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Antivirale Wirkstoffe gegen SARS-CoV-2: Aktueller Stand und Ansätze zur verbesserten Vorbereitung auf zukünftige Pandemien (2021)

Herausgegeben von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

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9. Ad-hoc-Stellungnahme zur Coronavirus-Pandemie

  • Schutzimpfung
  • Public Health
  • Medizinforschung
  • Medikamentenforschung
  • Coronavirus
  • Infektionsschutz
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Publikationsdetails

  • Veröffentlichungsdatum 10.11.2021
  • Seitenanzahl 29

Das Virus SARS-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2) wird sich nach gegenwärtigem Kenntnisstand langfristig als endemisches Virus etablieren; das heißt, es wird dauerhaft in Teilen der Bevölkerung zirkulieren, so dass auch nach dem Abklingen der Pandemie Infektionen auftreten werden, die zu schweren Verläufen der COVID-19-Erkrankung und Todesfällen führen können. Daraus ergibt sich, dass es neben den zur Verfügung stehenden Impfungen, einer umfassenden Diagnostik zur Früherkennung infizierter Personen und den verfügbaren symptomatischen Therapien antivirale Wirkstoffe braucht, die zur Behandlung spezifischer Personengruppen eingesetzt werden können. Dies gilt beispielsweise für nicht- oder nicht vollständig Geimpfte, oder für Personen, die auch nach mehrmaliger Impfung keinen ausreichenden Immunschutz aufbauen. Zudem könnten sich neue Virusvarianten entwickeln, die sich teilweise der Schutzwirkung der Impfung entziehen. Insbesondere auf globaler Ebene könnten antivirale Wirkstoffe – wenn sie oral bzw. inhalativ verabreicht werden können und in ausreichenden Mengen verfügbar sind – von großer Bedeutung sein, da große Teile der Weltbevölkerung keinen ausreichenden Zugang zu Impfstoffen und einer medizinischen Infrastruktur haben. Bisher verfügbare antivirale Wirkstoffe gegen SARS-CoV-2 hatten entweder eine begrenzte Wirksamkeit bzw. erhebliche unerwünschte Nebenwirkungen oder sie waren aufwendig und kostenintensiv in der Herstellung und Anwendung. Diese Faktoren schränkten ihre breite Nutzung deutlich ein.

Die gegenwärtige Pandemie hat aber auch gezeigt, dass es bislang eine unzureichende Vorbereitung auf neu auftretende Erreger gab. In diesem Zusammenhang spielen die Grundlagenforschung und die klinische Weiterentwicklung sowie die Bevorratung möglichst breit wirksamer antiviraler Medikamente eine herausragende Rolle, um zukünftig besser auf neue Pandemien reagieren zu können.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina die Entwicklung von Therapien gegen SARS-CoV-2 und von breit wirksamen antiviralen Wirkstoffen, die Stärkung von Infrastrukturen für die Grundlagen- und translationale Forschung, besondere Anforderungen an klinische Studien mit hochansteckenden respiratorischen Viren und ein verbessertes Monitoring zirkulierender Virusstämme.

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