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  • Fachbereich Pathologie und Rechtsmedizin
  • Ort Düsseldorf, Deutschland
  • Wahljahr 2025

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Pankreaskarzinom, Gallengangkarzinom, Vorläuferläsionen, Mikroumgebung des Tumors, Präzisionsmedizin

Irene Esposito ist eine Pathologin, deren Forschungsschwerpunkt auf der Tumorpathologie des Pankreas und der Gallenwege liegt. Diese Neoplasien zählen zu den aggressivsten Krebserkrankungen. Da sie in der Regel erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt werden, ist die Langzeitüberlebensrate trotz moderner Therapiestrategien gering. Irene Espositos Arbeiten verbinden klassische Pathologie mit molekularbiologischen Ansätzen und translationaler Medizin. Ihr Ziel ist es, die Diagnostik der frühen, präinvasiven Stadien zu verfeinern, personalisierte Therapien zu ermöglichen und so die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten deutlich zu erhöhen.

Im Fokus der Pathologin liegt die Entwicklung standardisierter Protokolle für die Präparation und Analyse von Gewebeproben, die nicht nur eine verlässliche Basis für individuelle Therapieentscheidungen schaffen, sondern ebenso für multizentrische klinische Studien. Aktuell arbeitet Irene Esposito daran, Bildgebungsverfahren und histopathologische Befunde stärker miteinander zu verknüpfen, um das Therapieansprechen beim Pankreaskarzinom präziser beurteilen zu können.

Darüber hinaus erforscht sie die molekularen Mechanismen von Pankreas- und Gallengangkarzinomen sowie deren Vorläuferläsionen, stets mit Blick auf die Früherkennung. Irene Esposito interessiert sich dabei besonders für die Rolle regenerativer Prozesse und entzündlicher Signale bei der Tumorentstehung. Sie konnte zeigen, dass regenerierende Zellen in einem besonderen Stadium anfällig für onkogene Mutationen sind. Besonders gefürchtet ist ein mutiertes Kirsten Rat Sarcoma-Onkogen (KRAS)-Gen, dessen Protein unkontrolliertes Zellwachstum induziert und das als Schlüsselfaktor der Pankreaskarzinogenese gilt. Die Erkenntnis, dass Regeneration einerseits Heilung ermöglicht, andererseits aber Tumorwachstum fördern kann, eröffnet neue Perspektiven für das Verständnis maligner Transformation.

Um experimentelle Befunde besser in die Klinik zu übertragen, entwickelte Irene Esposito mit ihrem Team ex-vivo-Modelle, die das Zusammenspiel von Tumor-, Immun- und Stromazellen abbilden. Stromazellen sind Bindegewebszellen, die das Tumorgewebe prägen und dabei sowohl Wachstum als auch Therapieansprechen beeinflussen. Diese Modelle erlauben die Identifizierung von Biomarkern und die präklinische Erprobung neuer Therapieansätze.

Minimal-invasive Verfahren könnten entscheidend dazu beitragen, Tumorerkrankungen des Pankreas und des pankreatobiliären Systems in einem heilbaren Stadium zu diagnostizieren. Irene Esposito setzt sich auch für die Entwicklung molekularer Diagnostikverfahren ein, insbesondere für die Liquid Biopsy. Dabei werden Tumorinformationen aus Körperflüssigkeiten, wie Blut oder Zystenflüssigkeit, gewonnen. Freie DNA-Fragmente oder zirkulierende Tumorzellen werden auf charakteristische Mutationen untersucht, die präneoplastische Veränderungen oder spezifische Tumorsubtypen anzeigen. Diese Methode ermöglicht eine präzise, nicht-invasive Früherkennung, selbst in Abwesenheit morphologischer Korrelate im Gewebe. Zudem erlaubt sie ein engmaschiges Monitoring während der Therapie: Frühzeitig lässt sich so feststellen, ob ein Tumor anspricht oder Resistenzen entwickelt. Auch unnötige chirurgische Eingriffe können vermieden werden, wenn molekulare Analysen eine benigne Veränderung bestätigen. Damit eröffnet Liquid Biopsy neue Perspektiven für Sekundärprävention und personalisierte Therapieplanung.

Mit der Verbindung von standardisierter Pathologie, moderner Molekulardiagnostik, innovativen Modellen und Biomarkerforschung schafft Irene Esposito die Grundlage für frühere Diagnosen und gezieltere Therapien. Ihre Arbeiten leisten damit einen wesentlichen Beitrag, die bislang äußerst ungünstige Prognose pankreatobiliärer Karzinome zu verbessern.

  • seit 2015 Professorin für Pathologie und Direktorin, Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf
  • 2014-2015 Lehrstuhlinhaberin und Direktorin, Institut für Pathologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • 2010-2014 Professorin für Tumorpathologie und Stellvertretende Direktorin, Institut für  Pathologie, Technische Universität München (TUM)
  • 2008-2010 Leiterin, Mouse Pathology Unit, German Mouse Clinic, Helmholtz Zentrum München, Neuherberg
  • 2007-2010 Fachärztin, Institut für Pathologie, TUM
  • 2007 Venia legendi für Pathologie, Universität Heidelberg
  • 2003-2007 Fachärztin, Pathologisches Institut, Universität Heidelberg
  • 2002 Fachärztin für Pathologie, Università di Pisa, Pisa, Italien
  • 2000-2001 Postdoktorandin, Inselspital, Bern, Schweiz
  • 1997-2002 Facharztausbildung, Università di Pisa, Pisa, Italien
  • 1995-1997 Promotion, Università di Pisa, Pisa, Italien
  • 1991-1997 Studium der Humanmedizin, Università di Pisa, Pisa, Italien

  • 2027 President elect, European Society of Pathology (ESP)
  • 2025-2026 Präsidentin, Internationale Akademie für Pathologie (IAP) – Deutsche Abteilung, Bonn
  • 2025 Präsidentin, European Pancreatic Club (EPC)
  • 2024-2025 Expert Member, WHO Classification of Tumours of the Digestive System, 6th Edition,Digestive Tumours (Digestives System: Duodenum und Ampulle, Pankreas, Leber, intra- und extrahepatische Gallenwege), World Health Organization (WHO)
  • 2024-2028 Stellvertretende Sprecherin, Sektion 2, Fachkollegium „Medizin“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2024-2025 Vorsitzende, Working Group „Digestive Diseases Pathology“, ESP
  • seit 2023 Mitglied, Fachausschuss „Medizinische/Wissenschaftliche Nachwuchsförderung“, Deutsche Krebshilfe
  • seit 2023 Stellvertretende Vorsitzende, Forschungskommission, Medizinische Fakultät, HHU Düsseldorf
  • 2023-2025 Mitglied, Education Subcommittee, ESP
  • 2022-2023 Mitglied, Equality and Diversity Group, United European Gastroenterology (UEG)
  • seit 2021 Sprecherin, Zentrum für Personalisierte Medizin (ZPM), Universitätsklinikum Düsseldorf, HHU Düsseldorf
  • seit 2020 Mitglied, Vorstand, Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP)
  • 2019-2023 Co-Vorsitzende, Working Group „Digestive Diseases Pathology“, ESP
  • 2019-2023 Mitglied, Council, ESP
  • 2019-2022 Mitglied, Scientific Committee, UEG
  • seit 2018 Mit-Herausgeberin, Virchows Archiv – European Journal of Pathology

  • 2024-2026 Leiterin, Teilprojekt, Verbund „PRECISE-MD – Duktales Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse und hepatozelluläres Karzinom: Fortschrittliche Diagnosestrategien durch multizentrische Datenintegration und Biomarker-Entwicklung“, Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) 
  • 2021-2024 Antragstellerin  Sachbeihilfe „Prädiktive Modelle des biologischen Verhaltens von pankreatobiliären Neoplasmen mittels integrativer molekularer Analyse ihrer Vorläuferläsionen“, DFG
  • 2019-2022 Mitglied, Konsortium „Single molecule bio-electronic smart system array for clinical testing (SiMBiT)“, Horizon 2020, Europäische Union (EU)
  • 2018-2027 Projektverantwortliche, nNGM-Zentrum Düsseldorf, Nationales Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs, Deutsche Krebshilfe
  • 2016-2020 Mit-Antragstellerin, Sachbeihilfe „Molekulare Charakterisierung von Vorläuferläsionen des Gallengangskarzinoms“, DFG
  • 2016-2019 Leiterin, Teilprojekt „Funktionelle Relevanz der extrazellulären MatrixmolekülePeriostin und Tenascin C bei Leberschädigung und Regeneration“, Sonderforschungsbereich (SFB) 974, DFG
  • 2009-2014 Leiterin, Teilprojekt „Vergleichende morphomolekulare Pathologie und computergestützteValidierung“, SFB 824, DFG
  • 2008-2013 Leiterin, Subprojekt „Pathologie“, German Mouse Clinic, Nationales Genomforschungsnetz (NGFN)plus, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

  • seit 2025 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2013 Lehrpreis, Institut für Pathologie, TUM
  • 2012 Rudolf Virchow-Preis, Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP)
  • 2010 Bester Forschungsbeitrag, 94. Jahrestagung, DGP

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