Prof. Dr. Anna M. Wobus
- Fachbereich Humangenetik und Molekulare Medizin
- Ort Gatersleben, Deutschland
- Wahljahr 2001
Forschung
Anna M. Wobus war zunächst auf dem Gebiet der Mutationsforschung tätig, ehe sie sich 1978 der Stammzellforschung zuwandte. Sie etablierte die ersten pluripotenten murinen embryonalen Stammzell-Linien (ES-Zellen) in Deutschland und untersuchte die Regulation der in vitro-Differenzierung von ES-Zellen in funktionelle Herz-, Skelettmuskel- und glatte Muskelzellen, sowie in neuronale, hepatische und pankreatische Zellen. Sie führte den Nachweis, dass ES-Zellen während der in vitro Differenzierung embryonale Entwicklungsprozesse rekapitulieren. Anna M. Wobus entwickelte in vitro-Systeme für die Analyse der embryotoxischen Wirkung chemischer und physikalischer Faktoren und legte die Grundlage für die Entwicklung von in vitro-Embryotoxizitätstests. Sie initiierte und koordinierte das erste DFG-Schwerpunktprogramm zur Forschung an embryonalen und adulten Stammzellen und leitet seit 1992 die Arbeitsgruppe „In Vitro Differenzierung“ am IPK Gatersleben.
Werdegang
- 2004 Professur (apl.) an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle-Wittenberg
- 1997 Habilitation und venia legendi (Privatdozent) im Fach Zellbiologie an der Medizinischen Fakultät der MLU Halle-Wittenberg
- 1992-2010 Leiterin der Arbeitsgruppe „In vitro-Differenzierung“ am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben
- 1974 Promotion (Dr. rer.nat.) an der Universität Halle-Wittenberg
- 1969-1991 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Genetik und Kulturpflanzenforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR
- 1964-1969 Studium der Biologie (Genetik) an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Funktionen
- seit 2008 Stellvertretende Vorsitzende der Zentralen Ethikkommission für Stammzellforschung (ZES)
- 2006-2011 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Wissenschafts-Zentrums der Lutherstadt Wittenberg
- seit 2002 Mitglied der Zentralen Ethikkommission für Stammzellforschung
- seit 2002 Mitglied des „Novartis Ethics Advisory Board“, Novartis International, Basel, Schweiz
- 2001-2005 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages
- 1999-2001 Vize-Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ)
- 1997-2006 Council Member der European Tissue Culture Society (ETCS)
- 1993-2000 Mitglied des Naturschutzbeirats des Ministers für Naturschutz, Sachsen-Anhalt
- 1992-1995 Stellvertretendes Mitglied (Zellbiologie) der Zentralen Kommission für Biologische Sicherheit (ZKBS)
- 1991-1997 Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Zell- und Gewebezüchtung (GZG ) in der ETCS
Projekte
- 2008-2011 Projektleiterin im BMBF-Verbundprojekt „Advance Knowledge for Restoration of Beta Cells and Diabetes Therapy” (AKROBAT)
- 2006-2009 Projektleiterin im EU-Programm „Exploring the potential of human Cord blood derived stem cells for the generation of hepatic cells” (THERCORD)
- 2005-2008 Projektleiterin im BMBF-Verbundprojekt „Stammzell-basierte Leberregeneration“
- 2004-2007 Projektleiterin im EU-Programm „Functional Genomics in Engineered Cells“ (FunGenES)
- 2001-2004 Projektleiterin im BMBF-Forschungsverbund „Die nicht-hämatopoietische Differenzierung von Stammzellen aus Blut und Knochenmark“
- 2000-2007 Koordinatorin des DFG-Schwerpunktprogramms 1109 „Embryonale und somatische Stammzellen – Regenerative Systeme für Zell- und Gewebeersatz“
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- 2012 Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Stammzellforschung e.V. (GSZ)
- 2011 Cothenius-Medaille der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (zusammen mit Ulrich Wobus)
- 2011 Korrespondierendes Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften
- 2010 Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste Salzburg
- 2003 Forschungspreis des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft
- 2002 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)
- 2001 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
- 2001 Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis
- 1991 Tierschutz-Forschungspreis des Ministers für Gesundheit der Bundesrepublik Deutschland (gemeinsam mit G. Wallukat und J. Hescheler)
- 1991 Hildegard-Doerenkamp-Gerard-Zbinden-Research Award for Realistic Animal Protection in Scientific Research (Schweiz, gemeinsam mit G. Wallukat und J. Hescheler)