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Year of election: | 2012 |
Section: | Agrar- und Ernährungswissenschaften |
City: | Kiel |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Biofunktionalität von Lebensmittelinhaltsstoffen, ApoE‐Genotyp und zellulärer Stress, Wirkung bioaktiver Pflanzeninhaltsstoffe auf Gesundheits- und Lebensspanne, Modellorganimsen der Ernährungsforschung
Gerald Rimbach erforscht mit zell- und molekularbiologischen Methoden, wie Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe sowie Oxidantien und Antioxidantien die Gesundheit beeinflussen. Seine Ergebnisse zeigen auf zellulärer und genetischer Ebene, wie eine gesunde Ernährung zur Gefäßgesundheit beitragen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann.
Rimbach gelang es, den Wirkmechanismus verschiedener Inhaltsstoffe unserer Ernährung auf den Zellstoffwechsel aufzudecken. Sein besonderes Interesse gilt dabei den Flavonoiden. Diese sekundären Pflanzenstoffe (SPS) werden von vielen Pflanzen gebildet, um eine Vielzahl von Funktionen – von der Blütenfarbe bis hin zum Schutz vor Fressfeinden oder UV‐Licht – zu übernehmen.
Wie SPS wirken, welche wir täglich über Obst und Gemüse zu uns nehmen, konnte Rimbach in eigenen Zellkulturstudien nachweisen: SPS zeigen dabei entzündungshemmende Wirkung, indem sie Gene abschalten, die an chronisch entzündlichen Reaktionen beteiligt sind. SPS gelten damit als vielversprechende Nahrungsinhaltsstoffe, der zur Hemmung entzündlicher Prozesse bei der Entstehung von Herz‐Kreislauferkrankungen beitragen könnten.
Sein wissenschaftliches Interesse am Erhalt der Gesundheit im Alter führte Rimbach in ein weiteres Forschungsfeld – die experimentelle Altersforschung. Dabei werden Studien bei Drosophila melanogaster und am Mausmodell durchgeführt. Im Zentrum des Interesses der Mausstudien steht die Bedeutung des Gens ApoE. Beim Menschen kann dieses Gen in verschiedenen Varianten auftreten. Eine dieser Genvarianten, der sogenannte ApoE4‐Genotyp, beeinflusst die körpereigene Stress‐Antwort, den Fettstoffwechsel sowie chronisch entzündliche Prozesse und wird in Verbindung mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit gebracht, an Alzheimer zu erkranken. Rimbach und sein Team versuchen zu verstehen, warum die „richtige“ Genvariante lebensverlängernd wirken kann und wie die genetische Ausstattung, Ernährung und Stressfaktoren bei ihrer Beeinflussung des Zellstoffwechsels zusammenwirken.