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  • Fachbereich Global Health
  • Ort Warnemünde, Deutschland
  • Wahljahr 2005

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Akkomodation der Linse, Intraokularlinsen, Hornhautmikroskopie, Tumorerkrankungen des Auges

Rudolf Guthoff ist ein deutscher Facharzt für Augenheilkunde, der die moderne Ophthalmologie in Forschung und Klinik maßgeblich geprägt hat. Seine wissenschaftlichen Arbeiten haben entscheidend zum Verständnis der Fähigkeit des Auges, sich auf unterschiedliche Entfernungen einzustellen, der Akkomodation, beigetragen. Darüber hinaus war er an der Entwicklung innovativer Intraokularlinsen beteiligt und setzte wesentliche Impulse in der in-vivo-Mikroskopie der Hornhaut.

Gemeinsam mit seinem Team entwickelte Rudolf Guthoff das Rostocker Laser-Scanning-Mikroskop, ein Verfahren, das die schichtweise Analyse der Hornhaut ermöglicht, ohne Gewebe entnehmen zu müssen. Mit dieser Methode konnte er zeigen, wie sich Erkrankungen sowie das Tragen von Kontaktlinsen unmittelbar auf die Hornhaut auswirken. Dadurch wurden Früherkennung, Therapiekontrolle und die Dokumentation von Krankheitsverläufen erheblich verbessert.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschung galt der Frage, wie sich die natürliche Akkommodation durch akkommodierende Intraokularlinsen nach einer Operation ersetzen lässt. Während in der Regel starre Kunstlinsen implantiert werden, untersuchte Guthoffs Arbeitsgruppe Linsen, die ihre Form verändern oder sich bewegen können, um den physiologischen Akkommodationsmechanismus nachzubilden. Mithilfe hochauflösender Ultraschallverfahren, die dreidimensionale Darstellungen des Auges ermöglichen, analysierte er deren Verhalten im Auge und prüfte, ob sie den Wechsel zwischen Nah- und Fernsehen nachahmen können.

Darüber hinaus befasste sich Rudolf Guthoff mit komplexen chirurgischen Fragestellungen. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen entwickelte er ein Verfahren zur Behandlung von Kindern mit angeborenem Anophthalmus, einer seltenen Fehlbildung, bei der ein Auge fehlt. Durch den Einsatz spezieller Hydrogel-Expander ließ sich das Wachstum der Augenhöhle anregen und damit die Voraussetzung für eine spätere prothetische Versorgung schaffen.

Auch in der Augenonkologie setzte Rudolf Guthoff wichtige Akzente. Er etablierte moderne Verfahren zur Diagnostik und Therapie intraokularer Tumoren, darunter bildgebende Methoden zur Früherkennung sowie chirurgische und konservative Behandlungsstrategien. Seine Arbeiten trugen dazu bei, die Augenonkologie in Deutschland zu profilieren und internationale Forschungskooperationen aufzubauen.

Ein besonderes Anliegen ist Rudolf Guthoff zudem sein Engagement in Afrika. Über viele Jahre unterstützte er augenärztliche Projekte in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo). Neben seiner operativen Tätigkeit initiierte er gemeinsam mit afrikanischen Kolleginnen und Kollegen Ausbildungsprogramme, schuf Strukturen zur augenärztlichen Versorgung und setzte sich für eine nachhaltige Verbesserung der lokalen Gesundheitsversorgung ein.

Rudolf Guthoff hat die Diagnostik von Hornhauterkrankungen, das Verständnis der Akkommodation und die Behandlung komplexer Fehlbildungen entscheidend geprägt. Seine Tätigkeit verband Grundlagenforschung, Technikentwicklung und klinische Praxis: Neue bildgebende Verfahren überführte er unmittelbar in die Patientinnen- und Patientenversorgung, mathematische Modelle verknüpfte er mit klinischen Beobachtungen, und aus chirurgischen Herausforderungen entwickelte er innovative Lösungen.

  • seit 2016 Seniorprofessor und Leiter, Arbeitsgruppe „RESPONSE Auge“, Universitätsmedizin Rostock, Universität Rostock
  • seit 2006 Prodekan für Forschung und Wissenschaftsentwicklung, Medizinische Fakultät, Universität Rostock
  • 2000-2004 Dekan, Medizinische Fakultät, Universität Rostock
  • 1992-2014 Professor für Augenheilkunde, Direktor, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsmedizin Rostock., Universität Rostock
  • 1991 Außerplanmäßiger Professor, Universität Hamburg
  • 1985-1992 Oberarzt, Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Universität Hamburg
  • 1985 Habilitation im Fachgebiet Augenheilkunde, Universität Hamburg,
  • 1982 Facharzt für Augenheilkunde
  • 1975 Approbation als Arzt
  • 1967-1974 Studium der Medizin, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

  • 2013-2015 Präsident, European Society of Ophthalmic Plastic and Reconstructive Surgery
  • (ESOPRS)
  • seit 2004 Mitarbeit, Buchserie „Essentials in Ophthalmology“
  • 2000-2001 Präsident, Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
  • 1998-2006 Sekretär, ESOPRS
  • 1996-2004 Gutachter, Fach „Augenheilkunde“, DFG
  • 1996-1999 Schatzmeister, DOG
  • seit 1995 Mitglied, Vorstand, DOG
  • seit 1992 Mitglied, Editorial Board, Der Ophthalmologe (heute: Die Ophthalmologie)

  • 2009-2014 Leiter, Teilprojekt „Injizierbare Polymere in der Kataraktchirurgie für akkommodierende Linsen und Medikamententräger“, Forschungsverbund „REMEDIS“, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • 2009-2014 Leiter, Teilprojekt „Funktionalisierte biodegradierbare Mikroimplantate für die Glaukomtherapie und die Katarakt“, Forschungsverbund „REMEDIS“, BMBF
  • 2009-2014 Leiter, Teilprojekt „In vivo Imaging ophthalogische Implantat- und Drainagesysteme“, Forschungsverbund „REMEDIS“, BMBF
  • 2009-2012 Leiter, Teilprojekt „Ophthalmologische Grundlagen für ein künstliches Akkommodationssystem“, Verbundprojekt KueAkk, Rahmenprogramm „Mikrosysteme 2004-2009“, BMBF
  • 2007-2012 Mitantragsteller, Teilprojekt „Optische multimodale in vivo Bildgebung von zellulären, intra- und periimplantären Prozessen“, Transregio (TRR) 37, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2007-2012 Mitantragsteller, Teilprojekt „Mikrostent für die Ophthalmologie“, TRR 37, DFG
  • 2007-2012, Koordinator, Teilprojekt „Zelluläre Lasermikroskopie“, TRR 37, DFG
  • 2001-2004 Antragsteller, Projekt „Darstellung der Akkommodationsmechanismen mit Hilfe der dreidimensionalen hochauflösenden Ultraschallmikroskopie“, DFG

  • 2014 Von Graefe-Preis, DOG
  • 2006 Auszeichnung „Hochschullehrer des Jahres“, Deutscher Hochschulverband (DHV)
  • seit 2005 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • seit 2005 Mitglied, Tear Film and Ocular Surface Society (TFOS), Boston, USA
  • 2005 Löhn-Preis, Steinbeis Stiftung für Wirtschaftsförderung, Stuttgart
  • 2004 Preis für Tropenophthalmologie, DOG
  • seit 2003 Mitglied, American Society of Ophthalmic Plastic and Reconstructive Surgery (ASOPRS), USA
  • seit 2003 Ehrenmitglied, Hungarian Ophthalmological Society, Ungarn
  • 1993 Leonhard Klein-Preis, DOG
  • seit 1991 Mitglied, American Academy of Ophthalmology (AAO), USA
  • seit 1987 Mitglied, ESOPRS
  • seit 1987 Mitglied, Societas Internationalis pro Diagnostica Ultrasonica in Ophthalmologia (SIDUO)
  • seit 1978 Mitglied, DOG

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