Berlin Prozess
Seit 2014 koordiniert die Leopoldina eine der am längsten laufenden Wissenschaftsdiplomatie-Initiativen in Europa: die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Berlin Prozesses für den westlichen Balkan. Sie vernetzt die Wissenschaftssysteme von 16 europäischen Ländern, stärkt die regionale Zusammenarbeit in Südosteuropa und gibt Empfehlungen für den EU-Beitritt der Westbalkan-Länder ab.
Zuletzt bearbeitet: 04. Dezember 2025
Brücke über die Drina, Višegrad, Bosnien und Herzegowina
Der Berlin-Prozess unterstützt die Annäherung der Westbalkan-Länder an die EU und fördert die regionale Kooperation und Versöhnung in Südosteuropa. Neben Fragen von Rechtsstaatlichkeit, Wirtschaft und Konnektivität umfasst er auch Bildung, Wissenschaft und den gesellschaftlichen Dialog.
An diesem intergouvernementalen Format beteiligen sich die Länder Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Serbien, Slowenien und das Vereinigte Königreich sowie die Europäische Kommission.
Berlin Process Joint Science Conference
Im Jahr 2014 bat die Bundesregierung die Leopoldina, die Aktivitäten in der Säule „Wissenschaft, Bildung und Gesellschaft“ des Berlin Prozesses zu koordinieren – damals als Pilotprojekt der deutschen Wissenschaftsdiplomatie angelegt.
Zu diesem Zweck wurde die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (Berlin Process Joint Science Conference) gegründet, welche wichtige Stakeholder der Bildungs- und Wissenschaftssysteme zusammenführt. Dazu gehören Nationalakademien, Universitäten, Forschungseinrichtungen, herausragende Expertinnen und Experten und Nachwuchsforschende. Hinzu kommen Vertreter internationaler Organisationen, etwa der OECD und der Europäischen Kommission.
Die Konferenzen tagen jährlich in einem der beteiligten Länder: Berlin (2015, 2021, 2024), Wien (2016), Paris (2017), Rom (2018), Tirana (2023) und Ljubljana (2025).
Sie befassen sich mit den Herausforderungen und Reformen in den Bildungs- und Wissenschaftssystemen der Balkan-Region sowie mit aktuellen Problemen in Südosteuropa, besonders mit Brain Drain und politischem Druck auf die Wissenschaft.
Die Ergebnisse werden in Gemeinsamen Stellungnahmen zusammengefasst und in die jährlichen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefinnen und -chefs eingebracht.
Impressionen
Kontakt Lucian Brujan