Prof. Dr. Vasilis Ntziachristos
- Fachbereich Technikwissenschaften
- Ort München, Deutschland
- Wahljahr 2024
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Biomedizinische Technik, Bildgebung und Sensorik, Optoakustik, bioinformatische Methoden, klinische Translation
Vasilis Ntziachristos ist ein griechischer Elektroingenieur, der sich auf bildgebende Verfahren und ihre Anwendung in der Medizin spezialisiert hat. Der Wissenschaftler forscht an der Entwicklung nicht-invasiver optischer und optoakustischer Bildgebungsverfahren, die in Kombination mit Sensoren und Methoden der Datenverarbeitung dazu beitragen, Krankheiten in ihren frühesten Stadien zu erkennen und so die Heilungschancen für Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Bildgebende Verfahren spielen eine entscheidende Rolle bei der Diagnostik und dem Management verschiedenster Erkrankungen. Methoden wie Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) haben die Medizin revolutioniert, stoßen jedoch bei bestimmten Fragestellungen an ihre Grenzen. So liefert der Ultraschall beispielsweise nur niedrig aufgelöste Bilder von unterschiedlichen Strukturdichten oder visualisiert den Blutfluss in größeren Gefäßen mittels Doppler-Ultraschall, bietet jedoch keine Informationen über andere biologische Eigenschaften des untersuchten Gewebes. Rein optische Verfahren, die auf Lichtreflexion oder
-streuung basieren, dringen aufgrund der starken optischen Streuung im Hautgewebe nur bis zu einer Tiefe von weniger als einem Millimeter vor.
Um diese Herausforderungen zu überwinden, haben Vasilis Ntziachristos und sein Team die Raster-Scan-Optoacoustic Mesoscopy (RSOM) entwickelt, eine Technologie, die Bilder mit mittlerer Auflösung zwischen Makroskopie und Mikroskopie erzeugt. RSOM ermöglicht eine besonders detaillierte Darstellung biologischer Strukturen und Funktionen in und unterhalb der Haut. Das RSOM-Konzept basiert auf der Verbindung von Licht und Schall, einem Phänomen, das als Optoakustik bezeichnet wird und dieser Technologie ihren Namen gibt. Dabei werden kurze Lichtimpulse niedriger Energie auf die Haut gerichtet, was eine minimale Erwärmung des Gewebes zur Folge hat, meist unter einem Grad Celsius. Diese Erwärmung führt zu einer kurzzeitigen Ausdehnung und anschließenden Kontraktion des Gewebes, wodurch Ultraschallwellen entstehen.
Die Optoakustik ist eine innovative, hybride Bildgebungsmodalität, die die Vorteile von Akustik und Optik vereint. Die durch Lichtabsorption erzeugten Ultraschallsignale ermöglichen es, Bilder mit hohem optischem Kontrast und zugleich hoher räumlicher Auflösung zu erstellen. Die Schallwellen breiten sich durch das Gewebe aus und werden an der Oberfläche von Ultraschallwandlern erfasst. Durch die Verarbeitung dieser Schallwellen können detaillierte, dreidimensionale Darstellungen des untersuchten Bereichs erstellt werden. Unterstützt durch moderne Rechenmethoden und künstliche Intelligenz, eröffnet das Verfahren neue Möglichkeiten in der Prävention und in der Präzisionsmedizin.
Die Kombination von Licht und Schall macht RSOM nicht nur kostengünstig, sondern ermöglicht auch eine Miniaturisierung der Technologie. Dadurch kann sie nicht nur in Kliniken, sondern auch in Arztpraxen und potenziell auch bei Patientinnen und Patienten zu Hause eingesetzt werden.
Vasilis Ntziachristos engagiert sich nicht nur für die Entwicklung neuer Verfahren, sondern auch für die praktische Anwendung der optoakustischen Technologie. So hat der Grundlagenforscher bereits mehrere Ausgründungen im Bereich der Fluoreszenz- und optoakustischen Bildgebung für biomedizinische Anwendungen initiiert.
Vasilis Ntziachristos ist ein griechischer Elektroingenieur, der sich auf bildgebende Verfahren und ihre Anwendung in der Medizin spezialisiert hat. Der Wissenschaftler forscht an der Entwicklung nicht-invasiver optischer und optoakustischer Bildgebungsverfahren, die in Kombination mit Sensoren und Methoden der Datenverarbeitung dazu beitragen, Krankheiten in ihren frühesten Stadien zu erkennen und so die Heilungschancen für Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Bildgebende Verfahren spielen eine entscheidende Rolle bei der Diagnostik und dem Management verschiedenster Erkrankungen. Methoden wie Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) haben die Medizin revolutioniert, stoßen jedoch bei bestimmten Fragestellungen an ihre Grenzen. So liefert der Ultraschall beispielsweise nur niedrig aufgelöste Bilder von unterschiedlichen Strukturdichten oder visualisiert den Blutfluss in größeren Gefäßen mittels Doppler-Ultraschall, bietet jedoch keine Informationen über andere biologische Eigenschaften des untersuchten Gewebes. Rein optische Verfahren, die auf Lichtreflexion oder
-streuung basieren, dringen aufgrund der starken optischen Streuung im Hautgewebe nur bis zu einer Tiefe von weniger als einem Millimeter vor.
Um diese Herausforderungen zu überwinden, haben Vasilis Ntziachristos und sein Team die Raster-Scan-Optoacoustic Mesoscopy (RSOM) entwickelt, eine Technologie, die Bilder mit mittlerer Auflösung zwischen Makroskopie und Mikroskopie erzeugt. RSOM ermöglicht eine besonders detaillierte Darstellung biologischer Strukturen und Funktionen in und unterhalb der Haut. Das RSOM-Konzept basiert auf der Verbindung von Licht und Schall, einem Phänomen, das als Optoakustik bezeichnet wird und dieser Technologie ihren Namen gibt. Dabei werden kurze Lichtimpulse niedriger Energie auf die Haut gerichtet, was eine minimale Erwärmung des Gewebes zur Folge hat, meist unter einem Grad Celsius. Diese Erwärmung führt zu einer kurzzeitigen Ausdehnung und anschließenden Kontraktion des Gewebes, wodurch Ultraschallwellen entstehen.
Die Optoakustik ist eine innovative, hybride Bildgebungsmodalität, die die Vorteile von Akustik und Optik vereint. Die durch Lichtabsorption erzeugten Ultraschallsignale ermöglichen es, Bilder mit hohem optischem Kontrast und zugleich hoher räumlicher Auflösung zu erstellen. Die Schallwellen breiten sich durch das Gewebe aus und werden an der Oberfläche von Ultraschallwandlern erfasst. Durch die Verarbeitung dieser Schallwellen können detaillierte, dreidimensionale Darstellungen des untersuchten Bereichs erstellt werden. Unterstützt durch moderne Rechenmethoden und künstliche Intelligenz, eröffnet das Verfahren neue Möglichkeiten in der Prävention und in der Präzisionsmedizin.
Die Kombination von Licht und Schall macht RSOM nicht nur kostengünstig, sondern ermöglicht auch eine Miniaturisierung der Technologie. Dadurch kann sie nicht nur in Kliniken, sondern auch in Arztpraxen und potenziell auch bei Patientinnen und Patienten zu Hause eingesetzt werden.
Vasilis Ntziachristos engagiert sich nicht nur für die Entwicklung neuer Verfahren, sondern auch für die praktische Anwendung der optoakustischen Technologie. So hat der Grundlagenforscher bereits mehrere Ausgründungen im Bereich der Fluoreszenz- und optoakustischen Bildgebung für biomedizinische Anwendungen initiiert.
Werdegang
- seit 2023 Direktor, Institute of Electronic Structure and Laser, Foundation for Research and Technology-Hellas (FORTH), Heraklion, Griechenland
- seit 2021 Leiter, Abteilung „Bioengineering“, Helmholtz Zentrum München, Neuherberg
- seit 2015 Direktor für Bioengineering, Helmholtz Pioneer Campus, Helmholtz Zentrum München, Neuherberg
- seit 2007 Professor, School of Medicine and Health & School of Computation, Information & Technology (CIT), Technische Universität München (TUM)
- seit 2007 Direktor, Institut für Biologische und Medizinische Bildgebung, Helmholtz Zentrum München, Neuherberg
- seit 2007 Leiter, Lehrstuhl für Biologische Bildgebung, TUM
- 2002-2007 Assistenzprofessor und Direktor, Laboratory of Bio-Optics and Molecular Imaging, Harvard University and Massachusetts General Hospital, Boston, USA
- 2001-2002 Referent, Harvard University und Massachusetts General Hospital, Boston, USA
- 1996-2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Department of Biophysics, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA
- 1994-1995 Forschungsstipendiat, Nuclear Magnetic Resonance (NMR) Center, Panum Institute, University of Kopenhagen, Kopenhagen, Dänemark
- 1988-1993 Diplomstudium Elektrotechnik, Aristotle University, Thessaloniki, Griechenland
Funktionen
- seit 2021 Mitglied, Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence (MIRMI), München
- seit 2020 Politischer Berater, Scientific Council of Biomedical Sciences and Medicine, Greek Government, Griechenland
- seit 2020 Mitglied, Board, European Society for Molecular Imaging (ESMI)
- seit 2018 Mitglied, Munich Institute of Electrical and Electronics Engineering (MIBE), TUM
- seit 2017 Fellow, Institute of Electrical and Electronic Engineers (IEEE)
- seit 2017 Fellow, Society for Optics and Photonics Technology (SPIE)
- seit 2014 Fellow, Optical Society of America (OSA), USA
- seit 2012 Mitglied, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung
Projekte
- 2022-2026 Koordinator, Projekt „GLUMON Next generation in-blood glucose monitoring using non-invasive optoacoustic sensing“, Horizon 3.1, Europäische Union (EU)
- 2021-2025 Koordinator, Projekt „OPTOMICS Combining optoacoustic imaging phenotypes and multi-omics to advance diabetes healthcare“, Future and Emerging Technologies (FET), Horizon 2020, EU
- 2020-2024 Koordinator, Projekt „WINTHER Fast optoacoustic mesoscopy, using the skin as a window for the therapeutic monitoring of local and systemic disease“, Application driven Photonics components (ICT), Horizon 2020, EU
- 2020-2024 Koordinator, Projekt „RSENSE Revolutionizing disease and environmental detection with portable optoacoustic sensing“, Future and Emerging Technologies (FET), Horizon 2020, EU
- 2018-2022 Koordinator, Projekt Transcan-3 „ESCEND Detection of early esophageal cancer by near-infrared fluorescence molecular endoscopy“, Horizon 2020, EU
- 2017-2021 Koordinator, Projekt „ESOTRAC Hybrid optical and optoacoustic endoscope for esophageal tracking“, Horizon 2020, EU
- 2016-2021 Koordinator, Projekt „INNODERM Innovative Dermatology Healthcare based on Label-free Spectral Optoacoustic Mesoscopy“, Horizon 2020, EU
- 2016–2020 Leiter, Teilprojekt „Die Dynamik der antiviralen Immunität gegen Hepatitis-B-Virus in der Leber“, Transregio (TRR) 179, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- 2015-2023 Principal Investigator, Advanced Grant „PREMSOT Precision Multi-Spectral Optoacoustic Tomography for Discovery Diagnosis and Intervention“, European Research Council (ERC)
- 2009-2014 Principal Investigator Advanced Grant „MSOT Next generation in-vivo imaging platform for post-genome biology and medicine“, ERC
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- seit 2024 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2021 European Commission’s 2021 ECS Innovation Award, European Commission (EC)
- 2021 Karl Heinz Beckurts Preis, Karl Heinz Beckurts Stiftung, Essen
- 2019 Chaire d’excellence internationale Blaise Pascal, Région Île-de-France, Frankreich
- 2015 Gold Medal Award, World Molecular Imaging Society (WMIS)
- 2013 Gottfried Wilhelm Leibniz Preis, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)