Prof. Dr. Matthias Sutter
- Fachbereich Ökonomik und Empirische Sozialwissenschaften
- Ort Bonn, Deutschland
- Wahljahr 2024
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Verhaltensökonomik, Experimentelle Wirtschaftsforschung, Geduld, Kooperation, Entscheidungsverhalten von Kindern und Jugendlichen
Matthias Sutter ist österreichischer Verhaltensökonom, der mit experimentellen Methoden die Grundlagen für Geduld und Kooperation als Voraussetzungen für ein gelingendes Zusammenleben erforscht. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Frage, wie sich ökonomisches Entscheidungsverhalten von Kindern und Jugendlichen entwickelt.
Im Bereich der ökonomischen Entscheidungsfindung von Kindern und Jugendlichen untersucht Matthias Sutter, wie sich ökonomische Präferenzen – Risiko- oder Zeitpräferenzen, Wettbewerbseinstellungen oder die Bereitschaft zur Kooperation – mit dem Alter entwickeln und wie sie mit Verhaltensweisen und Aspekten wie Rauchen, Trinken, Fettleibigkeit oder Bildung zusammenhängen. So hat er zum Beispiel die Geduld untersucht bei intertemporalen Entscheidungsfindungen, das heißt, wenn entschieden werden muss zwischen einer kleineren, sofort verfügbaren Belohnung oder einer größeren, die in der Zukunft liegt. Er konnte zeigen, dass hier ein Mehr an Geduld mit einem gesunden Lebensstil, guten Schulnoten und höheren Ersparnissen zusammenhängt.
Matthias Sutter untersucht auch Entscheidungsfindungen im Team. Viele wichtige Entscheidungen werden von Teams und nicht von Einzelpersonen getroffen. Die Wirtschaftswissenschaften haben aber lange die Frage ignoriert, ob sich Teamentscheidungen signifikant von Einzelentscheidungen unterscheiden. Matthias Sutter hat gezeigt, dass Teamentscheidungen viel näher an den Standardvorhersagen für den homo oeconomicus – der Modellvorstellung eines idealen, ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten denkenden und handelnden Menschen – liegen als individuelle Entscheidungen. Dies hat Auswirkungen auf das Verständnis von Teamentscheidungen und darauf, wie diese wirtschaftliche Interaktionen prägen.
Ein weiterer Aspekt seiner Forschung ist die Ökonomie von Vertrauensgütern. Vertrauensgüter sind zum Beispiel Gesundheitsdienste und Reparaturdienste. Sie sind durch eine Informationsasymmetrie zwischen Experten resp. Fachverkäufern und Kunden gekennzeichnet. Dies führt zu erheblichen Ineffizienzen, indem einem Kunden mehr als nötig angeboten und überhöhte Preise in Rechnung gestellt werden. Matthias Sutter hat untersucht, unter welchen Bedingungen solche Ineffizienzen verhindert werden und Kunden ein ehrliches Angebot unterbreitet wird.
Matthias Sutter ist österreichischer Verhaltensökonom, der mit experimentellen Methoden die Grundlagen für Geduld und Kooperation als Voraussetzungen für ein gelingendes Zusammenleben erforscht. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Frage, wie sich ökonomisches Entscheidungsverhalten von Kindern und Jugendlichen entwickelt.
Im Bereich der ökonomischen Entscheidungsfindung von Kindern und Jugendlichen untersucht Matthias Sutter, wie sich ökonomische Präferenzen – Risiko- oder Zeitpräferenzen, Wettbewerbseinstellungen oder die Bereitschaft zur Kooperation – mit dem Alter entwickeln und wie sie mit Verhaltensweisen und Aspekten wie Rauchen, Trinken, Fettleibigkeit oder Bildung zusammenhängen. So hat er zum Beispiel die Geduld untersucht bei intertemporalen Entscheidungsfindungen, das heißt, wenn entschieden werden muss zwischen einer kleineren, sofort verfügbaren Belohnung oder einer größeren, die in der Zukunft liegt. Er konnte zeigen, dass hier ein Mehr an Geduld mit einem gesunden Lebensstil, guten Schulnoten und höheren Ersparnissen zusammenhängt.
Matthias Sutter untersucht auch Entscheidungsfindungen im Team. Viele wichtige Entscheidungen werden von Teams und nicht von Einzelpersonen getroffen. Die Wirtschaftswissenschaften haben aber lange die Frage ignoriert, ob sich Teamentscheidungen signifikant von Einzelentscheidungen unterscheiden. Matthias Sutter hat gezeigt, dass Teamentscheidungen viel näher an den Standardvorhersagen für den homo oeconomicus – der Modellvorstellung eines idealen, ausschließlich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten denkenden und handelnden Menschen – liegen als individuelle Entscheidungen. Dies hat Auswirkungen auf das Verständnis von Teamentscheidungen und darauf, wie diese wirtschaftliche Interaktionen prägen.
Ein weiterer Aspekt seiner Forschung ist die Ökonomie von Vertrauensgütern. Vertrauensgüter sind zum Beispiel Gesundheitsdienste und Reparaturdienste. Sie sind durch eine Informationsasymmetrie zwischen Experten resp. Fachverkäufern und Kunden gekennzeichnet. Dies führt zu erheblichen Ineffizienzen, indem einem Kunden mehr als nötig angeboten und überhöhte Preise in Rechnung gestellt werden. Matthias Sutter hat untersucht, unter welchen Bedingungen solche Ineffizienzen verhindert werden und Kunden ein ehrliches Angebot unterbreitet wird.
Werdegang
- seit 2017 Direktor, Abteilung Experimentelle Ökonomie, Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn
- seit 2017 Professor für Economics, Behavior and Design, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln (Teilzeit)
- seit 2015 Professor für Experimentelle Ökonomie, Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich (Teilzeit)
- 2015-2017 Exzellenzprofessor für Economics, Design and Behavior, Universität zu Köln
- 2013-2014 Professor für Applied Economics, European University Institute (EUI), San Domenico di Fiesole (FI), Italien
- 2007-2013 Professor, Department of Economics, University of Gothenburg, Göteburg, Schweden (Teilzeit)
- 2006-2015 Professor für Experimentelle Ökonomie, Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
- 2005-2006 Professor, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln
- 2003-2005 Professor sowie Leiter, Forschungsgruppe, Max-Planck-Institut für Ökonomik, Jena
- 2002-2003 Außerordentlicher Professor, Institut für Finanzwissenschaft, Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
- 2002 Habilitation, Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
- 1999-2002 Assistenzprofessor, Institut für Finanzwissenschaft, Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
- 1999 Promotion in Wirtschaftswissenschaften, Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
- 1996-1999 Doktorand, Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
- 1992-1996 Studium der Volkswirtschaftslehre, Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
Funktionen
- seit 2024 Mitglied, International Advisory Board, Behavioral Lab, London School of Economics and Political Science (LSE), London, UK
- 2018-2022 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel), Kiel
- seit 2017 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Institut für Höhere Studien (IHS), Wien, Österreich
- 2008-2009 Studiendekan, Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik, Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
Projekte
- 2019-2025 Beteiligter Wissenschaftler, Exzellenzcluster (EXC) 2126 „ECONtribute: Märkte & Public Policy“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- 2017-2021 Leiter, Projekt „Vertrauensgüter, Anreize und Verhalten – Theorie, Labor und Feld”, Spezialforschungsbereich (SFB) 63, Österreichischer Wissenschaftsfonds (FWF)
- 2004-2008 Co-Leiter, Teilprojekt „Strategische Interaktion, Reziprozität und Fairness – Bausteine zu einer Theorie der Beschäftigungsbeziehung“, Sonderforschungsbereich (SFB) 580, DFG
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- seit 2024 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- seit 2019 Mitglied, Academia Europaea
- 2018 Hans Kelsen-Preis, Universität zu Köln
- 2015 Exeter Prize for Research in Experimental Economics, Decision Theory and Behavioural Economics, University of Exeter Business School, University of Exeter, Exeter, UK