Prof. Dr. Christine Klein
- Fachbereich Neurowissenschaften
- Ort Lübeck, Deutschland
- Wahljahr 2021
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Neurogenetik, Neurologie, Bewegungsstörungen, Parkinson, Molekularbiologie
Christine Klein ist eine deutsche Neurowissenschaftlerin. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Erforschung von erblichen neurologischen Erkrankungen. Diese zählen zu den Seltenen Erkrankungen und betreffen rund vier Millionen Menschen in Deutschland. Seltenen Erkrankungen liegt in etwa 80 Prozent aller Fälle eine erbliche Ursache zugrunde, und bei ebenso rund 80 Prozent aller Erkrankungen ist das Nervensystem an der Störung beteiligt. Die am schnellsten wachsende neurologische Erkrankung ist Morbus Parkinson, bedingt unter anderem durch den demographischen Wandel.
Christine Kleins Forschung reicht von der Grundlagenforschung bis hin zu translationalen Projekten, die auf klinische Behandlungsoptionen zielen. Dabei gilt ihr Fokus seltenen erblichen Störungen, wie dem familiär bedingten Parkinsonsyndrom und anderen Bewegungsstörungen (Dystonien), die ihren neurologischen Ursprung in den motorischen Zentren im Gehirn haben. In ihrer Forschung geht die Neurologin auch der Frage nach, weshalb viele Menschen, die Träger einer krankheitsverursachenden genetischen Mutation sind, gar nicht oder erst in späteren Lebensabschnitten erkranken. Sie konzentriert sich dabei auf die Identifizierung von genetischen, epigenetischen und Umweltfaktoren, die die Penetranz und Expressivität verschiedener neurogenetischer Störungen modifizieren. Dazu setzen die Forscherinnen und Forscher vielfältige Multiomics-Analysen sowie Analysen von Umweltfaktoren ein. Mit ihrem Team ist es Klein gelungen, eine umfangreiche Biobank mit rund 100.000 Proben aufzubauen sowie in Zusammenarbeit mit weltweit hundert Kolleginnen und Kollegen ebenfalls eine internationale Datenbank zu genetischen Bewegungsstörungen zu etablieren.
Christine Kleins Ziel ist es, nicht nur zum besseren Verständnis der Pathophysiologie vererbter Bewegungsstörungen beizutragen, sondern auch eine Grundlage für neue medikamentöse Zielpunkte in humanen zellulären Modellen sowie der Fruchtfliege zu schaffen.
Christine Klein ist eine deutsche Neurowissenschaftlerin. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Erforschung von erblichen neurologischen Erkrankungen. Diese zählen zu den Seltenen Erkrankungen und betreffen rund vier Millionen Menschen in Deutschland. Seltenen Erkrankungen liegt in etwa 80 Prozent aller Fälle eine erbliche Ursache zugrunde, und bei ebenso rund 80 Prozent aller Erkrankungen ist das Nervensystem an der Störung beteiligt. Die am schnellsten wachsende neurologische Erkrankung ist Morbus Parkinson, bedingt unter anderem durch den demographischen Wandel.
Christine Kleins Forschung reicht von der Grundlagenforschung bis hin zu translationalen Projekten, die auf klinische Behandlungsoptionen zielen. Dabei gilt ihr Fokus seltenen erblichen Störungen, wie dem familiär bedingten Parkinsonsyndrom und anderen Bewegungsstörungen (Dystonien), die ihren neurologischen Ursprung in den motorischen Zentren im Gehirn haben. In ihrer Forschung geht die Neurologin auch der Frage nach, weshalb viele Menschen, die Träger einer krankheitsverursachenden genetischen Mutation sind, gar nicht oder erst in späteren Lebensabschnitten erkranken. Sie konzentriert sich dabei auf die Identifizierung von genetischen, epigenetischen und Umweltfaktoren, die die Penetranz und Expressivität verschiedener neurogenetischer Störungen modifizieren. Dazu setzen die Forscherinnen und Forscher vielfältige Multiomics-Analysen sowie Analysen von Umweltfaktoren ein. Mit ihrem Team ist es Klein gelungen, eine umfangreiche Biobank mit rund 100.000 Proben aufzubauen sowie in Zusammenarbeit mit weltweit hundert Kolleginnen und Kollegen ebenfalls eine internationale Datenbank zu genetischen Bewegungsstörungen zu etablieren.
Christine Kleins Ziel ist es, nicht nur zum besseren Verständnis der Pathophysiologie vererbter Bewegungsstörungen beizutragen, sondern auch eine Grundlage für neue medikamentöse Zielpunkte in humanen zellulären Modellen sowie der Fruchtfliege zu schaffen.
Werdegang
- seit 2009 W3-Universitätsprofessorin für Neurologie und Neurogenetik (Schilling-Professur), Universität zu Lübeck
- 2005-2009 W2-Universitätsprofessorin für Neurologie und Neurogenetik (Lichtenberg-Professur), Universität zu Lübeck
- 2004-2015 Gastprofessorin, Summer Sabbaticals, University of Toronto, Toronto, Kanada
- 2004 Fachärztin für Neurologie
- 2001 Habilitation im Fach Neurogenetik, Universität zu Lübeck
- 1997-1999 Forschungsstipendium, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Harvard Medical School, Boston, USA
- 1995 Promotion zum Dr. med., Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Universität Hamburg
- 1988-1995 Medizinstudium in Hamburg, Heidelberg, Lübeck, London, Oxford, UK
Funktionen
- seit 2023 Vorsitzende, Europäischen Sektion der International Parkinson and Movement Disorder Society
- 2019-2020 Präsidentin, Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
- seit 2015 Mitglied, Wissenschaftskommission der Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Bad Homburg v.d.H.
- seit 2012 Diverse Gremien der DFG (Fachkollegium Neurowissenschaften, Emmy-Noether-Panel, Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung, Auswahlkomitee, Heinz-Maier-Leibnitz-Preis)
Projekte
- seit 2020 Koordinatorin, „Monogenic Network”, Global Parkinson’s Genetics Program (GP2)
- 2016-2024 Sprecherin, Forschungsgruppe (FOR) 2488 „Reduzierte Penetranz von Bewegungsstörungen“, DFG
- 2014-2017 Teilprojekt „Z02 – Generierung einer Referenzkohorte mit extremem Essverhalten“, SFB 134, DFG
- 2011-2023 Teilprojekt „C05 – Untersuchung neuronaler Netzwerke der Handlungskontrolle bei genetisch bedingten Parkinsonerkrankungen“, Sonderforschungsbereich (SFB) 936, DFG
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- seit 2021 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2019 David Marsden Lecture Award, International Parkinson and Movement Disorder Society
- 2008 Derek Denny Brown Award, American Neurological Association (ANA), USA
- 2007 Heinrich-Pette-Preis, DGN
- 2001 Parkinson-Preis, DGN
- 2000 Oppenheim-Preis, Deutsche Dystonie Gesellschaft (DDG)