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  • Fachbereich Mikrobiologie und Immunologie
  • Ort München, Deutschland
  • Wahljahr 2016

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Angeborenes Immunsystem, Muster-Erkennungs-Rezeptoren (PRRs), sterile Inflammation, Entwicklung von Immuntherapeutika
Veit Hornung ist ein deutscher Mediziner und Immunologe. Sein Forschungsgebiet ist das angeborene Immunsystem. Er klärt zentrale Abwehrmechanismen des angeborenen Immunsystems auf und identifiziert unter anderem Immunrezeptoren, die an der Detektion von Viren beteiligt sind. Seine Forschung trägt zur Entwicklung von Impfstoffen, Immuntherapien gegen Tumorerkrankungen und neuen Medikamenten gegen sterile Entzündungsprozesse (beispielsweise Autoimmunerkrankungen) bei.
Das angeborene Immunsystem ist die erste, unmittelbare Schutzreaktion des Körpers auf krankmachende Erreger (Pathogene) wie Bakterien, Viren oder Pilze. Veit Hornung will verstehen, mithilfe welcher Mechanismen das Immunsystem Gefährliches von Ungefährlichem unterscheidet. Er identifiziert Abwehrmechanismen des angeborenen Immunsystems und deckt auf, wie bestimmte Proteine in den Immunzellen pathogene Viren aufspüren und eine Art Alarmkette in Gang setzen.
Die Proteine erkennen zum Beispiel Viren an deren Erbgut über sogenannte Muster-Erkennungs-Rezeptoren (PRRs). Die Ziele dieser Rezeptoren werden als Mikroben-assoziierte molekulare Muster (MAMPs) bezeichnet oder als schädigungsassoziierte Molekularmuster (damage associated molecular patterns, DAMPs), wenn sie durch Zellstress oder ein metabolisches Ungleichgewicht freigesetzt werden. Haben die Proteine so ein Muster erkannt, verbreiten sie Botenstoffe und warnen damit umliegende Zellen. Hornung hat einige dieser Schaltmoleküle identifiziert und beschrieben, wie sie zusammenarbeiten. Auf dieser Grundlage können die Forscher unter anderem das Erbgut der Viren synthetisch nachahmen und damit Abwehrmechanismen gezielt auslösen.
In weiteren Arbeiten konnte Hornung Immunrezeptoren aufspüren, die bei der Entstehung von sterilen Entzündungsprozessen eine Rolle spielen. So konnten er und sein Team zeigen, wie NLRP3, ein zytosolischer Rezeptor des Inflammasoms, im Rahmen von Zellstress aktiviert wird und damit eine Entzündungsreaktion auslöst. Außerdem entwickelt er Methoden, wie diese Schnittstellen für neue therapeutische Anwendungen genutzt werden können. Seine Forschungsergebnisse stellen die Grundlage für die Entwicklung von wirksameren Impfstoffen und neuen Medikamenten gegen sterile Entzündungsprozesse dar.

  • seit 2015 Professor für Immunbiochemie, Genzentrum, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
  • 2014-2015 Direktor, Institut für Molekulare Medizin, Universitätsklinikum Bonn
  • 2008-2013 Professor Klinische Biochemie, Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, Universitätsklinikum Bonn
  • 2006-2008 Postdoktorand, Medical School, University of Massachusetts, Worcester, USA
  • 2005-2006 Leiter, Forschungsgruppe „Therapeutic Oligonucleotides“, Abteilung für Klinische Pharmakologie, Klinikum, LMU München
  • 2003-2006 Wissenschaftlicher Assistent, Abteilung für Klinische Pharmakologie, Klinikum, LMU München
  • 2004 Promotion zum Dr. med., Abteilung für Klinische Pharmakologie, Klinikum, LMU München
  • 2000-2003 Promotionsstudium, Abteilung für Klinische Pharmakologie, Klinikum, LMU München
  • 1996-2003 Studium der Humanmedizin, LMU München, Harvard University, Boston, USA sowie Universität Zürich, Zürich, Schweiz

  • 2015-2016 Mitglied, Board of Directors, Oligonucleotide Therapeutics Society, San Diego, USA
  • 2012-2015 Mitglied, Leitungsgruppe, Exzellenzcluster (EXC) 1023 „ImmunoSensation: Das immunsensorische System“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2011-2013 Wissenschaftlicher Koordinator, Kolleg „Immunologie und Infektiologie“, Studienstiftung des deutschen Volkes

  • seit 2021 Teilprojekt „Die Rolle des CARD8-Inflammasoms bei der Kontrolle der T-Zelldifferenzierung“, Sonderforschungsbereich (SFB) 1054, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • seit 2021 Teilprojekt „Targetierung von T-Zell-intrinsischen Negativregulatoren, um das therapeutische Potenzial eines adoptiven T-Zell-Transfers zu erhöhen“, Transregio (TRR) 338, DFG
  • 2021-2026 Principal Investigator, Advanced Grant „Molecular and functional characterization of EmergiNG INflammasomES“, European Research Council (ERC)
  • seit 2020 Teilprojekt „Identifikation von Molekülen und Schlüsselsignalwegen, die nekroptoseabhängige Entzündungen auslösen“, SFB 1403, DFG
  • 2018-2022 Teilprojekt „Antivirale Immunität nach Aktivierung der zellulären DNA-Schadens-Antwort”, TRR 237, DFG
  • 2016-2023 Teilprojekt „Zelluläre und virale Determinanten der angeborenen Erkennung von HIV in Makrophagen“, Schwerpunktprogramm (SPP) 1923, DFG
  • seit 2016 Teilprojekt „Mechanismen der Interferoninduktion durch Hepatitis D Virus (HDV) und der Einfluss der chronischen Aktivierung des angeborenen Immunsystems auf die antivirale Immunität“, TRR 179, DFG
  • 2015-2020 Principal Investigator, Consolidator Grant „Genetic Dissection of Innate Immune Sensing and Signalling (GENESIS)“, ERC
  • seit 2015 Beteiligter Wissenschaftler, Exzellenzcluster (EXC) 114 „Center for Integrated Protein Science Munich (CIPSM)“, DFG
  • 2010-2018 Teilprojekt „Horizontale in trans Signaltransduktion führt zur Ausbreitung Zell-autonomer Immunität“, SFB 670, DFG
  • 2010-2016 Teilprojekt „Induktion DNA-vermittelter Immunantworten in der Haut“, SFB 704, DFG
  • 2012-2018 Beteiligter Wissenschaftler, EXC 1023 „ImmunoSensation: Das immunsensorische System“, DFG
  • 2009-2014 Principal Investigator, Starting Grant „Cytosolic recognition of foreign nucleic acids: Molecular and functional characterization of AIM2, a central player in DNA-triggered inflammasome activation“, ERC

  • 2020 William B. Coley Award for Distinguished Research in Basic and Tumor Immunology, Cancer Research Institute, New York City, USA
  • 2018 Liliane Bettencourt Prize for Life Sciences, Foundation Bettencourt Schueller, Neuilly sur Seine, Frankreich
  • 2018 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, DFG
  • seit 2016 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • seit 2015 Mitglied, European Molecular Biology Organization (EMBO)
  • 2014 Highly Cited Researcher in the field of Immunology, Thomson Reuters, London, UK
  • 2013 Pettenkofer-Preis, Pettenkofer-Stiftung, München
  • 2010 Paul Martini-Preis, Paul-Martini-Stiftung, Berlin
  • 2010 Preis für medizinische Grundlagenforschung, GlaxoSmithKline-Stiftung München
  • 2007 Heinz Maier-Leibnitz-Preis, DFG
  • 2007 Forschungsstipendium, DFG
  • 2006 Graduierten-Stipendium, Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung, Nürnberg
  • 2002 PJ-Stipendium, Munich-Harvard-Alliance for Medical Education
  • 2000 Stipendium, Studienstiftung des deutschen Volkes

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