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Year of election: | 2014 |
Section: | Innere Medizin und Dermatologie |
City: | Marburg |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Onkologie und Tumorbiologie, Leukämie, Magentumore, Infektionsbiologie, allogene Blutstammzelltransplantationen, Resistenzen
Andreas Neubauer ist Mediziner mit Schwerpunkt Innere Medizin und Onkologie. Er forscht insbesondere zu Leukämien, Magentumoren sowie Bronchialkarzinomen. Außerdem ist er Spezialist für allogene Blutstammzelltransplantationen. Um neue Therapiekonzepte zu entwickeln, führt er in seiner Forschung Tumor-, Immun- und Infektionsbiologie zusammen.
Lymphdrüsentumore im Magen (Magenlymphomen) sind eine besondere Form eines Magentumors. Die Forschungsgruppe von Andreas Neubauer entwickelte hierfür eine Antibiotika-Therapie, die inzwischen weltweit Standard ist und einen Großteil der Patientinnen und Patienten heilt. Auch bei verschiedenen Formen der Leukämie hat Neubauers Gruppe neue Behandlungen etabliert. Das Team konnte durch molekulargenetische und molekularbiologische Analysen zeigen, dass bei einer Sonderform der akuten myeolischen Leukämie ein Medikament mit einer völlig anderen Zulassung wirksam ist.
Neubauer und sein Team erforschen außerdem, wie Bakterien, Viren und chronische Entzündungen an der Entstehung von Krebs beteiligt sind. Sie suchen Methoden, um Resistenzen zu durchbrechen. Als Resistenz wird das Nichtansprechen auf eine Chemotherapie bezeichnet, eines der Hauptprobleme in der Onkologie. Eine zentrale Frage hierbei ist, wie durch die Aktivierung des Immunsystems Tumorzellen bekämpft werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschung ist die allogene Blutstammzelltransplantation sowie die klinische Forschung bei soliden Tumoren.
Andreas Neubauer hat mit seinem Team ebenfalls Therapien gegen das Lungenversagen bei COVID-19-Patienten erforscht. Durch den Einsatz eines Krebsmedikaments konnte er ein akutes Lungenversagen nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 heilen. Das Mittel hemmt im Körper Enzyme, die an überschießenden Entzündungsreaktionen beteiligt sind. In Studien wird der Einsatz des Medikaments weiter untersucht. Um Patientinnen und Patienten möglichst schnell zu helfen, verfolgt Andreas Neubauer einen translationalen Ansatz, er überträgt seine Forschungsergebnisse direkt in die Patientenversorgung.