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  • Fachbereich Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie
  • Ort Wuppertal, Deutschland
  • Wahljahr 2013

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Pharmakologie, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, Identifizierung von neuen molekularen Zielen für Therapien, Auffindung und Entwicklung von neuen Arzneistoffen, NO-sGC-cGMP-Signalübertragungsweg, sGC-Stimulatoren, sGC-Aktivatoren
Johannes-Peter Stasch ist Chemiker, Apotheker und Pharmakologe. Seine Schwerpunkte sind die Herz-Kreislaufforschung sowie die Arzneimittelforschung und -entwicklung. Seine Forschung führte zur Entdeckung und Entwicklung der sGC-Stimulatoren und sGC-Aktivatoren, von denen bereits Riociguat und Vericiguat zur Behandlung des Lungenhochdrucks bzw. der chronischen Herzinsuffizienz weltweit zugelassen sind.
Johannes-Peter Stasch hat Mechanismus-basierte neue Therapien auf der Grundlage des molekularen Verständnisses der krankheitsverursachenden Signalwege im Herz-Kreislauf-System identifiziert. Er spielte die entscheidende Rolle bei der Entdeckung und Entwicklung der löslichen Guanylatzyklase (sGC)-Stimulatoren und sGC-Aktivatoren. Seine Forschung hat zu 240 Patentanmeldungen, zu mehreren Entwicklungsprodukten und zwei weltweit eingeführten Medikamenten geführt: Riociguat (Adempas®) wurde als erster sGC-Stimulator seiner Klasse als neue Behandlungsoption von verschiedenen Formen des Lungenhochdrucks zugelassen und weltweit eingeführt. Die weiteren Optimierungen dieser Wirkstoffklasse führten zur Entdeckung und Entwicklung des einmal täglich zu verabreichenden sGC-Stimulators Vericiguat (Verquvo®), der zur Behandlung von symptomatischer, chronischer Herzinsuffizienz ebenfalls weltweit eingeführt ist.
Mit seiner Forschung trägt Johannes-Peter Stasch zur Entdeckung und Entwicklung neuer Medikamente bei. Der zelluläre NO/sGC/cGMP (Stickstoffmonoxid/sGC/zyklisches Guanosinmonophosphat)-Signalübertragungsweg spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von kardiovaskulären, pulmonalen und renalen Erkrankungen – eine Beeinträchtigung dieses Systems führt zu schweren pathologischen Zuständen. Daher sind pharmakologische Eingriffe, die auf eine Aktivierung dieses Signalwegs abzielen, vielversprechende Strategien zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen, wie zum Beispiel Lungenerkrankungen, Herzinsuffizienz, Hypertonie, diabetische Retinopathie und chronische Nierenerkrankungen.
Die Entdeckung von sGC-Stimulatoren und sGC-Aktivatoren stellt einen Meilenstein auf dem Gebiet der NO/sGC/cGMP-Pharmakologie dar und liefert wertvolle Werkzeuge zur Aufklärung dieses Signalwegs. Die sGC-Stimulatoren und sGC-Aktivatoren binden direkt an reduziertes, hämhaltiges bzw. oxidiertes, hämfreies sGC, was zu einer Steigerung der cGMP-Produktion führt. Die Wirkung der sGC-Stimulatoren auf das häm-haltige Enzym ist unabhängig von Stickstoffmonoxid (NO), wird aber in Gegenwart von NO verstärkt, während die sGC-Aktivatoren mit der häm-freien Form von sGC interagieren.
Im Gegensatz zu sGC-Stimulatoren, ist das Behandlungspotenzial von sGC-Aktivatoren noch nicht umfassend geklärt. Der am weitesten fortgeschrittene sGC-Aktivator Runcaciguat befindet sich in klinischer Phase II zur Therapie der diabetischen Retinopathie und chronischen Nierenerkrankung.
Diese höchst innovativen pharmakologischen Prinzipien der sGC-Stimulation und sGC-Aktivierung scheinen ein sehr breites therapeutisches Potenzial zu haben. Daher wurden sowohl in der Wissenschaft als auch in der Industrie intensive Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen unternommen, um den therapeutischen Nutzen dieser neuen Wirkstoffklassen voll auszuschöpfen.
Johannes-Peter Stasch gelang es, zwischen der universitären und der industriellen Forschung Brücken zu bauen. Weiterhin hat er sich in der Ausbildung von Pharmaziestudierenden an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg engagiert, wo er 2010 zum Honorarprofessor für Arzneimittelforschung ernannt wurde.

  • 2015-2023 Senior Consultant, Bayer AG, Wuppertal
  • seit 2010 Honorarprofessor für Industrielle Arzneimittelforschung und Arzneimittelentwicklung, Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg
  • 2008-2014 Chief Scientist, Bayer HealthCare, Wuppertal
  • 2004-2007 Senior Research Fellow, Bayer AG, Wuppertal
  • 2003 Privatdozent, MLU Halle-Wittenberg
  • 2003 Habilitation in Pharmakologie, MLU Halle-Wittenberg
  • 1995-2003 Research Fellow, Bayer AG, Wuppertal
  • 1991 Weiterbildung zum Fachapotheker für Arzneimittelinformation, Ermächtigung zur Weiterbildung für das Gebiet Arzneimittelinformation
  • 1990-1994 Principal Research Scientist, Bayer AG, Wuppertal
  • 1985-1989 Senior Research Scientist, Bayer AG, Wuppertal
  • 1984 Laborleiter, Institut für Herz-Kreislauf-Forschung, Bayer AG, Wuppertal
  • 1984 Approbation als Apotheker
  • 1983-1984 Praktisches Jahr, Raths-Apotheke Hameln und Pharma Hameln GmbH
  • 1983 Promotion in Neurochemie/-pharmakologie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • 1980-1983 Wissenschaftlicher Angestellter, Neurochemie, Universitätsklinikum Würzburg sowie Anorganische Chemie, Universität Bielefeld
  • 1980-1983 Studium der Pharmazie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • 1978-1980 Zivildienst, Klinische Chemie, Universitätsklinikum Würzburg
  • 1973-1978 Studium der Chemie und Diplom in Chemie, Leibniz-Universität Hannover sowie Julius-Maximilians-Universität Würzburg

  • seit 2003 Mitbegründer und Co-Organisator, International Conferences on cGMP Generators, Effectors and Therapeutic Implications

  • 2022 Otto Bayer-Medaille, Bayer AG Leverkusen
  • 2015 Deutscher Zukunftspreis, Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation
  • seit 2013 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2008 Otto Bayer-Medaille, Bayer AG Leverkusen

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