Andreas Voßkuhle ist Direktor des Instituts für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Von Mai 2008 bis Juni 2020 war er Richter am Bundesverfassungsgericht, zu dessen Präsident er im März 2010 vom Bundestag gewählt wurde. Das Amt hatte er bis Juni 2020 inne. Wie Juristinnen und Juristen zwischen wissenschaftlichen Aussagen und Meinungsäußerungen unterscheiden, und welche Verantwortung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tragen, die sich an öffentlichen Diskursen beteiligen, erläutert er in seinem Vortrag. Zuvor überreicht Leopoldina-Präsidentin Bettina Rockenbach den neuen Akademiemitgliedern der Klasse IV – Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften ihre Urkunden.
Am Folgetag der Leopoldina-Vorlesung, am Donnerstag, 27. November, veranstaltet die Klasse IV – Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften ein Fachsymposium zum Thema „Wissenschaft, Meinung und Öffentlichkeit“. In drei Sessions und einem abschließenden Podiumsgespräch geht es um die Bestimmung des Verhältnisses von Wissenschaft und Öffentlichkeit und Wissenschaft und politischer Meinungsbildung.
Vorträge widmen sich etwa den Fragen, ob die Wissenschaft auf bestimmte Moralvorstellungen Rücksicht nehmen muss, und welche Aufgabe die Wissenschaft im demokratischen Rechtsstaat erfüllt. Am Symposium beteiligen sich unter anderem die Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger, der Germanist Peter Strohschneider und die Physikerin Viola Priesemann.