Prof. Dr. Armin Nassehi
- Fachbereich Kulturwissenschaften
- Ort München, Deutschland
- Wahljahr 2020
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Soziologische Theorie, Gesellschaftstheorie, Kultursoziologie, Politische Soziologie, Wissenssoziologie
Armin Nassehi ist ein deutscher Soziologe. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf dem Gebiet der soziologischen Theoriebildung sowie der empirischen Erforschung unterschiedlicher Felder auf der Basis eines differenzierungstheoretischen Designs.
Konkret interessieren Nassehi Felder, in denen die Erfolgsbedingungen und Routinen unterschiedlicher Funktionssysteme der Gesellschaft aufeinandertreffen, etwa politische, ökonomische, rechtliche, wissenschaftliche und religiöse Formen. Nassehi forscht über Ethikgremien, über Palliativmedizin, über den Transfer wissenschaftlichen Wissens in Policy-Programme, über Digitalisierungsprozesse und zu Migrationsfragen.
Die meisten aktuellen Herausforderungen der modernen Gesellschaft (Nachhaltigkeit, Migration, Ungleichheit, allg. Steuerungsfragen etc.) sind davon geprägt, dass die Gesellschaft nicht aus einem Guss operieren kann, sondern nur im Nebeneinander unterschiedlicher Funktionen und ihrer Operationsweisen.
Dieses Modell erst befähigt dazu, die Grunddynamik moderner Konflikte zu verstehen. Nassehis Arbeit ist zum einen davon geprägt, dieses gesellschaftstheoretische Modell weiterzuentwickeln, zum anderen wird dies in empirische Forschung umgemünzt. In Feldern wie der Palliativmedizin, der Arbeitsweise von Ethikgremien, der gesellschaftlichen Bearbeitung von Organspendeverfahren oder der Änderung des Personenstandsrechts bei intersexuellen Menschen, am Beispiel von öffentlichen Konflikten, im Feld der Übersetzung wissenschaftlichen Wissens in Policy-Programme, sowie nicht zuletzt im Hinblick auf Flucht, Migration, Protest und Digitalisierungsprozesse arbeitet er an der empirischen Fundierung dieses soziologischen Programms.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die systematische Weiterentwicklung soziologischer Theoriebildung mit dem Ziel, Theoriebildungsprozesse selbst auf eine epistemologisch und methodisch sichere Basis zu stellen und von der bloßen Verwaltung der eigenen Tradition zu befreien.
Armin Nassehi ist ein deutscher Soziologe. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf dem Gebiet der soziologischen Theoriebildung sowie der empirischen Erforschung unterschiedlicher Felder auf der Basis eines differenzierungstheoretischen Designs.
Konkret interessieren Nassehi Felder, in denen die Erfolgsbedingungen und Routinen unterschiedlicher Funktionssysteme der Gesellschaft aufeinandertreffen, etwa politische, ökonomische, rechtliche, wissenschaftliche und religiöse Formen. Nassehi forscht über Ethikgremien, über Palliativmedizin, über den Transfer wissenschaftlichen Wissens in Policy-Programme, über Digitalisierungsprozesse und zu Migrationsfragen.
Die meisten aktuellen Herausforderungen der modernen Gesellschaft (Nachhaltigkeit, Migration, Ungleichheit, allg. Steuerungsfragen etc.) sind davon geprägt, dass die Gesellschaft nicht aus einem Guss operieren kann, sondern nur im Nebeneinander unterschiedlicher Funktionen und ihrer Operationsweisen.
Dieses Modell erst befähigt dazu, die Grunddynamik moderner Konflikte zu verstehen. Nassehis Arbeit ist zum einen davon geprägt, dieses gesellschaftstheoretische Modell weiterzuentwickeln, zum anderen wird dies in empirische Forschung umgemünzt. In Feldern wie der Palliativmedizin, der Arbeitsweise von Ethikgremien, der gesellschaftlichen Bearbeitung von Organspendeverfahren oder der Änderung des Personenstandsrechts bei intersexuellen Menschen, am Beispiel von öffentlichen Konflikten, im Feld der Übersetzung wissenschaftlichen Wissens in Policy-Programme, sowie nicht zuletzt im Hinblick auf Flucht, Migration, Protest und Digitalisierungsprozesse arbeitet er an der empirischen Fundierung dieses soziologischen Programms.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die systematische Weiterentwicklung soziologischer Theoriebildung mit dem Ziel, Theoriebildungsprozesse selbst auf eine epistemologisch und methodisch sichere Basis zu stellen und von der bloßen Verwaltung der eigenen Tradition zu befreien.
Werdegang
- seit 1998 Professor für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie, Ludwig-Maximilians-Universität München
- 1997-1998 Lehrstuhlvertretungen
- 1994-1997 Oberassistent, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- 1994 Habilitation, venia: Soziologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- 1992 Promotion in Soziologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- 1988-1994 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in verschiedenen Forschungsprojekten
- 1979-1985 Studium der Erziehungswissenschaften, Philosophie und Soziologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster und Fernuniversität in Hagen
Funktionen
- seit 2025 Vizepräsident für Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Stellvertreter des Präsidenten, Ludwig-Maximilians-Universität München
- seit 2024 Mitglied, Deutscher Ethikrat
- seit 2020 Mitglied im Bayerischen Ethikrat und Senat der Deutschen Nationalstiftung
- 2020-2021 Fellow der Konrad-Adenauer-Stiftung
- seit 2018 Mitglied im Stiftungsrat, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
- seit 2018 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat, Fritz Thyssen Stiftung
- seit 2016 Mitglied im Fachkollegium „Sozialwissenschaften", Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- seit 2012 Mitglied im Vorstand, Forschungsinstitut für Philosophie Hannover
- seit 2009 Mitglied im Senat und Hochschulrat, Ludwig-Maximilians-Universität München
- 2005-2007 Prodekan der Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München
Projekte
- seit 2020 DFG-Projekt „Gesellschaftliche Andockstellen für Flüchtlinge. Eine inklusionstheoretische Studie“
- 2018-2021 DFG-Projekt „Vom ,guten Sterben‘. Akteurskonstellationen, normative Muster, Perspektivendifferenzen“
- 2015-2018 DFG-Projekt „Übersetzungskonflikte“
- 2006-2011 „Knowledge and Policy“, gefördert durch die Europäische Kommission
- 2002-2006 DFG-Projekt „Klinische Ethik-Komitees: Weltanschaulich-konfessionelle Bedingungen und kommunikative Strukturen ethischer Entscheidungen in Organisationen“
- 1999-2002 DFG-Projekt „Todesbilder in der modernen Gesellschaft“
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- 2021 Schader-Preis, Schader Stiftung
- seit 2020 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2018 Preis für Herausragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie, Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- seit 2016 Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste
- seit 2014 Mitglied der Deutschen Akademie für Stadt- und Landesplanung