Prof. Dr. Josef Priller
- Fachbereich Neurowissenschaften
- Ort München, Deutschland
- Wahljahr 2024
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Neurodegenerative Erkrankungen, Neuroimmunologie, stammzellbasierte Modellsysteme, evidenzbasierte Psychiatrie
Josef Priller ist ein deutscher Psychiater, dessen besonderes Interesse neurodegenerativen Erkrankungen gilt. Der wissenschaftlich tätige Arzt erforscht die komplexen immunologischen Mechanismen, die zum Untergang von Nervenzellen führen. Im Fokus stehen dabei fehlgeleitete Immunreaktionen, die durch genetische oder umweltbedingte Einflüsse ausgelöst werden und das Entstehen und Fortschreiten neurodegenerativer Erkrankungen begünstigen können.
Zu diesen Erkrankungen gehören unter anderem die Alzheimer-Demenz (AD), Chorea Huntington (HD) und die frontotemporale lobäre Degeneration (FTLD), für die es bislang keine Heilung gibt. Patientinnen und Patienten mit FTLD zeigen Veränderungen in Persönlichkeit, Sozialverhalten und Sprache, ausgelöst durch den Nervenzellverlust im Frontalhirn. Da die Ursachen dieser Demenzform weitgehend unerforscht sind, setzt sich Josef Priller dafür ein, neue Erkenntnisse über deren Entstehung zu gewinnen.
Das Immunsystem spielt eine Schlüsselrolle für die Stabilität des zentralen Nervensystems (ZNS). Störungen in immunologischen Prozessen können Krankheiten begünstigen, die mit neuronaler Dysfunktion und Zellverlust verknüpft sind. Ein Schwerpunkt von Josef Prillers Forschung liegt auf der Mikroglia, der kleinsten Form der sogenannten Gliazellen, die das ZNS stützen. Mikroglia übernehmen unter anderem die Phagozytose von Fremdkörpern und Zellresten. Eine fehlgesteuerte Aktivierung dieser Zellen kann jedoch die neuronale Funktion beeinträchtigen und degenerative Prozesse fördern.
Darüber hinaus untersucht der Psychiater die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Immunsystem und der Gehirnfunktion, insbesondere bei psychischen Störungen, die durch entzündliche und neurodegenerative Prozesse beeinflusst werden. Seine Forschung erfolgt interdisziplinär in Zusammenarbeit mit Neurologie, Psychiatrie und Neuropsychologie. Gemeinsam analysiert das Team mit vielfältigen Methoden die zugrunde liegenden Mechanismen neurodegenerativer Prozesse. Durch den Einsatz modernster Techniken, wie zerebrale Bildgebung und epigenetische Studien, arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, die Ursachen psychischer und neurologischer Erkrankungen präziser zu identifizieren und langfristige Risikomodelle zu entwickeln. Innovative Technologien wie RNA-Sequenzierung und Massenzytometrie ermöglichen es, spezifische Zelltypen aus Blut und ZNS zu charakterisieren, die möglicherweise für eine frühe Diagnose genutzt werden können.
Ein zentrales Ziel des Forschungsteams ist es, die Erkenntnisse aus der neuropsychiatrischen und neuroimmunologischen Grundlagenforschung in die klinische Anwendung zu überführen und zu einer evidenzbasierten Psychiatrie beizutragen. Dabei strebt das Team die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze für neuropsychiatrische Erkrankungen an.
Josef Priller legt in der Versorgung von Patientinnen und Patienten besonderen Wert auf eine Herangehensweise, die individuelle Faktoren wie Schlafrhythmen und soziale Unterstützung einbezieht. Sein Ziel ist es, psychische und körperliche Gesundheit ganzheitlich zu betrachten und neuropsychiatrische Erkrankungen sowohl in ihren physiologischen Grundlagen als auch in ihrer Behandlung umfassender zu verstehen.
Josef Priller ist ein deutscher Psychiater, dessen besonderes Interesse neurodegenerativen Erkrankungen gilt. Der wissenschaftlich tätige Arzt erforscht die komplexen immunologischen Mechanismen, die zum Untergang von Nervenzellen führen. Im Fokus stehen dabei fehlgeleitete Immunreaktionen, die durch genetische oder umweltbedingte Einflüsse ausgelöst werden und das Entstehen und Fortschreiten neurodegenerativer Erkrankungen begünstigen können.
Zu diesen Erkrankungen gehören unter anderem die Alzheimer-Demenz (AD), Chorea Huntington (HD) und die frontotemporale lobäre Degeneration (FTLD), für die es bislang keine Heilung gibt. Patientinnen und Patienten mit FTLD zeigen Veränderungen in Persönlichkeit, Sozialverhalten und Sprache, ausgelöst durch den Nervenzellverlust im Frontalhirn. Da die Ursachen dieser Demenzform weitgehend unerforscht sind, setzt sich Josef Priller dafür ein, neue Erkenntnisse über deren Entstehung zu gewinnen.
Das Immunsystem spielt eine Schlüsselrolle für die Stabilität des zentralen Nervensystems (ZNS). Störungen in immunologischen Prozessen können Krankheiten begünstigen, die mit neuronaler Dysfunktion und Zellverlust verknüpft sind. Ein Schwerpunkt von Josef Prillers Forschung liegt auf der Mikroglia, der kleinsten Form der sogenannten Gliazellen, die das ZNS stützen. Mikroglia übernehmen unter anderem die Phagozytose von Fremdkörpern und Zellresten. Eine fehlgesteuerte Aktivierung dieser Zellen kann jedoch die neuronale Funktion beeinträchtigen und degenerative Prozesse fördern.
Darüber hinaus untersucht der Psychiater die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Immunsystem und der Gehirnfunktion, insbesondere bei psychischen Störungen, die durch entzündliche und neurodegenerative Prozesse beeinflusst werden. Seine Forschung erfolgt interdisziplinär in Zusammenarbeit mit Neurologie, Psychiatrie und Neuropsychologie. Gemeinsam analysiert das Team mit vielfältigen Methoden die zugrunde liegenden Mechanismen neurodegenerativer Prozesse. Durch den Einsatz modernster Techniken, wie zerebrale Bildgebung und epigenetische Studien, arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler daran, die Ursachen psychischer und neurologischer Erkrankungen präziser zu identifizieren und langfristige Risikomodelle zu entwickeln. Innovative Technologien wie RNA-Sequenzierung und Massenzytometrie ermöglichen es, spezifische Zelltypen aus Blut und ZNS zu charakterisieren, die möglicherweise für eine frühe Diagnose genutzt werden können.
Ein zentrales Ziel des Forschungsteams ist es, die Erkenntnisse aus der neuropsychiatrischen und neuroimmunologischen Grundlagenforschung in die klinische Anwendung zu überführen und zu einer evidenzbasierten Psychiatrie beizutragen. Dabei strebt das Team die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze für neuropsychiatrische Erkrankungen an.
Josef Priller legt in der Versorgung von Patientinnen und Patienten besonderen Wert auf eine Herangehensweise, die individuelle Faktoren wie Schlafrhythmen und soziale Unterstützung einbezieht. Sein Ziel ist es, psychische und körperliche Gesundheit ganzheitlich zu betrachten und neuropsychiatrische Erkrankungen sowohl in ihren physiologischen Grundlagen als auch in ihrer Behandlung umfassender zu verstehen.
Werdegang
- seit 2020 Direktor, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München (TUM)
- seit 2017 Vorsitzender, Working Group „Brain Inflammation and Repair”, Centre for Clinical Brain Sciences, University of Edinburgh, Edinburgh, UK, sowie UK Dementia rRsearch Institute (UK DRI), UK
- seit 2015 Professor für Neuropsychiatrie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- seit 2011 Stellvertretender Leiter, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- Leiter, Fachbereich „Translation und Neurotechnologie“, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- Leiter, AG „Neuropsychiatrie“, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- seit 2008 Direktor, Abteilung für Neuropsychiatrie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- 2004-2007 Professor und Vorsitzender, Labor für Molekulare Psychiatrie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- 2002 Habilitation, Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie Humboldt-Universität zu Berlin
- seit 2000 Gruppenleiter, Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- 1998 Promotion, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München sowie TUM
Funktionen
- seit 2017 Mitglied, Ethikkomitee, Charité – Universitätsmedizin Berlin
- seit 2017 Co-Leiter, Referat „Molekulare Demenzforschung“, Deutsche Gesellschaft für Biologische Psychiatrie (DGBP)
- seit 2011 Leiter, Referat „Neuropsychiatrie“, Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
- 2011-2017 Vorsitzender, Neurology Committee, International Society for Cell &Gene Therapy (ISCT)
Projekte
- seit 2022 Mitantragsteller, Teilprojekt „Ein neuartiges chimäres Modellsystem zur Untersuchung der Spezifikation humaner Mikroglia im humanen Gewebskontext und im Kontext neuropsychiatrischer Erkrankungen“, Schwerpunktprogramm (SPP) 2395, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- seit 2019 Leiter, Teilprojekt „Neuronale und gliale Muster von kokain- vs. alkoholinduzierten Belohnungserinnerungen im 3R-Modell Drosophila mit reduzierter Komplexität“, Transregio (TRR) 265, DFG
- seit 2017 Leiter, Teilprojekt „Zirkadiane Regulation der Funktionen myeloischer Zellen bei neurodegenerativen Erkrankungen“, TRR 167, DFG
- seit 2017 Leiter, Teilprojekt „Integriertes Graduiertenkolleg ‚NeuroMac Kolleg‘ (MGK)“, TRR 167, DFG
- 2017-2020 Leiter, Teilprojekt „Dynamische Kompartimentalisierung myeloischer Zellantworten bei Neuroinflammation“, TRR 167, DFG
- 2010-2016 Antragsteller, Teilprojekt „Pathogenic Role of Microglia and Macrophages in Frontotemporal Lobar Degeneration/Amyotrophic Lateral Sclerosis with TSP-43 Pathology”, Forschungsgruppe (FOR) 1336, DFG
- 2010-2017 Sprecher, FOR 1336 „Von Monozyten bis zu Hirnmakrophagen – Einflüsse auf die Eigenschaften myeloider Zellen im Gehirn“, DFG
- 2008-2016 Leiter, Teilprojekt „Unterschiedliche Funktionen von ortsständigen Mikrogliazellen und myeloiden Zellen bei entzündlichen Hirnerkrankungen“, TRR 43, DFG
- 2007-2018 Beteiligter Wissenschaftler, Projekt „NeuroCure – neue Perspektiven in der Therapie neurologischer Erkrankungen“, Exzellenzcluster (EXC) 257, DFG
- 2003-2008 Beteiligte Person, Projekt „Die Modulation des Chemokinrezeptors CCR2B in hämatopoetischen Zellen als therapeutischer Ansatz für die EAE“, DFG
- 1998-2007 Leiter, Teilprojekt „Mechanismen der Rekrutierung von myeloischen Zellen in das Gehirn (A 05)“, Sonderforschungsbereich (SFB) 507, DFG
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- seit 2024 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2004 Mitglied, Junge Akademie, Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften sowie Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2003 Robert Feulgen Prize, Society for Histochemistry
- 2002 Fellow, European Molecular Biology Organization (EMBO)
- 2001 Novartis-Preis für therapierelevante immunologische Forschung, Deutsche Gesellschaft für Immunologie sowie Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung, Nürnberg