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Wissenschaftshistorische Seminare

Bedřich Hrozný (1879-1952)

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Ein Pionier der Hethitologie und seine transnationale Karriere zwischen Habsburgerreich und sozialistischer Tschechoslowakei. Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar von Frank Hadler, Leipzig.

Date: Tuesday, 6 May 2014
Time: 18:00 to 19:30
Location: Leopoldina, Vortragssaal, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Der Altorientalist Bedřich Hrozný (1879-1952) hat sich wie kaum eine andere tschechische Forscherpersönlichkeit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in die Annalen der internationalen Wissenschaftsgeschichte eingeschrieben. In Berlin zum Keilschriftenspezialisten ausgebildet, gelang ihm 1915 in Wien die Entschlüsselung der Sprache der Hethiter, deren Reich sich vor dreieinhalb Jahrtausenden über weite Teile Kleinasiens erstreckte. Die zweifelsfreie Zuordnung des Hethitischen in die indoeuropäische Sprachfamilie kam einer Sensation gleich. Als Archäologe in Diensten der Ersten Tschechoslowakischen Republik entdeckte Hrozný 1924/25 die sogenannten Kappadokischen Tafeln; als Prager Wissenschaftsorganisator begleitete er die Gründung des noch heute tätigen Orientinstitutes und leitete seit 1929 das weltsprachige Fachorgan Archiv Orientální, bis er, soeben zum ersten Mitglied der Akademie der Wissenschaften der nun sozialistischen Tschechoslowakei berufen, 1952 verstarb. Im Vortrag werden die Ausgangs-, Eck- und Wendepunkte des wissenschaftlichen Lebensweges von Hrozný nachgezeichnet, einer Karriere, die, obgleich oder weil sie eine transnationale war, weithin in Vergessenheit geraten ist.

Rainer Godel, Dieter Hoffmann und Florian Steger laden Sie herzlich ein.

Kontakt

Prof. Dr. Rainer Godel
E-Mail: rainer.godel@leopoldina.org
Tel.: 0345 / 47 239 -115

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