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Prof. Dr.

Dietrich von Engelhardt

Year of election: 1995
Section: Wissenschafts- und Medizingeschichte
City: Lübeck
Country: Deutschland
CV Dietrich von Engelhardt - Deutsch (PDF)

Research

Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Beziehungen zwischen Naturwissenschaften und Philosophie, Geschichte der Medizinischen Ethik, Medizin in der Literatur der Neuzeit, philosophisches Krankheitsverständnis, Voraussetzungen des Naturverständnisses

Dietrich von Engelhardt ist ein deutscher Medizin- und Wissenschaftshistoriker. Er gilt als einer der Pioniere der Medizinethik. Als einer der Ersten hat von Engelhardt auch den medizinischen und medizinhistorischen Diskurs in der Literatur erforscht, dabei verschiedene Disziplinen miteinander verknüpft und sich umfassend mit der Arzt-Patienten-Beziehung befasst.

Wissen und Überzeugungen sind auch in den Naturwissenschaften historisch überliefert und gesellschaftlich geformt. In allen Kulturen gibt es Literatur, die von Krankheiten und Ärztinnen sowie Ärzten handelt. Dietrich von Engelhardt hat als einer der Ersten die Darstellung der Medizin in der Literatur erforscht. Er hat Beschreibungen von Krankheit und Tod verschiedener Kulturen und Zeiten untersucht sowie den Umgang herausragender Autoren mit ihren Erkrankungen.

Dietrich von Engelhardt hat sich mit der Geschichte des 18. Bis 20. Jahrhunderts beschäftigt und Quellen zu dem Mediziner und Anatomen Johannes Müller sowie zu dem Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel erforscht sowie zur romantischen Naturphilosophie und zur anthropologischen Medizin des 20. Jahrhunderts. In weiteren Arbeiten hat er die Sicht von Gesellschaften auf Psychiatrie untersucht und die verschiedenen Formen der Ausgrenzung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Forschungsthemen waren auch würdevolles Sterben und Euthanasie in der Neuzeit.

Während seiner Forscherlaufbahn hat sich Dietrich von Engelhardt mit der Beziehung zwischen Arzt und Patient beschäftigt. Er hat sich dafür eingesetzt, dass die Medizin eine existenzielle Arzt-Patienten-Beziehung stiften muss. Mit seinem Werk hat er Brücken zwischen Naturwissenschaften, Philosophie, Geschichte, Kunst und Literatur gebaut.

Werdegang

  • 2009-2017 Dozent, Niederlassung Hamburg, Asklepios Medical School, Semmelweis Universität, Budapest, Ungarn,
  • 2008-2011 Kommissarischer Direktor, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Technische Universität München (TUM)
  • 1983-2007 Professor für Geschichte der Medizin und Allgemeine Wissenschaftsgeschichte, Universität zu Lübeck
  • 1983-2007 Direktor, Institut für Medizin-und Wissenschaftsgeschichte, Universität zu Lübeck
  • 1976 Habilitation
  • 1971-1976 Assistent, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Medizinische Fakultät, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • 1969-1971 Ausbildung in Kriminaltherapie und Kriminologie sowie kriminaltherapeutische Tätigkeit, Institut für Kriminologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • 1969 Promotion in Philosophie
  • 1961-1968 Studium der Philosophie, Geschichte und Slawistik, Eberhard Karls Universität Tübingen, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, Universität Heidelberg

Funktionen

  • 2003-2007 Vorsitzender, Klinisches Ethikkomitee, Universität zu Lübeck
  • 2001-2010 Vizepräsident, Landeskomitee für Ethik, Bozen, Italien
  • 2000-2004 Vorsitzender, Ethikkommission, Universität zu Lübeck
  • 1998-2002 Präsident, Akademie für Ethik in der Medizin (AEM), Göttingen
  • 1994-1998 Vizepräsident und Gründungsmitglied, Akademie für Ethik in der Medizin, Göttingen
  • 1993-1996 Prorektor, Universität zu Lübeck

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2016 Alexander von Humboldt-Medaille, Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ)
  • 2014 Preis für anthropologische und humanistische Medizin, Dr. Margrit Egnér-Stiftung, Zürich, Schweiz
  • seit 2010 Mitglied, Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt
  • seit 1995 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

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