Date: | Tuesday, 21 February 2017 |
Time: | 18:00 to 20:00 |
Location: | Tagungszentrum des Schlosses Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5, 30419 Hannover |
Unter dem Begriff genome editing zusammengefasste Methoden revolutionieren die gesamte molekularbiologische Forschung, Biotechnologie und Pflanzenzüchtung. Kürzlich haben fortgeschrittene klinische Studien zur Gentherapie mit diesen Werkzeugen Schlagzeilen gemacht. Hier wurde in Immunzellen von HIV-infizierten Patienten das Gen für einen bestimmten Oberflächenrezeptor mittels Genscheren so verändert, dass diese Zellen anschließend nicht mehr mit HIV infiziert werden konnten. Weitere klinische Studien zur Behandlung verschiedener Krebsformen und zur Heilung erblicher Erkrankungen wie Hämophilie oder Morbus Hunter sind in einem frühen Stadium. In der somatischen Gentherapie, das heißt an Körperzellen, ist genome editing weitgehend akzeptiert.
Bei der Keimbahntherapie dagegen sind die ethischen Bedenken groß, in Deutschland ist diese gemäß Embryonenschutzgesetz verboten. Sie verspricht die generationsübergreifende Heilung schwerwiegender monogener Erbkrankheiten als Alternative zur bisher praktizierten Auswahl und Verwerfung menschlicher Embryonen bei der Präimplantationsdiagnostik. Diese Eingriffe bergen jedoch schwer abschätzbare Risiken. Könnten sie zudem der erste Schritt auf dem Wege zum künstlich optimierten Menschen sein?
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe „Leopoldina-Lectures in Herrenhausen“ statt, die die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die VolkswagenStiftung gemeinsam organisieren.
Image: Leigh Prather
Yvonne Borchert
Projektkoordinatorin Präsidialbüro
Tel.: 030-2038997416
E-Mail: yvonne.borchert@leopoldina.org