Prof. Dr. Thomas C. G. Bosch
- Fachbereich Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie
- Ort Kiel, Deutschland
- Wahljahr 2025
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Molekular- und Zellbiologie, Evolution und Mechanismen der tierischen Entwicklung, Stammzellen, Wirt-Mikroben-Interaktionen in einfachen Vielzellern, Mikrobiom
Thomas Bosch ist Zoologe und vergleichender Entwicklungsbiologe. Er erforscht, wie Differenzierungs- und Entwicklungsprozesse in einfachen Vielzellern entstanden sind, wie sie funktionieren und welchen Einfluss die Umwelt und das Mikrobiom haben. Er hat wichtige Beiträge zur vergleichenden Biologie von Stammzellen geleistet und die molekularen Grundlagen der Gewebehomöostase, Stammzellalterung und Immunalterung erforscht. In aktuellen Arbeiten analysiert er die Wechselbeziehungen zwischen Tieren und ihren ko-evolvierten Mikroorganismen.
Einfache Vielzeller wie der Süßwasserpolyp Hydra stehen im Zentrum der Forschung von Thomas Bosch, um Differenzierungs- und Entwicklungsprozessen auf den Grund zu gehen. Seine früheren Arbeiten zur Stammzellbiologie haben einen der evolutionär konservierten Transkriptionsfaktoren (FoxO) aufgedeckt, der Stammzellbiologie, Stammzellalterung und auch die Immunalterung kontrolliert.
Der Fokus von Thomas Boschs derzeitiger Forschung liegt auf den Beziehungen zwischen Tieren und Mikroben. Insbesondere interessiert ihn, wie Symbiosen etabliert und aufrechterhalten werden und welche Auswirkungen diese Prozesse auf die Entwicklung und Gesundheit der Tiere haben. Seine Arbeiten führten zur Entdeckung einer artspezifischen Mikrobiota in Hydra, die ein wesentlicher Bestandteil des angeborenen Immunsystems ist. Mikrobiota bezeichnet die Gesamtheit von Mikroorganismen in einem Ökosystem, zum Beispiel einer Tierart. Das kollektive Genom der Mikrobiota wird Mikrobiom genannt.
Ähnliche Muster wurden in taxonomisch unterschiedlichen Tiergruppen beobachtet, und inzwischen wird davon ausgegangen, dass dies ein universelles Prinzip der Symbiose zwischen Tieren und Mikroben ist. Thomas Bosch leistete Pionierarbeit auf diesem Gebiet. So konnte er zeigen, dass das angeborene Immunsystem und insbesondere antimikrobielle Peptide zur Ausprägung des Mikrobioms genutzt werden. Zudem wies er nach, dass die Kommunikation zwischen Wirt und Mikrobiota über konservierte angeborene Immunwege erfolgt und dass bereits stammesgeschichtlich alte Nervensysteme mit dem Mikrobiom interagieren.
Die Arbeit von Thomas Bosch hat dazu beigetragen, neue Konzepte und Paradigmen in der Wirt-Mikrobiom-Forschung zu entwickeln (Metaorganisms as the New Frontier, Rethinking the Role of Immunity, How the Microbiome Challenges our Concept of Self). Als anerkannter Vordenker in Bezug auf die Schlüsselrolle, die Mikrobiota in den Biowissenschaften spielen, konzentriert er sich darauf, das neue wissenschaftliche Konzept der Betrachtung aller Lebewesen als Holobionten oder Metaorganismen weiter zu etablieren.
Thomas Bosch ist Zoologe und vergleichender Entwicklungsbiologe. Er erforscht, wie Differenzierungs- und Entwicklungsprozesse in einfachen Vielzellern entstanden sind, wie sie funktionieren und welchen Einfluss die Umwelt und das Mikrobiom haben. Er hat wichtige Beiträge zur vergleichenden Biologie von Stammzellen geleistet und die molekularen Grundlagen der Gewebehomöostase, Stammzellalterung und Immunalterung erforscht. In aktuellen Arbeiten analysiert er die Wechselbeziehungen zwischen Tieren und ihren ko-evolvierten Mikroorganismen.
Einfache Vielzeller wie der Süßwasserpolyp Hydra stehen im Zentrum der Forschung von Thomas Bosch, um Differenzierungs- und Entwicklungsprozessen auf den Grund zu gehen. Seine früheren Arbeiten zur Stammzellbiologie haben einen der evolutionär konservierten Transkriptionsfaktoren (FoxO) aufgedeckt, der Stammzellbiologie, Stammzellalterung und auch die Immunalterung kontrolliert.
Der Fokus von Thomas Boschs derzeitiger Forschung liegt auf den Beziehungen zwischen Tieren und Mikroben. Insbesondere interessiert ihn, wie Symbiosen etabliert und aufrechterhalten werden und welche Auswirkungen diese Prozesse auf die Entwicklung und Gesundheit der Tiere haben. Seine Arbeiten führten zur Entdeckung einer artspezifischen Mikrobiota in Hydra, die ein wesentlicher Bestandteil des angeborenen Immunsystems ist. Mikrobiota bezeichnet die Gesamtheit von Mikroorganismen in einem Ökosystem, zum Beispiel einer Tierart. Das kollektive Genom der Mikrobiota wird Mikrobiom genannt.
Ähnliche Muster wurden in taxonomisch unterschiedlichen Tiergruppen beobachtet, und inzwischen wird davon ausgegangen, dass dies ein universelles Prinzip der Symbiose zwischen Tieren und Mikroben ist. Thomas Bosch leistete Pionierarbeit auf diesem Gebiet. So konnte er zeigen, dass das angeborene Immunsystem und insbesondere antimikrobielle Peptide zur Ausprägung des Mikrobioms genutzt werden. Zudem wies er nach, dass die Kommunikation zwischen Wirt und Mikrobiota über konservierte angeborene Immunwege erfolgt und dass bereits stammesgeschichtlich alte Nervensysteme mit dem Mikrobiom interagieren.
Die Arbeit von Thomas Bosch hat dazu beigetragen, neue Konzepte und Paradigmen in der Wirt-Mikrobiom-Forschung zu entwickeln (Metaorganisms as the New Frontier, Rethinking the Role of Immunity, How the Microbiome Challenges our Concept of Self). Als anerkannter Vordenker in Bezug auf die Schlüsselrolle, die Mikrobiota in den Biowissenschaften spielen, konzentriert er sich darauf, das neue wissenschaftliche Konzept der Betrachtung aller Lebewesen als Holobionten oder Metaorganismen weiter zu etablieren.
Werdegang
- seit 2024 Senior Professor, Zoologisches Institut, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- 2000-2024 Direktor, Zoologisches Institut, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- 2000-2024 Professor für Allgemeine Zoologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- 1997-1999 Professor für Spezielle Zoologie, Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena
- 1993-1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent, Zoologisches Institut, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
- 1993 Habilitation in Zoologie, LMU München
- 1986-1988 Postdoktorand, Developmental Biology Center, University of California, Irvine, USA
- 1983-1986 Promotion, Zoologisches Institut, LMU München
- 1976-1983 Studium der Biologie, LMU München sowie University College Swansea, Swansea, UK
Funktionen
- seit 2024 Mitglied, International Advisory Board Inter-Micro project, Institute of Microbiology, Prag, Czech Academy of Sciences, Tschechien
- seit 2022 Mitglied, Board of Directors, Microbiota Vault Inc., New Brunswick, USA
- 2022-2023 Vorsitzender, Gordon Research Conference „Animal Microbe Symbioses“
- 2022 Präsident, Conferences Jacques Monod „Comparative Biology of Aging“, Centre national de la recherche scientifique (CNRS) Biology, CNRS Ecology & Environment and of the Institut national de la santé et de la recherche médicale, Paris, Frankreich
- seit 2021 Mitglied, Scientific Advisory Board, Asian Microbiome and Nutrition Centre (AMNC), Sunway University, Kuala Lumpur, Malaysia, and National Neuroscience Institute, Singapur, Singapur
- seit 2020 Mitglied, Scientific Advisory Board, Exploratory Research for Advanced Technology (ERATO), Japanese Science and Technology Agency (JST), Japan
- seit 2020 Mitglied, Scientific Advisory Board, Projekt „3D’omics (Three-dimensional holo’omic landscapes to unveil host-microbiota interactions shaping animal production)“, Horizon 2020, Europäische Union (EU)
- seit 2016 Fellow, Human and the Microbiome Program, Canadian Institute for Advanced Research (CIFAR), Kanada
- 2016-2020 Sprecher, Fachkollegium „Zoologie“, DFG
- 2016-2018 Präsident, Gesellschaft für Entwicklungsbiologie, Köln
- 2015-2023 Sprecher, Wissenschaftlicher Beirat, Fakultät für Biowissenschaften, FSU Jena
- 2015-2023 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Fakultät für Biowissenschaften, FSU Jena
- 2015-2016 Vizepräsident, Deutsche Zoologische Gesellschaft
- seit 2013 Sprecher, Kiel Life Science (KLS) – Interdisziplinäres Zentrum für angewandte Lebenswissenschaften KLS, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- 2012-2020 Mitglied, Fachkollegium „Zoologie“, DFG
- 2010-2013 Vizepräsident für Forschung und Internationale Beziehungen, Christian-Albrechts-Universität Kiel
- 2008-2021 Gründungsmitglied und Editor-in-Chief, Zoology
Projekte
- seit 2024 Leiter, Teilprojekt „Mathematische Modelle und Experimente zur Selektion im evolvierenden Metaorganismus“, Sonderforschungsbereich (SFB) 1182, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- 2021-2024 Leiter, Teilprojekt „Modellierung des Wachstums neuronaler Schaltkreise und der sensorischen Informationsverarbeitung der Hydra“ SFB 1461, DFG
- 2016-2023 Gründungsdirektor und Sprecher, SFB 1182 „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- seit 2025 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2022 Karl-Ritter-von-Frisch-Medaille, Deutsche Zoologische Gesellschaft (DZG)
- 2018-2019 Fellow, Wissenschaftskolleg zu Berlin
- 2004 Doctor „honoris causa“, St Petersburg University, St Petersburg, Russland
- 1986 Feodor Lynen Stipendium, Alexander-von-Humboldt Stiftung, Bonn