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Wissenschaftshistorische Seminare

Perspektiven einer globalen Wissensgeschichte für das 17. Jahrhundert

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Ein Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar von Prof. Dr. Martin Mulsow (Erfurt)

Date: Tuesday, 5 November 2019
Time: 18:00
Location: Englischer Saal, Haus 26, Franckeplatz 1, 06110 Halle (Saale)

Der Vortrag stellt ein Buchprojekt vor, in dem es um die Frage geht, wie heute eine „Global Intellectual History“ oder globale Wissensgeschichte geschrieben werden kann. Es werden mehrere Fallbeispiele aus dem 17. Jahrhundert angesprochen, in denen es nicht zuletzt um Mitglieder der „Academia naturae curiosorum“ geht: Forscher, die von Europa nach Indonesien gehen und dort durch die Konfrontation mit neuen Naturmaterialien, aber auch indigenen Praktiken eine neue Alchemie entwickeln; Sprachgelehrte, die die Frühzeit chinesischer Schriftzeichen erkunden; Theologen, die Rituale südafrikanischer Khoikhoi verstehen wollen; Mediziner, die mit Drogen aus Persien oder Indien experimentieren. Immer geht es um den Punkt, an dem eine von Europa aus erzählte Wissensgeschichte umschlagen kann in eine echte transkulturelle Verflechtungsgeschichte, eine Sichtweise also, die auch die Perspektive der anderen Seite miteinschließt.

Eine „Global Intellectual History“ kann nicht einfach als Ausweitung der Globalgeschichte auf wissensgeschichtliche Fragestellungen verstanden werden. Hier stellen sich nämlich ganz eigene Probleme: Was kann „Verflechtung“ von Wissen sein, wie funktioniert die Einpassung von Wissensportionen aus einem kulturellen Rahmen in einen anderen? Was ist das Verhältnis von reisenden Objekten zu reisenden Wissensportionen? Der Vortrag wird anhand solcher Fragen einen Eindruck davon geben, welche Perspektiven von einer globalen Wissensgeschichte zu erwarten sind.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle statt.

Prof. Dr. Holger Zaunstöck, Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke, Prof. Dr. Rainer Godel und Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Dieter Hoffmann laden Sie herzlich ein.

Bild: Nova Orbis Tabula in Lucem Edita, Frederik de Wit, 1662 (Bibliothèque royale de Belgique / Wikimedia Commons)

Weitere Informationen und Anmeldung

Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt

Prof. Dr. Rainer Godel
Leiter des Zentrums für Wissenschaftsforschung
E-Mail: rainer.godel@leopoldina.org
Tel.: 0345 / 47 239 -115