„Die wichtigste Maßnahme, um dem Klimawandel zu begegnen, bleibt eine konsequente Reduktion der CO₂-Emissionen“, sagt Bettina Rockenbach, Präsidentin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. „Gleichzeitig ist es entscheidend, die Folgen des Klimawandels weltweit in den Blick zu nehmen und besonders dort abzumildern, wo Menschen stark von zunehmenden Wetterextremen, Ressourcenknappheit und Gefährdungen für Gesundheit und Wohlbefinden betroffen sind.“
In ihrer Stellungnahme empfehlen die G20-Wissenschaftsakademien unter anderem den One-Health-Ansatz als Strategie zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Er verknüpft die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen und zielt darauf ab, Fragen des Klimawandels, der Nahrungsmittel- und Wasserversorgungssicherheit, Energie, Biodiversität und Umweltverschmutzung sektorübergreifend anzugehen.
Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören die Überwachung der Wasser- und Luftqualität, Frühwarnsysteme und Katastrophenschutzpläne. Auch bezüglich der Land-, Wasser- und Energieressourcen empfehlen die G20-Wissenschaftsakademien einen nachhaltigen Umgang, besonders durch die Stärkung lokaler Nahrungsmittelsysteme und die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme. Die Bedürfnisse vulnerabler und indigener Gruppen sowie ihr Wissen sollten bei der Anpassung an den Klimawandel berücksichtigt werden. Um den Klimawandel abzumildern, sollte die Transformation des Energiesystems weiter in den Fokus gerückt und durch neue Technologien, die Etablierung eines Kohlenstoffkreislaufmanagements und marktbasierte Ansätze vorangebracht werden.
Die Stellungnahme wurde unter Federführung der Academy of Science of South Africa (ASSAf) und unter Beteiligung von Mitgliedern der Leopoldina erarbeitet.
Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefinnen und -chefs der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) am 22. und 23. November 2025 in Johannesburg/Südafrika ist das neunte, in das sich die Wissenschaft in dem eigens dafür geschaffenen Dialogforum „Science20“ einbringt. Premiere hatte die wissenschaftliche Beratung der G20-Gipfel im Jahr 2017 im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft. Auch die G7-Gipfeltreffen werden seit mehr als 15 Jahren von den Wissenschaftsakademien begleitet.