). Nachhaltige KI ist ein ethischer Rahmen, der sich damit befasst, wie KI zum einen Nachhaltigkeitsziele unterstützen kann (KI für Nachhaltigkeit) und wie zum anderen die Entwicklung und der Einsatz von KI nachhaltig gestaltet werden können (Nachhaltigkeit von KI). Aimee van Wynsberghe erforscht vor allem versteckte Umweltkosten von KI und betont die Notwendigkeit, KI-Technologien über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu bewerten.
Nachhaltige KI kann aus zwei Perspektiven verstanden werden: KI für Nachhaltigkeit sowie Nachhaltigkeit von KI. Diese doppelte Perspektive führte Aimee van Wynsberghe in die Forschung ein. Um die Vorteile und Risiken von KI vollständig zu verstehen, ist es wichtig, beides zu untersuchen. Aimee van Wynsberghe untersucht vor allem, welche Auswirkungen die Entwicklung von KI – durch Kohlenstoffemissionen, den Abbau wertvoller Mineralien, den Wasserverbrauch zur Kühlung von Servern, den Stromverbrauch und die Landnutzung – auf die Umwelt hat. In ihrem Labor betreibt sie projektbasierte Forschung mit einer Multi-Stakeholder-Perspektive und untersucht die oft verborgenen Umweltkosten von KI.
Ein weiterer Schwerpunkt sind ethische Fragen beim Einsatz von Robotern. Aimee van Wynsberghe erforscht, wie Roboter zur globalen Gemeinschaft beitragen können und wie sie bei Umweltproblemen helfen können, zum Beispiel bei der Zerlegung von Elektroschrott, wobei giftige Chemikalien entstehen. Außerdem fordert sie, dass es für jeden hergestellten Roboter einen Plan für das Recycling geben muss.
In Arbeiten mit der Umwelt- und Ressourcenökonomin Sophia Falk hat sie den ethischen Rahmen für KI-Systeme zu einem dreistufigen Modell erweitert. Dies unterscheidet zwischen oberflächlichen Anwendungen von KI in Nachhaltigkeitskontexten und KI-Systemen, die aktiv Nachhaltigkeitswerte fördern. Zudem hat sie gemeinsam mit der Philosophin Larissa Bolte nachhaltige KI in einer „dritten Welle“ der KI-Ethik verortet. Diese geht über individuelle Fairness oder verantwortungsvolles Design hinaus und konzentriert sich auf strukturelle, institutionelle und infrastrukturelle Dimensionen der KI. Sie erfordert einen systemischen Wandel, einschließlich politischer Veränderungen und neuer Steuerungsmodelle, und hat zur Grundlage, dass gerechte und funktionsfähige KI-Systeme ständige menschliche Arbeit, Aufmerksamkeit und Reparaturen erfordern.
Auf Basis ihrer Forschungsarbeiten fordert Aimee von Wynsberghe einen strukturell regelbasierten und gerechtigkeitsorientierten Ansatz für die KI-Ethik – ein Ansatz, der die Nachhaltigkeit als zentrales Anliegen der künstlichen Intelligenz neu definiert.
Aimee van Wynsberghe ist eine kanadische KI-Expertin. Ihre Forschung konzentriert sich auf nachhaltige, künstliche Intelligenz (KI). Nachhaltige KI ist ein ethischer Rahmen, der sich damit befasst, wie KI zum einen Nachhaltigkeitsziele unterstützen kann (KI für Nachhaltigkeit) und wie zum anderen die Entwicklung und der Einsatz von KI nachhaltig gestaltet werden können (Nachhaltigkeit von KI). Aimee van Wynsberghe erforscht vor allem versteckte Umweltkosten von KI und betont die Notwendigkeit, KI-Technologien über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu bewerten.
Nachhaltige KI kann aus zwei Perspektiven verstanden werden: KI für Nachhaltigkeit sowie Nachhaltigkeit von KI. Diese doppelte Perspektive führte Aimee van Wynsberghe in die Forschung ein. Um die Vorteile und Risiken von KI vollständig zu verstehen, ist es wichtig, beides zu untersuchen. Aimee van Wynsberghe untersucht vor allem, welche Auswirkungen die Entwicklung von KI – durch Kohlenstoffemissionen, den Abbau wertvoller Mineralien, den Wasserverbrauch zur Kühlung von Servern, den Stromverbrauch und die Landnutzung – auf die Umwelt hat. In ihrem Labor betreibt sie projektbasierte Forschung mit einer Multi-Stakeholder-Perspektive und untersucht die oft verborgenen Umweltkosten von KI.
Ein weiterer Schwerpunkt sind ethische Fragen beim Einsatz von Robotern. Aimee van Wynsberghe erforscht, wie Roboter zur globalen Gemeinschaft beitragen können und wie sie bei Umweltproblemen helfen können, zum Beispiel bei der Zerlegung von Elektroschrott, wobei giftige Chemikalien entstehen. Außerdem fordert sie, dass es für jeden hergestellten Roboter einen Plan für das Recycling geben muss.
In Arbeiten mit der Umwelt- und Ressourcenökonomin Sophia Falk hat sie den ethischen Rahmen für KI-Systeme zu einem dreistufigen Modell erweitert. Dies unterscheidet zwischen oberflächlichen Anwendungen von KI in Nachhaltigkeitskontexten und KI-Systemen, die aktiv Nachhaltigkeitswerte fördern. Zudem hat sie gemeinsam mit der Philosophin Larissa Bolte nachhaltige KI in einer „dritten Welle“ der KI-Ethik verortet. Diese geht über individuelle Fairness oder verantwortungsvolles Design hinaus und konzentriert sich auf strukturelle, institutionelle und infrastrukturelle Dimensionen der KI. Sie erfordert einen systemischen Wandel, einschließlich politischer Veränderungen und neuer Steuerungsmodelle, und hat zur Grundlage, dass gerechte und funktionsfähige KI-Systeme ständige menschliche Arbeit, Aufmerksamkeit und Reparaturen erfordern.
Auf Basis ihrer Forschungsarbeiten fordert Aimee von Wynsberghe einen strukturell regelbasierten und gerechtigkeitsorientierten Ansatz für die KI-Ethik – ein Ansatz, der die Nachhaltigkeit als zentrales Anliegen der künstlichen Intelligenz neu definiert.
Werdegang
- seit 2021 Alexander von Humboldt-Professorin für Angewandte Ethik der Künstlichen Intelligenz, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- seit 2021 Direktorin, Institut für Wissenschaft und Ethik (IWE), Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- 2021 Gründerin, Bonn Sustainable AI Lab, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- 2020-2021 Außerordentliche Professorin, Faculty of Technology, Policy and Management, Delft University of Technology (TU Delft), Delft, Niederlande
- 2019-2021 Direktorin, Artificial Intelligence Lab, TU Delft, Delft, Niederlande
- 2017-2020 Assistenzprofessorin, Faculty of Technology, Policy and Management, TU Delft, Delft, Niederlande
- seit 2015 Präsidentin sowie Co-Gründerin, Foundation for Responsible Robotics (FRR), Den Haag, Niederlande
- 2015 Forschungsstipendiatin, Information School, University of Washington (UW), Seattle, USA
- 2014-2017 Assistenzprofessorin, Department of Philosophy, University of Twente (UT), Enschede, Niederlande
- 2012-2014 Postdoktorandin, Department of Philosophy, UT, Enschede, Niederlande
- 2012 Ph.D. in Angewandter Ethik, UT, Enschede, Niederlande
- 2008 M.A. in Bioethijk, Erasmus-Mundus-Programm, Europäische Kommission (EC)
- 2007 M.A. in Angewandter Ethik, Catholic University of Leuven (KU), Leuven, Belgien
- 2006 B.Sc. in Zellbiologie, University of Western Ontario, London, Kanada
Funktionen
- seit 2025 Mitglied, Interdisciplinary Task-Force, Aarhus Institute of Advanced Studies (AIAS), Aarhus University, Aarhus, Dänemark
- seit 2025 Gewähltes Mitglied, Expertengruppe „KI & Nachhaltigkeit", Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMUKN)
- seit 2023 Mitglied, Advisory Board, Human Magazine
- seit 2022 Mitglied, Beirat, Konrad Zuse Schools of Excellence in Artificial Intelligence, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
- seit 2025 Gründungsredakteurin, Buchserie „Philosophy and Ethics of Artificial Intelligence“, Springer Nature, Springer-Verlag GmbH, Heidelberg
- seit 2020 Gründungsredakteurin, AI and Ethics
- 2020-2022 Mitglied, Global Future Council on AI for Humanity, Weltwirtschaftsforum, Davos, Schweiz
- 2019-2021 Co-Gründerin sowie Vorstand, ALLAI, Amsterdam, Niederlande
- 2018-2020 Berichterstatterin, High-Level Expert Group on AI, EC
- 2017-2021 Mitglied, Board of Directors, Institute for Accountability in the Digital Age, Amsterdam, Niederlande
Projekte
- 2022-2027 Co-Leiterin, Projekt „Designing AI for Just and Sustainable Futures“, Stiftung Mercator, Essen
- 2020-2024 Beteiligte Wissenschaftlerin, Projekt „HumanE AI Network“, Information and Communication Technologies (ICT), Horizon2020, EC
- 2020 Gravitation Grant, Dutch Research Council (NWO), Niederlande
- 2018-2024 Beteiligte Wissenschaftlerin, Advanced Grant „Design for changing values: a theory of value change in sociotechnical systems (ValueChange)“, European Research Council (ERC)
- 2018 Small Research Grant, British Academy for the Promotion of Historical, Philosophical, and Philological Studies, UK
- 2015 Veni Personal Research Grant, NWO, Niederlande
- 2014-2020 Beteiligte Wissenschaftlerin, Marie-Curie-Action „Aarhus Institute of Advanced Studies (AIAS)“, 7. Forschungsrahmenprogramm, Europäische Union (EU)
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- seit 2025 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- seit 2022 Mitglied, Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz
- 2021 Alexander von Humboldt-Professur, Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn