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Image: Centre hospitalier de l'Université de Montréal

Professor Dr

Frauke Zipp

Year of election: 2011
Section: Neurosciences
City: Mainz
Country: Germany
CV Frauke Zipp - Deutsch (PDF)

Research

Forschungsschwerpunkte: entzündliche Erkrankungen im Zentralnervensystem, Neuroinflammation, Multiple Sklerose (MS), Erbgutmutationen bei MS, Marker für Diagnostik und Therapie

Frauke Zipp erforscht entzündliche neurologische Erkrankungen. Schwerpunkt ist die Multiple Sklerose (MS). Sie entdeckte Erbgutmutationen bei MS-Kranken und sucht nach neuen Markern und Therapien für die Krankheit. Mit ihren Arbeiten klärt sie grundsätzliche Mechanismen von Entzündungen im Gehirn auf, die auch bei Krankheiten wie Schlaganfall, Tumor oder Parkinson eine Rolle spielen.

Frauke Zipp erforscht die Entstehung und Reparaturmechanismen entzündlicher neurologischer Krankheiten (Neuroinflammation). Im Fokus stehen die Interaktion zwischen dem Immunsystem und dem Nervensystem und die Immunregulation bei Multipler Sklerose (MS). MS ist eine chronische Entzündung von Gehirn und Rückenmark, bei der fehlgeleitete Immunzellen körpereigenes Gewebe angreifen. Lange Zeit ging man davon aus, dass lediglich die Isolierschicht um die Nervenzellfortsätze angegriffen wird (Myelinscheiden). Frauke Zipp konnte nachweisen, dass auch die Nervenzellen und Nervenfortsätze selbst angegriffen und geschädigt werden, unabhängig von der Schädigung der Myelinscheide. Als Folge können Nervenimpulse nicht mehr richtig weitergeleitet werden.

Frauke Zipp sucht nach Ansätzen, die Entzündungen im Nervensystem einzudämmen. Sie erforscht Kombinationstherapien und Wirkstoffe. Mit ihrem Team konnte sie nachweisen, dass ein Pflanzenwirkstoff (Epigallocatechingallat, EGCG) ein fehlgeleitetes Immunsystem eindämmen und Nervenzellen schützen kann. EGCG wirkt entzündungshemmend und neuroprotektiv. Dies war Basis für die Entwicklung eines MS-Medikaments in Tablettenform. Ein Ziel ihrer Forschung ist die Entwicklung prognostischer Marker für die Diagnose und den Verlauf von Multipler Sklerose. Sie hofft, damit die Krankheit im Anfangsstadium zu erkennen, wenn die Schäden an den Nervenzellen noch gering sind.

Mit ihrer Forschung konnte Frauke Zipp Mechanismen der Neurodegeneration im Zentralnervensystem aufklären. Ihre Arbeiten führen zu neuen Konzepten in der Diagnostik und zu neuen immunregulatorischen und neuroprotektiven Ansätzen in der Therapie.

Werdegang

  • seit 2009 Professur für Neurologie (W3) und Direktorin, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsmedizin Mainz, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  • 2006-2009 Professur (W3) und Direktorin, Cecilie-Vogt-Klinik, Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • Klinische Koordinatorin und Mitglied, Leitungsgremium des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin Berlin-Buch
  • 2002-2006 Professur (C3) für Neuroimmunologie und Leiterin, Institut für Neuroimmunologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • 1998-2002 Oberärztin der Neurologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • 1998 Fachärztin und Habilitation in Neurologie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
  • 1996 Gastwissenschaftlerin, National Institutes of Health, Neuroimmunology Branch, Bethesda, USA
  • 1995-1998 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Klinik für Neurologie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
  • 1993-1995 Postdoktoranden-Stipendiatin, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Abteilung für Neuroimmunologie, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, Martinsried
  • 1990 Promotion in Neuromorphologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 1989-1992 Wissenschaftliche Assistentin, Klinik für Neurologie, Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • 1982-1989 Studium der Medizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Duke University, Durham/USA, Hospital for Sick Children, Toronto/Canada und Royal Free Hospital, London/UK

Projekte

  • seit 2020 BMBF-VIP+ Projekt „Entwicklung eines neuen Therapieansatzes zur Behandlung des neuronalen Schadens bei Multipler Sklerose – HaltMS“
  • seit 2018 DFG-Projekt „Mechanismen der Suppression des Immunsystems durch maligne Gliome“, Teilprojekt im SFB 1292 „Gezielte Beeinflussung von konvergierenden Mechanismen ineffizienter Immunität bei Tumorerkrankungen und chronischen Infektionen“
  • seit 2017 Mitglied, Internationales Netzwerks PMSA (Progressive Multiple Sclerosis Alliance), Projekt BRAVEinMS „Bioinformatics and cell Reprogramming to develop an in vitro platform to discover new drugs for progessive Multiple Sclerosis“
  • 2013-2019 BMBF-Projekt Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS): MSNetworks “Brain network patterns as prognostic and therapy response markers in multiple sclerosis”
  • seit 2013 DFG-Projekt „Molekulare Mechanismen neuronaler Homöostase als Antwort auf entzündliche Prozesse im ZNS“, Teilprojekt zu SFB 1080 „Molekulare und zelluläre Mechanismen der neuralen Homöostase“
  • seit 2012 Sprecherin, dann Ko-Sprecherin, DFG-Sonderforschungsbereich SFB-TR 128 „Initiierungs-, Effektor- und Regulationsmechanismen bei Multipler Sklerose – von einem neuen Verständnis der Pathogenese zur Therapie“
  • 2011-2015 DFG-Projekt „Critical contribution of proneurotrophin-receptor Sortilin to the pathology of multiple sclerosis and experimental autoimmune encephalomyelitis“
  • 2008-2009 Sprecherin, Sonderforschungsbereich (CRC-TR-43) „Das Gehirn als Ziel von entzündlichen Prozessen“ (Weggang 2009)
  • 2008-2010 DFG-Projekt „Mechanismen und Orte der Neurodegeneration in chronischer Entzündung des Gehirns“, Teilprojekt zu TRR 43 „Das Gehirn als Zielorgan von entzündlichen Prozessen“ (Weggang 2009)
  • 2008-2010 DFG-Projekt „Kernspintomographische Untersuchungen elektrostatisch stabilisierter magnetischer Nanopartikel an enzephalitogenen T-Zellen und im Mausmodell der Multiplen Sklerose“, Teilprojekt in Klinischer Forschergruppe KFO 213 der DFG „Magnetische Eisenoxid-Nanopartikel für die Zelluläre und Molekulare MR-Bildgebung“ (Weggang 2009)
  • 2007-2009 Gründungs- und Vorstandsmitglied, Deutsche Forschungsgesellschaft Exzellenzinitiative „NeuroCure“, Charité – Universitätsmedizin Berlin (Weggang 2009)
  • 2006-2009 Sprecherin, DFG-Graduiertenkolleg „Der Einfluss von Entzündungen auf die Funktion des Nervensystems“ (Weggang 2009)
  • 2005-2010 DFG-Projekt „Induktion einer regulatorischen T-Zellantwort durch Modulation von Antigen-präsentierenden Zellen in der Multiplen Sklerose“, Teilprojekt im SFB 650 „Zelluläre Ansätze zur Suppression unerwünschter Immunreaktionen – From Bench to Bedside“ (Weggang 2009)
  • 2002-2007 DFG-Projekt „Mechanismen der Immunzell-vermittelten Schädigung in der chronischen Entzündung des Zentralnervensystems“, Teilprojekt im SFB 507 „Die Bedeutung nicht-neuronaler Zellen bei neurologischen Erkrankungen“
  • 1998-2003 DFG-Projekt „T-zelluläre Expression und Bedeutung Apoptose-regulierender Proteine für Pathogenese und Therapie der Multiplen Sklerose“

Funktionen

  • 2023 Co-Vorsitzende, Gordon Research Conference, Ventura, USA
  • seit 2021 Advisor Science Translational Medicine
  • seit 2021 Chair, Scientific Advisory Boards ERANET-NEURON (zuvor Mitglied)
  • seit 2020 Executive Board, Multiple Sclerosis International Federation (MSIF) (zuvor Mitglied)
  • seit 2020 Associate Editor Brain
  • 2019 Vorsitzende, Multiple Sclerosis – Balancing Effector and Regenerative Pathways, SFB/CRC-TR-128 International Symposium, Mainz, Germany
  • 2017-2018 Rapporteur, Max-Planck-Gesellschaft, Evaluierung der Neurowissenschaften
  • seit 2017 Mitglied/stellvertretende Vorsitzende, Rat für Technologie der Regierung Rheinland-Pfalz
  • seit 2017 Mitglied im Lenkungsauschuss, International Multiple Sclerosis Genetics Consortium (IMSGC)
  • seit 2016 Council of European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS), Mitglied des Therapieleitlinien-Komitees - initiiert von der European Academy of Neurology
  • seit 2015 Wissenschaftlicher Beirat, NeurATRIS, Paris, Frankreich
  • 2014 Konferenzvorsitzende des International Congress of Neuroimmunology
  • seit 2013 Vorstandsmitglied, German Competence Network „Multiple Sklerose“, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • seit 2010 Wissenschaftliche Beirätin, Französische Multiple Sklerose Gesellschaft (ARSEP)
  • Seit 2010 Vorstandsmitglied, Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften (FTN), Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • seit 2010 Vorstandsmitglied, Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI), Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • seit 2009 Vorstandsmitglied/stellvertretende Vorsitzende des ärztlichen Beirats, Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose-Gesellschaft (DMSG)
  • 2009-2015 Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats, Bayerisches Immuntherapie-Netzwerk (BayImmuNet)
  • 2002-2008 Vorstandsmitglied, Hertie-Institut für MS-Forschung, Universitätsklinik Göttingen

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2017 Mitglied, Academia Europae
  • seit 2011 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2011 Alexander Karl-Preis, Stiftung Kopf/Hals-Tumorforschung
  • 2010-2015 Mitglied des Gutenberg-Forschungskolleg, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • 2005 Heinrich Pette-Preis, Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
  • 2003 Nils-Ilja-Richter-Preis, Deutsche Autoimmun-Stiftung für Lancet (2003) Publikation
  • 1999 Forschungspreis der DPC-Akademie für klinische Diagnostik
  • 1998 Langheinrich-Preis der Langheinrich-Stiftung, Freie Universität Berlin zur Förderung der Multiple-Sklerose-Forschung
  • 1983-1989 Stipendiatin, Studienstiftung des Deutschen Volkes

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