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  • Fachbereich Anatomie und Anthropologie
  • Ort Frankfurt am Main, Deutschland
  • Wahljahr 2018

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Neuroanatomie, Neurowissenschaften, neuronale Plastizität, Lern- und Gedächtnisprozesse, Kompensationsmechanismen des Gehirns 
Thomas Deller ist ein deutscher Arzt, er forscht zur Anatomie mit einem besonderen Interesse an der strukturellen Plastizität von Nervenzellen im Gehirn. Seine Studien konzentrieren sich darauf, wie sich Neuronen im Kontext von Lernen, Gedächtnisbildung, Hirnverletzungen und neurodegenerativen Erkrankungen verändern. Ziel seiner Arbeit ist es, Mechanismen zu identifizieren, die neuronale Verluste verhindern oder die Regeneration geschädigter Netzwerke fördern.
Nervenzellen passen ihre Struktur und Funktion kontinuierlich an äußere Einflüsse an. Diese neuronale Plastizität ermöglicht nicht nur flexibles Lernen und die Speicherung von Informationen, sondern unterstützt auch die Anpassung an veränderte Umweltbedingungen. Nach einer Schädigung des zentralen Nervensystems können überlebende Nervenzellen ihre Verbindungen umbauen, um verlorene Funktionen teilweise zu kompensieren. Da die natürlichen Selbstheilungskräfte des Gehirns jedoch begrenzt sind, erforscht Thomas Dellers Team Strategien, um diese Prozesse gezielt zu verstärken.
Nach einer Hirnverletzung reorganisiert sich das Gehirn sowohl strukturell als auch funktionell. Neuronen verändern ihre Dendriten und Axone, neue synaptische Verbindungen entstehen, und in manchen Fällen kommt es zur Neurogenese – der Neubildung von Nervenzellen. Besonders die Axonsprossung und die Umstrukturierung von Dendriten sind entscheidend, da sie die Wiederherstellung neuronaler Netzwerke unterstützen. Thoma Dellers Arbeitsgruppe untersucht diese Anpassungsprozesse auf molekularer Ebene, insbesondere im Hippocampus – einer zentralen Schaltstelle für Lern- und Gedächtnisprozesse. Ein Schwerpunkt liegt auf der Wechselwirkung zwischen funktionellen und strukturellen Veränderungen: Eine erhöhte synaptische Aktivität kann strukturelle Reorganisationen auslösen, während morphologische Anpassungen langfristige funktionelle Modifikationen nach sich ziehen.
Zur Untersuchung neuronaler Plastizität nutzt das Team innovative Methoden, wie Immunfärbung, 3D-Rekonstruktionen von Nervenzellen, RNA-Interferenz und virale Transduktion. Letztere ermöglicht es, gezielt Gene in Zellen einzuschleusen oder auszuschalten, um die Rolle spezifischer Proteine zu analysieren. Darüber hinaus wird die Langzeitpotenzierung (LTP) erforscht – ein Mechanismus, der synaptische Übertragungen nach wiederholter Aktivierung verstärkt und als Grundlage für Lernen und Gedächtnis gilt.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Rolle des Proteins Synaptopodin. Synaptopodin ist ein Protein, das in dendritischen Dornen und dem Axoninitialsegment von Nervenzellen vorkommt und für die Stabilität und Anpassungsfähigkeit synaptischer Verbindungen von Bedeutung ist. Veränderungen in der Expression oder Funktion von Synaptopodin könnten eine Schlüsselrolle bei Lernprozessen sowie bei neurologischen Erkrankungen spielen.
Thomas Deller und sein Team untersuchen, inwieweit neuroprotektive und neuroregenerative Ansätze therapeutisch genutzt werden können. Ihre Forschung könnte künftig neue Behandlungsstrategien eröffnen und die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit einer Schädigung des Nervensystems verbessern. Darüber hinaus tragen die gewonnenen Erkenntnisse zum grundlegenden Verständnis von Lernen, Gedächtnis und neuronaler Regeneration bei.

  • seit 2017 Geschäftsführender Direktor, Dr. Senckenbergische Anatomie, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • seit 2005 Universitätsprofessor für Anatomie sowie Direktor, Institut für klinische Neuroanatomie, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 2001-2004 Universitätsprofessor für Anatomie, Dr. Senckenbergische Anatomie sowie Institut für klinische Neuroanatomie, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 1999-2000 Oberassistent, Anatomisches Institut I, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1998 Forschungsaufenthalt, University of California (UCI), Irvine, USA
  • 1997 Habilitation und venia legendi im Fach Anatomie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1997 Facharzt für Anatomie
  • 1993-1998 Wissenschaftlicher Angestellter sowie Wissenschaftlicher Hochschulassistent, Anatomisches Institut I, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1993 Approbation als Arzt
  • 1992 Promotion zum Dr. med.
  • 1991-1993 Arzt im Praktikum und Assistenzarzt, I. Medizinische Klinik, St.-Markus-Krankenhaus, Frankfurt am Main
  • 1991 Medizinisches Staatsexamen sowie Foreign Medical Graduate Examination in the Medical Sciences
  • 1988-1989 Studien- und Forschungsaufenthalt, Yale University, New Haven, USA
  • 1984-1991 Studium der Humanmedizin, Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main

  • 2024 Fachkollegiat, Fachkollegium „Neurowissenschaften“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2022 Mitglied, Vorstand, Anatomische Gesellschaft
  • bis 2019 Stellvertretendes Mitglied, Senat, Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Mitglied, Rat, Fachbereich Medizin, Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Mitglied, Redaktion, Frontiers in Neuroanatomy
  • Mitglied, Redaktion, Neuroforum

  • 2016-2020 Mitantragsteller, Projekt „Eine neue Rolle für Synaptopodin bei Lernvorgängen im Gehirn: aktivitätsabhängige somatische Expression von Synaptopodin in Körnerzellen des Gyrus dentatus nach Explorationsverhalten“, DFG
  • 2013-2024 Leiter, Teilprojekt „Molekulare Mechanismen homöostatischer Anpassungen denervierter Neurone“, SFB 1080, DFG
  • 2010-2017 Stellvertretender Sprecher sowie Mitantragsteller, „Role of APP in homeostatic synaptic plasticity in the hippocampus“, Forschungsgruppe (FOR) 1332, DFG
  • 2009-2013 Antragsteller, Projekt „Plasticity of synaptopodin and the spine apparatus in cortical neurons“, DFG
  • 2006-2011 Mitantragsteller, Projekt „Kontrolle von Entwicklung und Funktionserhalt im autonomen Nervensystem: Effekte von BMPs und Gata3 in differenzierten Neuronen“, DFG
  • 2005-2010 Antragsteller, Projekt „Dynamics and regulation of denervation-induced dendritic plasticity of dentate granule cells“, DFG
  • 2002-2004 Leiter, Teilprojekt „Zelluläre und molekulare Grundlagen der Axonsprossung im Hippocampus nach Läsion“, SFB 269, DFG
  • 2001-2004 Leiter, Teilprojekt „Untersuchungen zur Konnektivität des menschlichen Hippocampus bei Temporallappen-Epilepsie“, Transregio (TRR) 3, DFG
  • 1998-2005 Beteiligte Person, Teilprojekt „Funktion gp 130-abhängiger Zytokine nach Läsionen des ZNS“, SPP 1048, DFG
  • 1998-2001 Leiter, Teilprojekt „Sprossung identifizierter Einzelfasern nach entorhinaler Läsion“, SFB 505, DFG
  • 1997-2006 Beteiligter Wissenschaftler, Graduiertenkolleg (GRK) 361 „Neuronale Plastizität: Moleküle, Strukturen, Funktionen“, DFG

  • seit 2018 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2013 Preis für exzellente Lehre, Fachbereich Medizin, Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 1998 Heinz Maier-Leibnitz-Preis, DFG sowie Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBT)
  • 1997 Wolfgang-Bargmann-Preis, Anatomische Gesellschaft, Erlangen
  • 1995 Albrecht-Fleckenstein-Nachwuchsförderpreis, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1989 Stipendiat, Yale School of Medicine, Yale University, New Haven, USA
  • 1986 Stipendiat, Cusanuswerk, Bonn
  • 1985 Stipendiat, Studienstiftung des deutschen Volkes

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