Prof. Dr. Axel A. Brakhage
Senator der Sektion Mikrobiologie und Immunologie
- Fachbereich Mikrobiologie und Immunologie
- Ort Jena, Deutschland
- Wahljahr 2008
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Infektionsbiologie von human-pathogenen Pilzen, Aspergillus fumigatus, synthetische Biotechnologie mikrobieller Wirkstoffe, Antibiotika, Antiinfektiva, mikrobielle Kommunikation, Naturstoff-Forschung, Entwicklung naturstoffbasierter Medikamente
Axel Brakhage ist Mikrobiologe, der die Infektionsbiologie mit der mikrobiellen Naturstoff-Forschung verbindet. Sein Fokus liegt auf der Frage, wie Mikroorganismen, vor allem Pilze, gleichermaßen wirtsschädigende wie therapeutisch nützliche Stoffe produzieren und welche Rolle diese Stoffe in der mikrobiellen Kommunikation für die Strukturierung von Mikrobiomen spielen. Auf Grundlage seiner Studien können neue Diagnostika und Arzneistoffe entwickelt werden. Insbesondere bilden die von ihm generierten Erkenntnisse die Voraussetzung zur Verbesserung von Diagnose und Therapie bei invasiver Aspergillose, einer durch den Pilz Aspergillus fumigatus verursachten, oft tödlich verlaufenden Lungenkrankheit.
In seiner Forschung widmet sich Axel Brakhage der Interaktion von Pilzen mit ihrem Wirt, insbesondere den Mechanismen, mit denen Mikroorganismen das Immunsystem überwinden. Erstmals konnte er Faktoren von Aspergillus fumigatus, dem wichtigsten über die Luft verbreiteten human-pathogenen Pilz, entdecken, die für dessen Pathogenität wichtig sind. So gelangen ihm mit Arbeiten zum Sporenpigment DHN-Melanin sowie einem weiteren neuen Effektormolekül und Interaktionsstudien mit Phagozyten bahnbrechende Entdeckungen, die dieses Fachgebiet maßgeblich vorantrieben. Neuere Forschungen beinhalten auch Studien der Interaktion von A. fumigatus mit dem Lungen-Mikrobiom.
Neben ihrer pathogenen Wirkung sind Pilze bedeutende Produzenten von Naturstoffen und damit eine der wichtigsten Quellen für Medikamente, wie zum Beispiel Antibiotika. Axel Brakhage erforscht die Mechanismen, mit denen Pilze pharmakologisch relevante Wirkstoffe produzieren und unter welchen Bedingungen Naturstoffe zu pathogenen Faktoren werden. Dafür untersucht er die Biosynthese und Funktion von Naturstoffen, ebenso nutzt er Methoden der funktionellen Genomforschung. So hat er bei der Interaktion eines Bodenbakteriums mit Pilzen ein neues Prinzip der Aktivierung stiller Gencluster entdeckt. Hierdurch wurden bisher unbekannte Naturstoffe erschlossen und insgesamt deren Bedeutung als Signalmoleküle für die Strukturierung von Mikrobiomen entdeckt.
Im Ergebnis seiner Forschung können neue Diagnostika und Arzneimittel vor allem gegen die zunehmenden Pilzinfektionen sowie Antibiotika-Resistenzen entwickelt werden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen möchte er außerdem grundlegende Mechanismen von komplexen mikrobiellen Lebensgemeinschaften besser verstehen, die die menschliche Gesundheit beeinflussen.
Axel Brakhage ist Mikrobiologe, der die Infektionsbiologie mit der mikrobiellen Naturstoff-Forschung verbindet. Sein Fokus liegt auf der Frage, wie Mikroorganismen, vor allem Pilze, gleichermaßen wirtsschädigende wie therapeutisch nützliche Stoffe produzieren und welche Rolle diese Stoffe in der mikrobiellen Kommunikation für die Strukturierung von Mikrobiomen spielen. Auf Grundlage seiner Studien können neue Diagnostika und Arzneistoffe entwickelt werden. Insbesondere bilden die von ihm generierten Erkenntnisse die Voraussetzung zur Verbesserung von Diagnose und Therapie bei invasiver Aspergillose, einer durch den Pilz Aspergillus fumigatus verursachten, oft tödlich verlaufenden Lungenkrankheit.
In seiner Forschung widmet sich Axel Brakhage der Interaktion von Pilzen mit ihrem Wirt, insbesondere den Mechanismen, mit denen Mikroorganismen das Immunsystem überwinden. Erstmals konnte er Faktoren von Aspergillus fumigatus, dem wichtigsten über die Luft verbreiteten human-pathogenen Pilz, entdecken, die für dessen Pathogenität wichtig sind. So gelangen ihm mit Arbeiten zum Sporenpigment DHN-Melanin sowie einem weiteren neuen Effektormolekül und Interaktionsstudien mit Phagozyten bahnbrechende Entdeckungen, die dieses Fachgebiet maßgeblich vorantrieben. Neuere Forschungen beinhalten auch Studien der Interaktion von A. fumigatus mit dem Lungen-Mikrobiom.
Neben ihrer pathogenen Wirkung sind Pilze bedeutende Produzenten von Naturstoffen und damit eine der wichtigsten Quellen für Medikamente, wie zum Beispiel Antibiotika. Axel Brakhage erforscht die Mechanismen, mit denen Pilze pharmakologisch relevante Wirkstoffe produzieren und unter welchen Bedingungen Naturstoffe zu pathogenen Faktoren werden. Dafür untersucht er die Biosynthese und Funktion von Naturstoffen, ebenso nutzt er Methoden der funktionellen Genomforschung. So hat er bei der Interaktion eines Bodenbakteriums mit Pilzen ein neues Prinzip der Aktivierung stiller Gencluster entdeckt. Hierdurch wurden bisher unbekannte Naturstoffe erschlossen und insgesamt deren Bedeutung als Signalmoleküle für die Strukturierung von Mikrobiomen entdeckt.
Im Ergebnis seiner Forschung können neue Diagnostika und Arzneimittel vor allem gegen die zunehmenden Pilzinfektionen sowie Antibiotika-Resistenzen entwickelt werden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen möchte er außerdem grundlegende Mechanismen von komplexen mikrobiellen Lebensgemeinschaften besser verstehen, die die menschliche Gesundheit beeinflussen.
Werdegang
- seit 2005 Wissenschaftlicher Direktor, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI), Jena
- seit 2005 Leiter, Abteilung „Molekulare und Angewandte Mikrobiologie“, Leibniz-HKI, Jena
- seit 2004 Professor für Mikrobiologie und Molekularbiologie, Institut für Mikrobiologie, Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena
- 2001-2004 Professor für Mikrobiologie, Leibniz-Universität Hannover
- 1998-2001 Professor für Mikrobiologie, Technische Universität Darmstadt
- 1996 Habilitation in Mikrobiologie, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
- 1992-1998 Wissenschaftlicher Assistent, Institut für Genetik und Mikrobiologie, LMU München
- 1990-1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Postdoktorand, University of Sheffield, UK
- 1989-1990 Laborleiter, Gruppe „Biotechnologie“, BASF AG, Ludwigshafen
- 1989 Promotion zum Dr. rer. nat. in Mikrobiologie, Universität Münster sowie Institut de Biologie Physico-Chimique (IBPC), Paris, Frankreich
- 1985 Diplom im Fach Biologie, Universität Münster
Funktionen
- 2023 Expertengremium „Exzellenzstrategie“, Österreichischer Wissenschaftsfonds FWF, Österreich
- seit 2020 Vizepräsident, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- seit 2020 Obmann und Senator, Sektion 13 „Mikrobiologie und Immunologie“, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- seit 2020 Gründungsmitglied und Aufsichtsrat, Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung gGmbH (LPI), Jena
- seit 2020 Gründungsmitglied und Board of Directors, Incubator for Antibacterial Therapies in Europe (INCATE), Basel, Schweiz
- seit 2019 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Leibniz-Institut für Virologie (LIV), Hamburg
- seit 2019 Mitglied, Stiftungsrat, Leibniz-Institut für Immuntherapie (LIT), Regensburg
- seit 2018 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), Münster
- 2018-2022 Mitglied, Pharmadialog, Bundesregierung
- seit 2017 Mitglied, Steering Committee, Translational Unit (TTU) „Neue Antibiotika“, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)
- seit 2017 Mitglied, International Scientific Advisory Board (ISAB), MRC Medical Mycology Centre, University of Exeter, Exeter, UK
- seit 2017 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Robert-Koch-Stiftung, Berlin
- seit 2016 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie (MPIIB), Berlin
- seit 2016 Mitglied, Clusterboard, Regionale Forschungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung für Thüringen (RIS 3), Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft
- 2013-2020 Stellvertretender Sprecher, Leibniz-Forschungsverbund „Wirkstoffe und Biotechnologie“ (LFV)
- 2012-2015 Sprecher, Fachkollegium 204 „Mikrobiologie, Immunologie, Virologie“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- 2010-2020 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Forschungszentrum Borstel, Borstel
- 2010-2018 Präsidiumsbeauftragter für Biotechnologie, Leibniz-Gemeinschaft
- 2010-2018 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig
- 2010-2018 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Wissenschaften (HIPS), Saarbrücken
- 2010-2017 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB), Halle (Saale)
- 2009-2020 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- 2009-2017 Mitglied, Aufsichtsrat, Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, Braunschweig
- 2009-2016 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Zentrum für Infektionsforschung (ZINF), Universitätsklinikum Würzburg
- 2009-2011 Präsident, Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM)
- 2008-2015 Mitglied, Fachkollegium 204 „Mikrobiologie, Immunologie, Virologie“, DFG
- 2008-2019 Mitglied, Universitätsrat, Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena
- 2007-2016 Vertrauensperson für wissenschaftliches Fehlverhalten, FSU Jena
- 2005-2022 Mitglied, Fakultätsrat, Biologisch-Pharmazeutische Fakultät, FSU Jena
- 2003-2010 Mitglied, Scientific Advisory Board, Center for Microbial Biotechnology, Technical University of Denmark (DTU), Kopenhagen, Dänemark
- 2003-2004 Dekan, Fachbereich Biologie, Leibniz-Universität Hannover
Projekte
- 2019-2022 Sprecher, Exzellenzcluster (EXC) 2051 „Balance of the Microverse“, DFG
- seit 2019 Mitglied, EXC 2051 „Balance of the Microverse“, DFG
- seit 2017 Leiter, Teilprojekt „Makromolekulare Prodrug-Nanopartikel zur antimikrobiellen Therapie“, Sonderforschungsbereich (SFB) 1278, DFG
- 2016-2021 Leiter, Projekt „AfuInf-, Proteom- und Polysaccharidom-Analysen der initialen Infektionsphase von Aspergillus fumigatus“, DFG sowie French National Research Agency (ANR), Frankreich
- 2016-2020 Sprecher, Leibniz Research Cluster Bio/Synthetische multifunktionale Mikro-Produktionseinheiten – Neuartige Wege zur Wirkstoffentwicklung, Programm Biotechnologie 2020+, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- 2014-2018 Leiter, Projekt „Novel molecular mechanisms of iron sensing and homeostasis in filamentous fungi“, DFG sowie Österreichischer Wissenschaftsfonds FWF, Österreich
- seit 2014 Leiter, Teilprojekt „Bakterien-induzierte Aktivierung stiller pilzlicher Gencluster und Einfluss der gebildeten Verbindungen auf Mikroorganismen“, SFB 1127, DFG
- seit 2013 Sprecher und Teilprojektleiter, Transregio (TRR) 124 „Pathogene Pilze und ihr menschlicher Wirt: Netzwerke der Interaktion“, DFG
- 2012-2020 Sprecher, Konsortium „InfectControl – Neue Antiinfektionsstrategien – Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft“, Programm „Zwanzig 20-Partnerschaft für Innovation“, BMBF
- 2010-2013 Leiter, Teilprojekt „Redox regulation, development and hyphal growth in Aspergillus nidulans“, Forschungsgruppe (FOR) 1334, DFG
- 2009-2012 Koordinator, Europäisches Forschungsnetzwerk ERA-NET „ANTIFUN“, Horizon 2020, Europäische Union (EU)
- 2007-2020 Sprecher, Graduiertenschule (GSC) 214 „Jena School for Microbial Communication“, DFG
- 2006-2008 Sprecher, Graduiertenschule „International Leibniz Research School (ILRS) for microbial and biomolecular interactions“, Leibniz-HKI, Jena
- 2004-2010 Koordinator und Teilprojektleiter, Schwerpunktprogramm (SPP) 1160 „Kolonisation und Infektion durch humanpathogene Pilze“, DFG
- 2003-2009 Mitglied, Programmkomitee, SPP 1152 „Evolution of Metabolic Diversity“, DFG
- 2002 -2005 Teilprojekt „Molekulare Mechanismen der Protektion und deren Regulation des lungen-pathogenen Pilzes Aspergillus fumigatus gegen Immuneffektorzellen“, SFB 587, DFG
- 1994-1999 Leiter, Teilprojekt „Molekulare Regulation der Penicillinbiosynthese in Aspergillus nidulans: Transkriptionsfaktoren, Transkriptionskomplexe und deren Kommunikation“, SFB 369, DFG
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- 2024 Ferdinand Cohn-Medaille, Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM)
- 2019 Foundation Lecture, British Society for Medical Mycology, Sheffield, UK
- seit 2017 Mitglied, American Academy of Microbiology (ASM), USA
- seit 2016 Mitglied, European Academy of Microbiology (EAM)
- seit 2015 Ehrenmitglied, Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft (DMykG)
- 2014 Hauptpreis, DGHM
- seit 2008 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2006 Heinz P. R. Seeliger-Preis für Infektionsbiologie, Heinz P. R. Seeliger-Stiftung, Würzburg
- 1990-1992 Postdoktoranden-Stipendium, DFG