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Prof. Dr. Claus Cursiefen

Zweitmitgliedschaft in der Sektion Global Health

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  • Fachbereich Ophthalmologie, Oto-Rhino-Laryngologie, Stomatologie
  • Ort Köln, Deutschland
  • Wahljahr 2016

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Erkrankungen der Hornhaut, Hornhauttransplantation, okuläre (Lymph-)Angiogenese, entzündliche Augenerkrankungen, trockenes Auge
Claus Cursiefen ist ein deutscher Augenarzt und Ophthalmochirurg. Sein Spezialgebiet sind Erkrankungen des vorderen Augenabschnitts, insbesondere der Hornhaut. Claus Cursiefen hat verschiedene Verfahren der Hornhauttransplantation weiterentwickelt, neue Methoden zur Vermeidung von Immunreaktionen entdeckt und erforscht zudem immunologische Prozesse bei entzündlichen Augenerkrankungen.
Weltweit stellen Hornhauttrübungen die zweithäufigste Ursache für Erblindung dar. Die Transplantation einer Hornhaut ist das entscheidende Verfahren, um die Transparenz der Hornhaut wiederherzustellen, doch kann eine mögliche immunologische Abstoßung des Transplantats noch immer das Ergebnis der Operation gefährden. Das Risiko einer solchen Immunreaktion hängt maßgeblich von der präoperativen Ausgangssituation des Empfängers bzw. der Empfängerin ab. Ist die Hornhaut vor der Transplantation frei von Entzündungen und neu entstandenen Gefäßen, ist das Risiko gering. Das Abstoßungsrisiko steigt auf über 50 Prozent, wenn pathologische Entzündungen vorhanden sind oder sich an der eigentlich gefäßfreien Hornhaut neue Blut- und vor allem Lymphgefäße gebildet haben.
Claus Cursiefen und sein Team haben zahlreiche Strategien entwickelt, um den langfristigen Erfolg von Hornhauttransplantationen zu optimieren. Insbesondere wurde die penetrierende Keratoplastik, bei der die gesamte Hornhaut durch eine Spenderhornhaut ersetzt wird, in vielen Fällen abgelöst durch Verfahren, bei denen lediglich die Endothelschicht der Hornhaut ausgetauscht wird. Die lamelläre Keratoplastik ermöglicht dabei die gezielte Entfernung erkrankter Hornhautschichten, wodurch gesundes Gewebe von Patientinnen und Patienten erhalten bleibt. Technologische Fortschritte, wie die Anwendung der Femtosekunden-Lasertechnologie, haben die Präzision und damit auch die Ergebnisse der Hornhauttransplantation erheblich verbessert.
Neben verfeinerten Operationsverfahren tragen auch immunmodulatorische und pharmakologische Strategien dazu bei, das Risiko einer Immunreaktion zu senken. So kann eine postoperative entzündungshemmende Therapie mit topischen Steroiden das Entstehen eines zystoiden Makulaödems nach einer Hornhauttransplantation verhindern. Bei dieser speziellen Form des Makulaödems sammelt sich Flüssigkeit in der Makula, dem zentralen Bereich der Netzhaut.
Aktuell wird der Ansatz eine Präkonditionierung der Wirtshornhaut durch zum Beispiel UV-A vermittelte Gefäßdestruktion und Immunzelldepletion zur Verbesserung des Transplantatüberlebens nach anschließender Hochrisikotransplantation in einer prospektiven Studie getestet.
Ebenso forscht Cursiefen auf dem Gebiet der entzündlichen Augenerkrankungen, zu denen seit einigen Jahren auch das trockene Auge zählt und dessen Behandlungsoptionen durch antiinflammatorische Wirkstoffe deutlich erweitert wurde.
Claus Cursiefen ist seit 2023 Sprecher des erst zweiten Sonderforschungsbereiches der Deutschen Forschungsgmeinschaft im Bereich Augenheilkunde (1607) zu inflammatorischen und vaskulären Ursachen altersasassoziierter erblindender Augenerkrankungen, der das Ziel verfolgt, weltweit zum Erhalt des Sehvermögens möglichst vieler Menschen beizutragen.

  • seit 2023 Prorektor Forschung, Universität zu Köln
  • seit 2019 Gastprofessor, Tongji University Shanghai, China
  • seit 2011 Direktor, Zentrum für Augenheilkunde sowie Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemeine Augenheilkunde, Universitätsklinik Köln
  • 2010-2011 Professor für Cornea und vordere Augenabschnitte, Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg
  • Leiter, Hornhautbank, FAU Erlangen-Nürnberg,
  • seit 2008 Außerplanmäßiger wissenschaftlicher Assistent, Schepens Eye Research Institute, Harvard Medical School, Boston, USA
  • 2004-2010 Oberarzt, Augenklinik mit Poliklinik, FAU Erlangen-Nürnberg
  • 2003 Habilitation, FAU Erlangen-Nürnberg
  • 2002-2004 Postdoktorand, Schepens Eye Research Institute, Harvard Medical School, Boston
  • 2001 Facharzt für Augenheilkunde, Clinical Science Exam in Ophthalmology (ICO), European Board of Ophthalmology Diploma (FEBO)
  • 1995-2001 Wissenschaftlicher Assistent, FAU Erlangen-Nürnberg
  • 1995 Promotion, Universität Würzburg
  • 1990-1995 Klinisches Medizinstudium, Universität Würzburg
  • 1988-1990 Vorklinisches Medizinstudium, Universität Regensburg

  • seit 2020 Generalsekretär und Vorstandsmitglied, Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
  • seit 2018 Mitglied, Lenkungsausschuss, European Vision Institute (EVI), Brüssel, Belgien und Basel, Schweiz
  • 2018-2019 Präsident, DOG
  • seit 2017 Mitglied, Geschäftsführender Vorstand, Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK), Universität zu Köln
  • 2017-2023 Senator, Medizinische Fakultät, Universität zu Köln
  • 2016-2024 Fachkollegiat für Augenheilkunde, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • seit 2011 Vorstand, Sektion Kornea, DOG

  • seit 2023 Sprecher, Sonderforschungsbereich (SFB) 1607 „Towards immunomodulory and anti(lymph)angiogenic therapies for age-related blinding eye diseases“, DFG
  • seit 2023 Assoziiertes Mitglied, CECAD Cluster of Excellence, Universität zu Köln
  • 2018-2023 Co-Leiter, Action CA18116 „Action Aniridia. Networking to address an unmet medical, scientific, and societal challenge (ANIRIDIA-NET)”, COST (European Cooperation in Science and Technology), Europäische Union (EU)
  • 2016-2020 Principal Investigator, Consortium „Arrest Blindness = Advanced Regnerative and Restorative Therapies to combat corneal Blindness“, EU H2020, European Commission
  • 2015-2023 Sprecher, Forschergruppe (FOR 2240) „Lymphangiogenesis and Cellular Immunity in Inflammatory Diseases of the Eye“, DFG
  • 2014-2017 Leiter, Action BM1302 „Joining Forces in Corneal Regeneration“, COST, EU
  • 2009-2012 Principal Investigator, Phase III-Studie „Topical antisense oligonucleotide eye drops against corneal neovascularisation“, Gene Signal International AG, Lausanne, Schweiz
  • 2008-2012 Leiter, Teilprojekt „Modulation of dendritic cell entry into afferent lymphatics to prevent graft rejection after (corneal) transplantation“, Sonderforschungsbereich SFB 643, DFG
  • 2008-2010 Leiter, Projekt „Selektive therapeutische Modulation inflammatorischer Lymphangiogenese nach Hornhauttransplantation“, Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), Erlangen
  • 2005-2007 Leiter, Projekt „Inflammatorische Lymphangiogenese im Modell Hornhaut: Mechanismen und transplantatimmunologische Bedeutung“, Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF), Erlangen

  • 2023 Mitglied, Academia Ophthalmologica Internationalis (AOI)
  • 2019 Médaille d'Or Paul Chibret, DOG
  • seit 2018 Silver Fellow, Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO), Rockville, USA
  • seit 2016 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2014 Mahlon Barlow MD Lecture, Wilmer Ophthalmological Institute, Johns Hopkins University, Baltimore, USA
  • 2012 Achievement Award, American Academy of Ophthalmology (AAO), USA
  • 2010 Best paper award, 1st EUCORNEA Meeting, Wien, Österreich
  • 2007 Forschungspreis, DOG
  • 2006 Förderpreis, Gesellschaft für Mikrozirkulation und Vaskuläre Biologie (GfMVB)
  • 2006 Forschungspreis, Dr. Walter und Luise Freundlich-Stiftung, Frankfurt am Main
  • 2005 Sicca-Forschungsförderpreis, DOG
  • 2004 Cora Verhagen Award, ARVO, Rockville, USA
  • 1997 Promotionspreis, Medizinische Fakultät, Universität Würzburg
  • 1989-1995 Studienstipendium, Konrad-Adenauer-Stiftung, Bonn

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