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  • Fachbereich Innere Medizin und Dermatologie
  • Ort Würzburg, Deutschland
  • Wahljahr 2024

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Stammzelltransplantation und Immuntherapien bei Krebserkrankungen, Myelom, CAR-T-Tell-Therapie, bispezifische Antikörper
Hermann Einsele ist Hämatologe und Onkologe. Sein Schwerpunkt liegt auf der zellbasierten Immuntherapie, die als Durchbruch für die Behandlung vieler Erkrankungen gilt, insbesondere von Tumor-, Autoimmun-, Infektions- sowie degenerativen Erkrankungen. Maßgeblich war er an der Entwicklung der klinischen Standards in der Behandlung von Blut- und Knochenmarkkrebs beteiligt. Vor allem seine Pionierarbeit zur CAR-T-Zelltherapie bei Behandlung des Multiplen Myeloms haben ihn weltweit bekannt gemacht.
Ausgehend von der Analyse der virusspezifischen Immunantwort entwickelte das Team um Hermann Einsele verschiedene Verfahren der Anreicherung und Selektion von antigen-spezifischen T-Zellen – Lymphozyten des menschlichen Immunsystems. Diese antigen-spezifischen T-Zellen wurden erfolgreich in der Behandlung von Virusinfektionen bei Empfängerinnen und Empfängern von Stammzelltransplantaten eingesetzt, darunter Infektionen mit dem Zytomegalievirus, mit dem Epstein-Barr-Virus sowie mit Adenoviren. In weiteren Schritten wurden von ihm Verfahren zur Anreicherung- und Selektion von Immunzellen entwickelt, die gegen Pilz-Pathogene wirksam sind.
Basierend auf diesem Nachweis der sicheren Anwendung der T-Zell-Therapien nach Stammzelltransplantationen entwickelte Hermann Einsele neue Strategien der T-Zell-Therapie für Tumorerkrankungen. Dabei setzte er T-Zell-stimulierende (bispezifische) Antikörper ein: zunächst präklinisch und dann in klinischen Studien bei Lymphknotenkrebs und B-Zell-akuter lymphatischer Leukämie, einer aggressiven Blutkrebsart. Seine Studien führten zur ersten Zulassung von bispezifischen Antikörpern und damit zur T-Zell-Therapie bei Tumorerkrankungen. Anschließend wurden diese bispezifischen Antikörper unter der Leitung von Hermann Einsele weltweit erstmals sicher und erfolgreich bei Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom, einer bösartigen Erkrankung des blutbildenden Knochenmarks, eingesetzt. Diese Pionierarbeit markierte den Start zur Zulassung mehrerer bispezifischer Antikörper in der Behandlung des Multiplen Myeloms in den USA und in Europa. Hermann Einsele entwickelte weiterhin neue Versionen bispezifischer Antikörper mit sogenannter Multitargeting-Funktion. Sie dienen als Präzisionswerkzeug, um Tumorzellen zu bekämpfen, die gegenüber herkömmlichen Immuntherapien resistent sind.
Darüber hinaus war Hermann Einsele federführend an der Entwicklung der CAR-T-Zelltherapie beteiligt, einer noch wirksameren zellulären Immuntherapie. Bei dieser Therapieform werden die T-Zellen der Patientinnen und Patienten genetisch so verändert, dass sie Krebszellen gezielt angreifen können. Unter der Leitung von Hermann Einsele wurde der therapeutische Einsatz von CAR-T-Zellen bei Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom von der Pilotstudie bis zur Zulassung geführt. Weiterhin gelang es ihm, neue Strategien im Design und der Herstellung von CAR-T-Zellen zu entwickeln sowie erstmals Resistenzmechanismen des Multiplen Myeloms gegen eine Therapie mit CAR-T-Zellen zu beschreiben.

  • seit 2004 Direktor, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Würzburg
  • 2001 Gastprofessor, City of Hope Hospital, Duarte, USA
  • 1999-2004 Außerordentlicher Professor, Innere Medizin II, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1993-1999 Assistenzprofessor, Innere Medizin II, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1984-1993 Wissenschaftlicher Assistent, Innere Medizin II, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1996 Facharztprüfung für Hämatologie und Onkologie, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1992 Habilitation, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1991 Venia legendi für Innere Medizin, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1986 Promotion, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1984 Approbation als Arzt
  • 1982-1984 Studium der Medizin, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1980-1982 Studium der Medizin, University Manchester, Manchester, UK
  • 1980-1982 Studium der Medizin, Guy’s Hospital London, London, UK
  • 1977-1980 Studium der Medizin, Eberhard Karls Universität Tübingen

  • seit 2023 Sprecher, Nationales Zentrum für Tumorerkrankungen (NCT) Comprehensive Cancer Center Allianz WERA, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • 2022-2023 Präsident, Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO)
  • seit 2020 Mitglied, Vorstand, Europäische Gesellschaft für Hämatologie (EHA)
  • seit 2020 Vorsitzender, Wissenschaftlicher Beirat, Wilhelm Sander-Stiftung, München
  • seit 2019 Mitglied, Vorstand, Europäisches Myelom-Netzwerk (EMN)
  • seit 2015 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Medizinische Fakultät, Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • 2015-2021 Vizepräsident, Universität Würzburg
  • seit 2014 Mitglied, Bewilligungsausschuss für klinische Studien, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2014-2020 Gutachter, Advanced Grants, European Research Council (ERC)
  • 2012-2021 Mitglied, Beirat, Förderprogramm „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“, BMBF
  • seit 2011 Prodekan, Medizinische Fakultät, Universität Würzburg
  • seit 2001 Mitglied, Vorstand, Deutsche Gesellschaft für Blut- und Knochenmarkstammzelltransplantation
  • seit 1999 Vorsitzender, Deutsche Studiengruppe Multiples Myelom (DSMM)

  • 2023-2026 Leiter, Grant „ELMUMY – Elucidation of risk factors and health determinants associated with progression of monoclonal gammopathies to multiple myeloma“, Horizon 2.1 „Health“, Europäische Kommission (EC)
  • seit 2021 Leiter, Teilprojekt „Translationale Advanced Therapy Medicinal Product (ATMP) Entwicklungsplattform“,Transregio (TRR) 338, DFG
  • seit 2021 Antragsteller, Teilprojekt „Bortezomib-induced painful neuropathy: risk factors, resilience and resolution“, Klinische Forschungsgruppe 5001 (KFO), DFG
  • seit 2019 Anragsteller, Teilprojekt „Personalized medicine – Risk stratification and prevention of HCMV-related disease in transplant patients based on MHC-I-ligandomes“, Forschungsgruppe (FOR) 2380, DFG
  • seit 2018 Co-Koordinator, Grant „CARAMBA – SLAMF7-CAR T-Zellen, hergestellt durch Sleeping Beauty-Gentransfer für die Immuntherapie des multiplen Myeloms – einer seltenen hämatologischen Erkrankung“, Horizon 2020, EC
  • seit 2017 Vorsitzender, Wissenschaftliche Arbeitsgruppe „Immune Therapies for Hematologic Disorders“, European Hematology Association (EHA)
  • seit 2013 Co-Koordinator, TRR 124 „Pathogene Pilze und ihr menschlicher Wirt: Netzwerke der Interaktion“, DFG
  • seit 2013 Leiter, Teilprojekt „Gentechnisch angepasste CAR T-Zellen und Makrophagen zur Behandlung von Aspergillus fumigatus-Infektionen“, TRR 124, DFG
  • 2013-2020 Vorsitzender, Wilhelm Sander-Therapieeinheit „Multiples Myelom“, Wilhelm Sander-Stiftung
  • 2001-2004 Leiter, Programm „Allogene Stammzelltransplantation“, Eberhard Karls Universität Tübingen

  • seit 2025 Mitglied, Bayerische Akademie der Wissenschaften
  • 2025 Ehrendoktorwürde, "Iuliu Hațieganu" University of Medicine and Pharmacy, Cluj-Napoca, Rumänien
  • 2024 Ken Anderson Basic and Translational Research Award, International Myeloma Society sowie International Myeloma Foundation (IMF)
  • seit 2024 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2023 Mitglied, Academia Europaea
  • 2023 Emil-von-Behring-Vorlesung, Deutsche Gesellschaft für Blut, Zellen und Gewebe
  • 2022 Verfassungsorden, Bayerischer Landtag, Bayern
  • 2022 Erasmus Hematology Award, Department Hematology ErasmusMC, Rotterdam, Niederlande
  • seit 2017 Highly Cited Researcher, Kategorie Klinische Medizin, Clarivate Analytics, Philadelphia, USA
  • seit 2014 Mitglied, Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
  • 2012 Nobel Lecturer Stem Cell Biology/Transplantation, Nobel Forum, Karolinska Institute, Stockholm, Schweden
  • 2011 Ehrenmitglied, Royal College of Pathology, London, UK
  • 2003 Van Bekkum Award, European Group for Blood and Marrow Transplantation

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