Prof. Dr. Ralph Hertwig
- Fachbereich Psychologie und Kognitionswissenschaften
- Ort Berlin, Deutschland
- Wahljahr 2009
Forschung
Ralph Hertwig hat wichtige Beiträge zur Beantwortung der Frage geleistet, wie Menschen Entscheidungen treffen, wenn Zeit begrenzt, Informationen unzuverlässig und die Zukunft unsicher ist. Der Schwerpunkt seiner Arbeit besteht in der Analyse begrenzt rationaler Strategien („Heuristiken“), mit denen Menschen unter diesen Bedingungen Entscheidungen treffen. Er konnte zeigen, dass natürliche Grenzen des kognitiven Apparats nicht notwendigerweise ein Handicap darstellen und dass einfache Heuristiken von z.B. systematischen Vergessensprozessen profitieren können.
Er hat gleichfalls gezeigt, dass einfache Heuristiken auch in komplexen sozialen Kontexten Anwendung finden können (z.B.: bei elterlichen Investitionsentscheidungen). Zukunftsweisend erwiesen sich seine experimentellen Belege dafür, dass unser Denken über Unsicherheit und Risiko stark davon abhängt, ob Menschen Informationen über Unsicherheit sequentiell erfahren oder in symbolischer, summarischer Form erlernen.
Er hat gleichfalls gezeigt, dass einfache Heuristiken auch in komplexen sozialen Kontexten Anwendung finden können (z.B.: bei elterlichen Investitionsentscheidungen). Zukunftsweisend erwiesen sich seine experimentellen Belege dafür, dass unser Denken über Unsicherheit und Risiko stark davon abhängt, ob Menschen Informationen über Unsicherheit sequentiell erfahren oder in symbolischer, summarischer Form erlernen.
Werdegang
- seit 2012 Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
- 2005-2012 Ordinarius für Kognitionswissenschaft und Entscheidungspsychologie, Institut für Psychologie, Universität Basel, Schweiz
- 2003-2005 Assistenzprofessor für Angewandte Kognitionswissenschaft, Institut für Psychologie, Universität Basel, Schweiz
- 2003 Privatdozent im Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität Berlin
- 2003 Habilitation, Freie Universität Berlin
- 2000-2002 Research Fellow, Department of Psychology, Columbia University, New York, USA
- 1997-2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Abteilung für Adaptives Verhalten und Kognition, Berlin
- 1996-1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung, Abteilung für Adaptives Verhalten und Kognition, München
- 1995-1996 Postdoktorand, Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung, Abteilung für Adaptives Verhalten und Kognition, München
- 1995 Promotion, Kognitive Psychologie, Universität Konstanz
- 1993-1994 Research Scholar, Department of Psychology, University of Chicago, USA
- 1991-1992 Projektmitarbeiter am Institut für Psychologie der Universität Salzburg
- 1991 M.A. (Diplom-Psychologe), Universität Konstanz
Funktionen
- 2011-2012 Dekan, Institut für Psychologie, Universität Basel, Schweiz
- 2008-2011 Forschungsdekan, Institut für Psychologie, Universität Basel, Schweiz
Projekte
- seit 2011 SINERGIA – „Biological Foundations of Risk Taking“ (Prof. Dr. Jörg Rieskamp, Prof. Dr. Ralph Hertwig, Prof. Dr. Andreas Papassotiropoulos, Prof. Dr. Dominique De Quervain)
- seit 2011 DFG Schwerpunktprogramm „New Frameworks of Rationality“ SPP 1516 (Prof. Dr. Markus Knauff, Psychologie, Universität Gießen (Sprecher); Prof. Dr. Ralph Hertwig, Psychologie, Universität Basel/Schweiz; Prof. Dr. Gerhard Schurz, Philosophie, Universität Düsseldorf; Prof. Dr. Wolfgang Spohn, Philosophie, Universität Konstanz; Prof. Dr. Michael Waldmann, Psychologie, Universität Göttingen)
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- 2016 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft
- 2012 Mitglied der Wilhelm-Wundt-Gesellschaft
- 2011 Mitglied der Association for Psychological Science
- seit 2010 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2008 Dozent des Jahres, Institut für Psychologie, Universität Basel, Schweiz
- 2007 Dozent des Jahres, Institut für Psychologie, Universität Basel, Schweiz
- 2006 Charlotte und Karl Bühler-Preis (Deutsche Gesellschaft für Psychologie)
- 1996 Heinz Heckhausen-Jungwissenschaftlerpreis (Deutsche Gesellschaft für Psychologie)