RNA-basierte Therapien
RNA-basierte Therapeutika haben das Potenzial, die Behandlung und Vorbeugung von menschlichen Krankheiten zu revolutionieren. Dies wurde zuletzt durch die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen während der COVID-19-Pandemie deutlich. Das therapeutische Potential von RNA geht jedoch weit über mRNA-Impfstoffe hinaus.
Die Arbeitsgruppe untersucht daher verschiedene RNA-basierte Strategien mit dem Ziel, das Potenzial und die Grenzen therapeutischer RNA-Ansätze über den Impfbereich hinaus zu beleuchten. Ein Fokus liegt dabei auf der Untersuchung von RNA-Technologien im Zusammenhang mit Genome Editing, welche bereits begonnen haben, Therapien für genetische Erkrankungen und Krebserkrankungen zu revolutionieren. Diese Technologien ermöglichen präzise und schnelle genetische Modifikationen, die zuvor nicht realisierbar waren. Darüber hinaus widmet sich die Arbeitsgruppe Antisense-Oligonukleotiden. Diese gelten als vielversprechende Plattformtechnologie und stellen das Gros der bisher zugelassenen RNA-Medikamente dar.
Die Arbeitsgruppe zielt darauf ab, eine umfassende Übersicht über die aktuellen Entwicklungen und die gesellschaftliche Relevanz der RNA-Medizin zu erarbeiten. Dabei sollen Empfehlungen für die Forschungspolitik und Gesundheitsversorgung entwickelt werden, die Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit gleichermaßen ansprechen. Gleichzeitig wird auf die Bedeutung einer effektiven Risikokommunikation hingewiesen, um die Akzeptanz und das Vertrauen in diese neuen Technologien zu fördern. Letztlich soll die Stellungnahme einen Beitrag dazu leisten, die Zukunft dieser vielversprechenden Art der Medizin aktiv mitzugestalten und den Weg für innovative Therapien zu ebnen, die das Potenzial haben, das Gesundheitswesen grundlegend zu verändern.
Sprecher der Arbeitsgruppe
Mitglieder der Arbeitsgruppe
- Andrea Ablasser ML, École Polytechnique Fédérale de Lausanne
- Isabelle Bekeredjian-Ding, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
- Ulla Bonas ML, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Selim Corbacioglu, Universitätsklinikum Regensburg
- Petra Dersch ML, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Stefanie Dimmeler ML, Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Boris Fehse, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
- Dagmar Fischer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Gerd Gigerenzer ML, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
- Annette Grüters-Kieslich ML, Charité - Universitätsmedizin Berlin
- Gunther Hartmann ML, Universitätsklinikum Bonn
- Martin J. Lohse ML, ISAR Bioscience
- Lorenz Meinel, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Marina V. Rodnina ML, Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften
- Bettina Schöne-Seifert ML, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Anne Spang ML, Universität Basel
- Thomas Thum, Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
- Claudia Wiesemann ML, Universitätsmedizin Göttingen
- Barbara Wollenberg ML, Klinikum rechts der Isar der TU München
ML = Mitglied der Leopoldina
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Kontakt Dr. Henning Steinicke
Stellvertretender Leiter der Abteilung Wissenschaft – Politik – Gesellschaft
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Kontakt Dr. Sebastian Wetterich
Referent der Abteilung Wissenschaft – Politik – Gesellschaft