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  • Fachbereich Kulturwissenschaften
  • Ort Gießen, Deutschland
  • Wahljahr 2019

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Stadtgeschichte Europas und Nordamerikas seit 1800; Geschichte der Geschichts- und Sozialwissenschaften; Globalgeschichte des Kapitalismus seit dem 15. Jahrhundert
Friedrich Lenger ist ein deutscher Historiker, der sich intensiv mit der Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte sowie insbesondere der Stadtgeschichte der Neuzeit beschäftigt. Zentrales Forschungsfeld ist die Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Dabei wählt er einen globalhistorischen Ansatz und setzt sich immer wieder kritisch mit der traditionellen, eurozentrischen Geschichtsauffassung auseinander.
Auch beschäftigt sich Lenger mit der Geschichte und Theorie des globalen Kapitalismus. Dieser hat seiner Ansicht nach als Thema nicht nur durch die Finanzkrise von 2007/2008 neue Aktualität gewonnen. Unübersehbar schwinde die Dominanz des Industriekapitalismus, ohne dass Begriffe wie Finanz-, Digital- oder Plattformkapitalismus umfassend und schlüssig verständlich machten, was an seine Stelle zu treten begonnen hat. Orientierung verspricht in dieser Situation Lenger zufolge eine langfristig angelegte, vor die Epoche des Industriekapitalismus zurückgreifende globalhistorische Analyse.
Kritisch geht er mit den Kapitalismusanalysen von Max Weber, Werner Sombart oder Joseph Alois Schumpeter um. Diese seien eurozentrisch nicht nur in dem Sinne, dass sie die Entwicklung nicht anders als aus europäischer Perspektive in den Blick zu nehmen vermochten. Sie nahmen demnach auch andere Weltregionen in stark verzerrter Weise wahr. Dies will Friedrich Lenger durch einen globalhistorischen Ansatz ändern. In seinen Forschungen legt er zudem großen Wert auf interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Foto: Maurice Jelinski

  • seit 1999 Professor für Mittlere und Neuere Geschichte, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • 2001-2002 Konrad-Adenauer-Chair, Georgetown University, Washington, D.C., USA
  • 1995-1999 Professor für Neuere und Neueste Geschichte, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1997-1998 Visiting Professor, St Antony`s College, University of Oxford, UK
  • 1994-1995 Vertretungsprofessuren, Universität Bielefeld und Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1985-1994 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1993 Habilitation, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1985 Promotion, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 1979 M.A. (History), University of Michigan, Ann Arbor, USA
  • 1976-1985 Studium der Geschichtswissenschaft, der Soziologie, der Politischen Wissenschaften und der Kulturanthropologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universität Bielefeld und University of Michigan, Ann Arbor, USA

  • seit 2015 Ordentliches Mitglied der International Commission for the History of Towns
  • 2013-2020 Mitglied der Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Bayerische Akademie der Wissenschaften
  • 2003-2009 Vorsitzender im Wissenschaftlichen Beirat, Deutsches Historisches Institut Washington, USA

  • seit 2015 Leiter der Arbeitsgruppe „Geschichte und Theorie des globalen Kapitalismus“, Universität Gießen
  • seit 2014 DFG-Projekt „Sicherheit und städtischer Raum in London und Hamburg von den 1880er bis in die 1980er Jahre (C02)“, Teilprojekt (Leiter) zu „TRR 138: Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive“
  • 2009-2015 „Städtische Gewaltgemeinschaften der europäischen Zwischenkriegszeit: Barcelona und Belfast, Wien und Berlin“, Teilprojekt (Leiter) zu „FOR 1101: Gewaltgemeinschaften“
  • seit 2006 Principal Investigator, International Graduate Center for the Study of Culture, Universität Gießen

  • seit 2019 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2015 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2011-2012 Stipendiat, Historisches Kolleg München
  • 2009-2010 Fellow, Kulturwissenschaftliches Kolleg Konstanz
  • 1994 Preis des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands für die beste Habilitationsschrift
  • 1986 Drupa-Preis, Philosophische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Messe Drupa

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