Prof. Dr. Martin Röllinghoff (✝)
- Fachbereich Mikrobiologie und Immunologie
- Ort Erlangen, Deutschland
- Wahljahr 2001
Forschung
Martin Röllinghoff hat sich durch viele wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Immunologie einen Namen gemacht. Seine frühen Arbeiten befassten sich in Mainz mit dem Complement-System, in Melbourne analysierte er die Wirkung von T-Lymphozyten bei der Tumor-Abwehr, zurück in Mainz, studierte er sehr frühzeitig die biologische Bedeutung von Zytokinen, wobei er zusammen mit Hermann Wagner insbesondere das heutige Interleukin 2 umfassend charakterisierte. Am Institut für klinische Mikrobiologie in Erlangen, das er 23 Jahre leitete und zu internationalem Rang führte, wand er sich der Infektions-Immunologie zu und erarbeitete mit seinen Mitarbeitern grundlegende neue Erkenntnisse zur Abwehr der Yersiniose, der Tuberkulose, der Candidose und insbesondere der Leishmaniose. Letztere studierte er in einem Mäuse-Modell, das ihm entscheidende Experimente zu den Ursachen der unterschiedlichen Krankheitsverläufen der benignen kutanen (Orient-Beule) und der fatalen visceralen Leishmaniose (Kala-Azar) und der Erreger-Persistenz erlaubte.
Werdegang
- seit 2007 Emeritierung
- 2001-2005 Dekan der Medizinischen Fakultät und Mitglied im Vorstand des Klinikums Erlangen
- 1983 Professor für Mikrobiologie und Immunologie und Leiter des Instituts für klinische Mikrobiologie, Hygiene und Immunologie, Universität Erlangen-Nürnberg
- 1979 Facharzt für Mikrobiologie und Infektionshygiene
- 1975 Habilitation an der Universität Mainz, Immunreaktion gegen syngenetische Plasmazelltumoren
- 1973-1983 Wiss. Assistent im Institut für klinische Mikrobiologie, Universität Mainz
- 1971-1973 DFG Stipendiat am Walter and Eliza Hall Institut in Melbourne, Australien
- 1970-1971 Stabsarzt am Rodenwaldt- Institut der Bundeswehr , Koblenz
- 1968-1970 Wiss. Assistent im Institut für klinische Mikrobiologie, Universität Mainz
- 1967 Promotion, Universität Tübingen
- 1961-1967 Studium der Medizin an den Universitäten Freiburg, Wien und Tübingen
Funktionen
- seit 2009 Mitglied im Aufsichtsrat der Universitätsmedizin Mainz
- 2006-2012 Mitglied im European Medical Research Council der ESF, Strasburg
- seit 2003 Mitglied im Hochschulrat der Universität Mainz
- seit 2003 Mitglied des Advisory Board Weill Cornell Medical College, Katar
- seit 2002 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturofrscher Leopoldina, Halle
- 2002-2004 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie
- 2000-2005 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- 1999-2005 Vorsitz wiss. Beirat Forschungsschwerpunkt Tropenmedizin Heidelberg
- 1998-2008 Mitglied im wiss. Beirat der Robert-Koch Stiftung
- 1998-2004 Councillor der International Union of Immunological Societies
- seit 1998 Wiss. Beirat Paul-Ehrlich Institut ,Langen
- 1997-2010 Mitglied der Ständige Impfkommission, STIKO, Robert-Koch Institut
- 1995-1997 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
- 1993-2004 Mitglied im wiss. Beirat der Ges. für Biotechnol. Forschung , Braunschweig
- 1992-2001 Mitglied im wiss. Beirat für Infektionsforschung, Würzburg
- 1992-2000 Vorsitz des DFG-Fachausschusses Theoretische Medizin
- 1991-1994 Mitglied im wiss. Beirat der Agence Nationale des Recherches sur le SIDA
- 1987-1989 Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie
Projekte
- 1997-2002 Sprecher und Projektleiter des Sonderforschungsbereichs 263 „Immunologische Mechanismen bei Infektion, Entzündung und Autoimmunität“, Erlangen
- 1996-2001 Stellv. Sprecher des interdisziplinären Zentrums für klinische Forschung, Erlangen
- 1990-1996 Sprecher und Projektleiter des Graduierten Kolleg 157 „ Immunologische Mechanismen bei Infektion, Entzündung und Autoimmunität“, Erlangen
- 1974-1983 Projektleiter im SFB 307 Immunologie, Mainz
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- 2006 Bundesverdienstkreuz am Bande
- 2004 Ehrenmitgliedschaft der deutschen Gesellschaft für Immunologie
- 2002 Rudolf-Leuckart-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie
- 1980 Boeringer-Ingelheim Preis
- 1973 Hans-Klenk Preis