Prof. Dr. Moussa B.H. Youdim
- Fachbereich Neurowissenschaften
- Ort Haifa, Israel
- Wahljahr 2010
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Neurowissenschaften, Pharmakologie, Neurotransmittersysteme, neurologische Erkrankungen, Morbus Parkinson
Moussa B.H. Youdim ist ein iranisch-israelischer Neurowissenschaftler, der sich in erster Linie mit dem Enzym Monoaminoxidase und seiner Rolle bei der Entstehung der Parkinson-Krankheit beschäftigt. Durch seine Forschungen auf diesem Gebiet hat er wesentlich zur Entwicklung von selektiven Hemmstoffen dieses Enzyms beigetragen. Medikamente zur Hemmung der Monoaminoxidase B sind inzwischen eine etablierte Methode zur Behandlung der Parkinson-Krankheit. Ebenso leistete er Pionierarbeit bei der Erforschung der Rolle des Eisens für die Gehirnfunktion, seines Mangels oder Überschusses sowie bei der Entwicklung von neuroprotektiven und neurorestaurativen Arzneimitteln zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen.
Der Biochemiker untersuchte bereits während seiner Promotion das Enzym Monoaminoxidase und identifizierte die Isoformen A und B und spürte deren Rolle bei neuropsychiatrischen Erkrankungen nach. Darauf aufbauend, entwickelte der Biochemiker den Arzneistoff Selegilin, einen selektiven irreversiblen MAO-B-Hemmstoff für die Therapie der Parkinson-Erkrankung. Über den verzögerten Abbau von Dopamin wird dessen Konzentration im Gehirn erhöht und so die Krankheitssymptome zurückgedrängt.
Dem Team um Youdim gelang 2005 noch eine Weiterentwicklung dieses Therapieansatzes zum Wirkstoff Rasagilin. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten auch eine mögliche pathogene Rolle des Eisenstoffwechsels bei neurodegenerativen Störungen. Schon um die Jahrtausendwende setzten sie bei ihrer Forschung auch molekularbiologische Methoden, wie Proteomik und Transkriptomik, ein und kombinierten sie mit klassischer Zellbiologie.
Seit den 1990er Jahren widmete sich Moussa B.H. Youdim intensiv der pharmakologischen Grundlagenforschung in den Neurowissenschaften und etablierte am Technion – Israel Institute of Technology eine Abteilung für Pharmakologie. Später gründete er zudem das Eve Topf Center of Excellence for Neurodegenerative Disease Research und war beratend für mehrere pharmazeutische Unternehmen tätig.
Neben der Parkinson-Erkrankung widmet sich Youdim auch anderen neurodegenerativen Störungen, wie der Alzheimer-Erkrankung. Im Fokus steht dabei das bei dieser Erkrankung gestörte cholinerge Neurotransmittersystem. Moussa B.H. Youdim kombiniert bei seinem Therapieansatz die Wirkungsweise der MAO-B-Hemmer mit einer Blockade des Acetylcholins, um mit einem multimodalen Ansatz möglichst früh in die Pathogenese des kognitiven Abbaus bei einer Alzheimer-Demenz einzugreifen.
Moussa B.H. Youdim hat viele Forscherinnen und Forscher mit seiner Arbeit inspiriert und fördert bis heute den wissenschaftlichen Nachwuchs, um die Erforschung der in einer älter werdenden Population zunehmenden neurodegenerativen Erkrankungen voranzubringen.
Moussa B.H. Youdim ist ein iranisch-israelischer Neurowissenschaftler, der sich in erster Linie mit dem Enzym Monoaminoxidase und seiner Rolle bei der Entstehung der Parkinson-Krankheit beschäftigt. Durch seine Forschungen auf diesem Gebiet hat er wesentlich zur Entwicklung von selektiven Hemmstoffen dieses Enzyms beigetragen. Medikamente zur Hemmung der Monoaminoxidase B sind inzwischen eine etablierte Methode zur Behandlung der Parkinson-Krankheit. Ebenso leistete er Pionierarbeit bei der Erforschung der Rolle des Eisens für die Gehirnfunktion, seines Mangels oder Überschusses sowie bei der Entwicklung von neuroprotektiven und neurorestaurativen Arzneimitteln zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen.
Der Biochemiker untersuchte bereits während seiner Promotion das Enzym Monoaminoxidase und identifizierte die Isoformen A und B und spürte deren Rolle bei neuropsychiatrischen Erkrankungen nach. Darauf aufbauend, entwickelte der Biochemiker den Arzneistoff Selegilin, einen selektiven irreversiblen MAO-B-Hemmstoff für die Therapie der Parkinson-Erkrankung. Über den verzögerten Abbau von Dopamin wird dessen Konzentration im Gehirn erhöht und so die Krankheitssymptome zurückgedrängt.
Dem Team um Youdim gelang 2005 noch eine Weiterentwicklung dieses Therapieansatzes zum Wirkstoff Rasagilin. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten auch eine mögliche pathogene Rolle des Eisenstoffwechsels bei neurodegenerativen Störungen. Schon um die Jahrtausendwende setzten sie bei ihrer Forschung auch molekularbiologische Methoden, wie Proteomik und Transkriptomik, ein und kombinierten sie mit klassischer Zellbiologie.
Seit den 1990er Jahren widmete sich Moussa B.H. Youdim intensiv der pharmakologischen Grundlagenforschung in den Neurowissenschaften und etablierte am Technion – Israel Institute of Technology eine Abteilung für Pharmakologie. Später gründete er zudem das Eve Topf Center of Excellence for Neurodegenerative Disease Research und war beratend für mehrere pharmazeutische Unternehmen tätig.
Neben der Parkinson-Erkrankung widmet sich Youdim auch anderen neurodegenerativen Störungen, wie der Alzheimer-Erkrankung. Im Fokus steht dabei das bei dieser Erkrankung gestörte cholinerge Neurotransmittersystem. Moussa B.H. Youdim kombiniert bei seinem Therapieansatz die Wirkungsweise der MAO-B-Hemmer mit einer Blockade des Acetylcholins, um mit einem multimodalen Ansatz möglichst früh in die Pathogenese des kognitiven Abbaus bei einer Alzheimer-Demenz einzugreifen.
Moussa B.H. Youdim hat viele Forscherinnen und Forscher mit seiner Arbeit inspiriert und fördert bis heute den wissenschaftlichen Nachwuchs, um die Erforschung der in einer älter werdenden Population zunehmenden neurodegenerativen Erkrankungen voranzubringen.
Werdegang
- seit 2016 Präsident und Wissenschaftlicher Leiter (CSO), Youdim Pharmaceuticals, Yokneam, Israel
- 2016 Mitbegründer, Youdim Pharmaceuticals, Yokneam, Israel
- 2008‐2013 Außerordentlicher Professor für Neurobiologie, Yonsei World Class University Programme, Yonsei University, Seoul, Südkorea
- 2006‐2008 Außerordentlicher Professor, Hong Kong Polytechnic University, Department of Anatomy, University of Hong Kong (HKU), Hongkong
- 1997‐2012 Direktor, National Parkinson Foundation, USA, Eve Topf Center for the Study of Neurodegenerative Diseases, Rappaport Faculty of Medicine, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- 1991‐1999 Internationaler Gastwissenschaftler, Fogarty International Center for Advanced Study in Human Health Sciences, National Institutes of Health (NIH), Bethesda, USA
- 1983‐2010 Finkelstein Professor für Life Sciences, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- 1977‐1995 Professor und Vorsitzender, Rappaport Faculty of Medicine, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- 1973‐1977 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Medical Research Council (MRC), Department of Clinical Pharmacology, Faculty of Medicine, University of Oxford, Oxford, UK
- 1972 Wellcome Trust Fellow, Jacques Glowinski's laboratory, Collège de France, Paris, Frankreich
- 1971 Postdoc, K.F. Tipton's laboratory, Department of Biochemistry, University of Cambridge, Cambridge, UK
- 1966‐1971 Leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter, Post Graduate School, University of London und Merton Sandler's laboratory, Queen Charlotte Maternity Hospital (seit 1988: Queen Charlotte's & Chelsea Hospital), London, UK
- 1966 Promotion in Biochemie, McGill University, Montreal, Kanada
Funktionen
- 1985 ‐ 1987 Mitglied, Postgraduate Research Committee, Rappaport Faculty of Medicine, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- Mitglied, Research Committee, Rappaport Faculty of Medicine, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- Mitglied, Promotion Committee, Department of Biomedical Engineering, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- Mitglied, Preparative and Professional Committee, Rappaport Faculty of Medicine, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- Mitglied, Senat, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- Mitglied, Committee for Israel Government Higher Education, Israel
- Mitglied, Committee on Extrapyramidal Disorders and Related Diseases, World Federation of Neurology
- Mitglied, Editorial Board, British Journal of Pharmacology
- Mitglied, Editorial Board, Journal of Neurochemistry
- Mitglied, Editorial Board, Journal of Neural Transmission
- Mitglied, Editorial Board, Experimental Neurology
- Mitglied, Editorial Board, International Journal of Neuropsychopharmacology
- Mitglied, Editorial Board, Archives in Pharmacology
- Mitglied, Editorial Board, Frontiers in Pharmacology
- Mitglied, Editorial Board, European Journal of Pharmacology
- Mitglied, Editorial Board, Neuropsychobiology
- Mitglied, Editorial Board, Brain Research
- Mitglied, Editorial Board, CNS Drug Review
- Mitglied, Editorial Board, Neurochemical Research
Projekte
- Eve Topf Center for the Study of Neurodegenerative Diseases, Rappaport Faculty of Medicine, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- Centers of Excellence for Neurodegenerative Diseases Research, National Parkinson Foundation, USA
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- 2025 Sir Henry Wellcome Gold Medal, British Pharmacological Society, London, UK
- seit 2025 Mitglied, Academia Europaea
- 2024 Tel Aviv University Aufzien Center and Israel Parkinson Association Parkinson Prize, Tel Aviv, Israel
- 2023 Maimonides Award, Rambam Hospital, Haifa, Israel
- 2022 Israel Prize in Life Sciences, Israel
- seit 2013 Gewähltes Ehrenmitglied, Israel Neuroscience Society, Israel
- 2012 Arvid Carlsson Medal, International College of Neuropsychopharmacology (CINP)
- 2011 Life Time Achievement Award in Neuropsychopharmacology, European College of Neuropsychopharmacology (ECNP)
- 2010 EMET Prize in Life Sciences, A.M.N. Foundation for the Advancement of Science, Art and Culture, Israel
- seit 2010 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2009 Shanghai Baiyulan Award, Ruijin Medical School, Shanghai, China
- 2008 Thomas Schkeler Lecture, Ohio State University, Columbus, USA
- 2007 17th International Congress of Parkinson's disease Award for Contribution to Parkinson's disease, World Federation of Neurology, Amsterdam, Niederlande
- 2007 Melvin Yahr Lecture, Icahn School of Medicine at Mount Sinai, New York City, USA
- 2006 Nathan Shock Lecture, NIH Institute of Ageing, Bethesda, USA
- 2006 Henry Taub Prize for Excellence in Research, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- 1998 Ehrendoktor der Philosophy, University of Pisa und Scuola Superior Nationale, Pisa, Italien
- 1997 Ehrendoktor der Philosophy, Semmelweis University, Budapest, Ungarn
- 1997 Henning Andersen Prize, European Society of Paediatric Endocrinology
- 1995 Hershel Rich Innovation Prize, Technion – Israel Institute of Technology, Haifa, Israel
- 1994 Henning Andersen Prize, European Society of Paediatric Endocrinology
- 1993 The New England Prize of Excellence in Science, Boston, USA
- 1991 Eli Lilly Prize for Neuropharmacology, American Chemical Society (ACS), USA
- 1991 Galenus‐von‐Pergamon‐Preis „Drug of the year”, Internationale Stiftergemeinschaft führender Medizinverlage (für Deutschland Springer Medizin Verlag)
- 1986 Michael Landau Research Prize, Mifal HaPais, Tel Aviv, Israel
- seit 1986 Ehrenmitglied, Österreichische Gesellschaft für Neurologie, Österreich
- 1984 Inventor's Award, United States Department of Commerce, USA
- 1980 National Israel Psychobiology Institute Prize, National Israel Psychobiology Institute, Jerusalem, Israel
- 1978 The Homayoon (Royal) Medal from the Shah, Teheran, Iran
- 1974 Special Gold Medal, British Migraine Association, UK
- 1974 Anna Monika International Prize, Anna‐Monika‐Foundation, Basel, Schweiz