Prof. Dr. Giulio Superti-Furga
- Fachbereich Biochemie und Biophysik
- Ort Wien, Österreich
- Wahljahr 2008
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Systembiologie, Molekularbiologie, Proteomik, Immunologie, Krebsforschung, Wirkung von Arzneistoffen, Membrantransporter
Giulio Superti-Furga ist ein italienischer Molekular- und Systembiologe. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung zellulärer Reaktionen auf Störungen und pathogene Einflüsse, sowie die Wiederherstellung des zellulären Gleichgewichts (Homöostase). Ein zentraler Aspekt ist die Untersuchung der Wirkung von Arzneistoffen und Viren auf die Zelle. In den letzten Jahren lag sein Forschungsschwerpunkt auf Membrantransportern. Ziel seiner Arbeit ist es, aus den grundlegenden Erkenntnissen neue therapeutische Ansätze für Krebserkrankungen und Entzündungen zu entwickeln.
Im Zentrum von Gulio Superti-Furgas Forschungsarbeit stehen Membrantransporter, die als Schnittstelle zwischen dem Zellinneren und der Außenwelt fungieren und als zentrale Regulatoren des Stoffwechsels betrachtet werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Proteasen, die als therapierelevante Verbindungen zwischen Wachstum und Stoffwechsel fungieren. Diese Erkenntnisse ermöglichen es, die molekularen Mechanismen der Arzneimittelwirkung bei Krebserkrankungen und Entzündungen zu erforschen und neue, verbesserte therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Zu seinen aktuellen Forschungsinteressen gehören die Entwicklung funktionaler Ansätze in der Präzisionsmedizin sowie die Rolle menschlicher Membrantransporter in der Pathophysiologie und der Arzneimittelentwicklung. Er setzt sich für systembiologische Ansätze in der Medizin und der Arzneimittelforschung ein und fördert eine präzisions- und präventionsorientierte Medizin, die auf der Integration von Grundlagenforschung, klinischer Expertise sowie innovativen diagnostischen und therapeutischen Methoden beruht.
In seiner Forschung kombiniert er molekularbiologische Ansätze mit Methoden der Omics-Technologien, Biochemie und Bioinformatik in einer interdisziplinären Herangehensweise, um ein ganzheitliches Verständnis der Regulation zellulärer Stoffwechselprozesse durch Membrantransporter und andere homöostatische Regulatoren auf systembiologischer Ebene zu entwickeln. Dabei zielt seine Arbeit darauf ab, die molekularen Grundlagen von Medikamentenwirkungen besser zu verstehen und neue therapeutische Ansätze zu identifizieren. So konnten er und sein Team neue Anwendungen für existierende Arzneistoffe identifizieren.
Zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Leistungen Gulio Superti-Furgas zählt die Aufklärung grundlegender Regulationsmechanismen von Tyrosin-Kinasen, die bei menschlichen Krebserkrankungen eine zentrale Rolle spielen. Darüber hinaus hat er ganzheitliche Ansätze zur Erforschung der molekularen Mechanismen von Arzneimitteln entwickelt, entscheidende Organisationsprinzipien des Proteoms und Metaboloms höherer Organismen entdeckt und die molekularen Komponenten des angeborenen Immunsystems charakterisiert. Seine Forschung hat maßgeblich zu dem systematischen Verständnis von Infektionen durch Krankheitserreger und den Wirkmechanismen bestimmter Arzneistoffe beigetragen.
Darüber hinaus befasst sich Superti-Furga mit den gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen und Rahmenbedingungen der biomedizinischen Forschung. Als Vorsitzender des Lenkungsausschusses und Teilnehmer des Personal Genome Project „Genom Austria“ setzt er sich proaktiv mit den unterschiedlichen Aspekten der Genomsequenzierung auseinander. Im Rahmen dieses Projekts hat er auch seine eigene Genomsequenz (PGA1) öffentlich zugänglich gemacht, um die Diskussion über die Chancen und Herausforderungen der Genomforschung voranzutreiben.
Giulio Superti-Furga ist ein italienischer Molekular- und Systembiologe. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Untersuchung zellulärer Reaktionen auf Störungen und pathogene Einflüsse, sowie die Wiederherstellung des zellulären Gleichgewichts (Homöostase). Ein zentraler Aspekt ist die Untersuchung der Wirkung von Arzneistoffen und Viren auf die Zelle. In den letzten Jahren lag sein Forschungsschwerpunkt auf Membrantransportern. Ziel seiner Arbeit ist es, aus den grundlegenden Erkenntnissen neue therapeutische Ansätze für Krebserkrankungen und Entzündungen zu entwickeln.
Im Zentrum von Gulio Superti-Furgas Forschungsarbeit stehen Membrantransporter, die als Schnittstelle zwischen dem Zellinneren und der Außenwelt fungieren und als zentrale Regulatoren des Stoffwechsels betrachtet werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Proteasen, die als therapierelevante Verbindungen zwischen Wachstum und Stoffwechsel fungieren. Diese Erkenntnisse ermöglichen es, die molekularen Mechanismen der Arzneimittelwirkung bei Krebserkrankungen und Entzündungen zu erforschen und neue, verbesserte therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Zu seinen aktuellen Forschungsinteressen gehören die Entwicklung funktionaler Ansätze in der Präzisionsmedizin sowie die Rolle menschlicher Membrantransporter in der Pathophysiologie und der Arzneimittelentwicklung. Er setzt sich für systembiologische Ansätze in der Medizin und der Arzneimittelforschung ein und fördert eine präzisions- und präventionsorientierte Medizin, die auf der Integration von Grundlagenforschung, klinischer Expertise sowie innovativen diagnostischen und therapeutischen Methoden beruht.
In seiner Forschung kombiniert er molekularbiologische Ansätze mit Methoden der Omics-Technologien, Biochemie und Bioinformatik in einer interdisziplinären Herangehensweise, um ein ganzheitliches Verständnis der Regulation zellulärer Stoffwechselprozesse durch Membrantransporter und andere homöostatische Regulatoren auf systembiologischer Ebene zu entwickeln. Dabei zielt seine Arbeit darauf ab, die molekularen Grundlagen von Medikamentenwirkungen besser zu verstehen und neue therapeutische Ansätze zu identifizieren. So konnten er und sein Team neue Anwendungen für existierende Arzneistoffe identifizieren.
Zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Leistungen Gulio Superti-Furgas zählt die Aufklärung grundlegender Regulationsmechanismen von Tyrosin-Kinasen, die bei menschlichen Krebserkrankungen eine zentrale Rolle spielen. Darüber hinaus hat er ganzheitliche Ansätze zur Erforschung der molekularen Mechanismen von Arzneimitteln entwickelt, entscheidende Organisationsprinzipien des Proteoms und Metaboloms höherer Organismen entdeckt und die molekularen Komponenten des angeborenen Immunsystems charakterisiert. Seine Forschung hat maßgeblich zu dem systematischen Verständnis von Infektionen durch Krankheitserreger und den Wirkmechanismen bestimmter Arzneistoffe beigetragen.
Darüber hinaus befasst sich Superti-Furga mit den gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen und Rahmenbedingungen der biomedizinischen Forschung. Als Vorsitzender des Lenkungsausschusses und Teilnehmer des Personal Genome Project „Genom Austria“ setzt er sich proaktiv mit den unterschiedlichen Aspekten der Genomsequenzierung auseinander. Im Rahmen dieses Projekts hat er auch seine eigene Genomsequenz (PGA1) öffentlich zugänglich gemacht, um die Diskussion über die Chancen und Herausforderungen der Genomforschung voranzutreiben.
Werdegang
- seit 2023 Wissenschaftlicher Direktor, Biomedical Research and Biotechnology Center (BRBC), Ri.MED Foundation, Palermo, Sizilien, Italien
- seit 2014 Professor für Medizinische Systembiologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
- seit 2005 Direktor, Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) GmbH, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien, Österreich
- 2005-2014 Gastprofessor für molekulare Pharmakologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
- 2000-2005 Gründer und Wissenschaftlicher Direktor, Cellzome AG and Inc., Heidelberg, Cambridge, UK
- 1997-2000 Adjunct-Professor für Molekulare Biologie, University of Bologna, Bologna, Italien
- 1993-2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Teamleiter, European Molecular Biology Laboratory (EMBL), Heidelberg
- 1991-1993 Postdoktorand, EMBL, Heidelberg
- 1991 Promotion in molekularer Biologie, Universität Zürich, Zürich, Schweiz
- 1987-1991 Ph.D., Universität Zürich, Zürich, Schweiz, Genentech Inc., San Francisco, USA sowie Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), Wien, Österreich
- 1981-1986 Studium der Molekularbiologie, Universität Zürich, Zürich, Schweiz
Funktionen
- seit 2024 Vorsitzender, EU-LIFE alliance of leading life science research institutes in Europe
- 2017-2019 Mitglied, Scientific Council, European Research Council (ERC)
- 2013-2015 Mitglied, Rat Universität Wien, Wien, Österreich
- 2015 Vorsitzender, Evaluation Board, Vlaams Instituut voor Biotechnologie (VIB), Gent, Niederlande
- 2014-2018 Vorsitzender, Lenkungsausschuss, Personal Genome Project „Genom Austria“, CeMM, ÖAW, Österreich sowie Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich
- seit 2009 Vorsitzender, Award Committee, John Kendrew Young Scientist Award (JKA), EMBL, Heidelberg
- 2005-2011 Vorsitzender, Auswahlkomitee, Letters Young Group Leader Prize, Federation of European Biochemical Societies (FEBS
Projekte
- 2024-2027 Projekt „mlDIAMANT: machine learning decodes interaction archetypes of membrane proteins to predict the effect of genetic variants“, Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds, Wien, Österreich
- 2022-2023 Wissenschaftlicher Koordinator, Consortium „Resolution“, Innovative Medicine Initiative, European Commission (EC)
- 2018-2023 Wissenschaftlicher Koordinator, Konsortium „Resolute“, Innovative Medicine Initiative, EC
- 2016-2021 Principal Investigator, Advanced Grant „GameofGates (Solute carrier proteins as the gates managing chemical access to cells)“, European Research Council (ERC)
- 2016-2017 Proof of Concept Grant „chemos (Chemical Hematology: breaking resistance of hematological malignancies through personalized drug trials)“, ERC
- 2010-2015 Principal Investigator, Advanced Grant „i-Five“, ERC
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- 2024 Lennart Philipson Award, Alumni Association, EMBL Heidelberg
- 2024 Wilhelm-Exner-Medaille, Wilhelm Exner Medaillen Stiftung, Österreichischer Gewerbeverein, Österreich
- 2024 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, I. Klasse, Österreich
- 2017 Commendatore, Ordine al Merito della Repubblica Italiana, Italien
- seit 2014 Mitglied, Academia Europaea
- seit 2012 Mitglied, European Academy of Cancer Studies
- 2011 Österreicher des Jahres, Kategorie Wissenschaft
- 2011 Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften, Wien, Österreich
- 2010 Fellow, European Academy of Cancer Sciences
- seit 2010 Mitglied, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Österreich
- 2009 Karl Landsteiner-Preis, Österreichische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie
- 2009 Ufficiale, Ordine al Merito della Repubblica Italiana, Italien
- 2008 Sieger in der Kategorie Professor, Dance your PhD Contest, Science Magazine
- seit 2008 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 2007-2010 Korrespondierendes Mitglied, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
- seit 2005 Mitglied, European Molecular Biology Organization (EMBO)
- 2004-2010 Mitglied, Faculty of 1000 im Fach Biologie