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Year of election: | 2009 |
Section: | Kulturwissenschaften |
City: | Basel |
Country: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Kunst der Renaissance, Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, Zeitgenössische Kunst, Probleme der Gattungen (insbesondere Porträt, Landschaft, Stillleben), Bildtheorie und Bildgeschichte, Methodologie und Hermeneutik, Kunsttheorie
Gottfried Boehm ist ein deutscher Kunsthistoriker und Philosoph. Er hat die zeitgenössische Bildforschung geprägt wie kaum ein Zweiter. Mit dem 1994 publizierten Band „Was ist ein Bild?” begründete er unter dem Stichwort Iconic Turn einen wissenschaftlichen Ansatz, der in der Bildforschung mittlerweile zu einem großen interdisziplinären Arbeitsfeld herangewachsen ist. Ein besonderes Interesse des Forschers gilt dem Phänomen der Verständigung über Fotos, die per Handy verschickt werden.
Als Gründungsdirektor des Nationalen Forschungsschwerpunktes (NFS) „Bildkritik“ in Basel fördert Gottfried Boehm heute die Untersuchung von Bildern im Zusammenhang mit Architektur, Bewegung und Schrift. Dabei geht es ihm darum, die Welt der Bilder jenseits der Sprache zu erschließen und dem genuin Bildlichen auf die Spur zu kommen. Ziel ist es, das Wissen, das in Bildern gespeichert ist, zugänglich zu machen.
Im Mittelpunkt von Boehms Forschung stehen die Kunst der Renaissance, die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zeitgenössische Kunst. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit den Werken psychisch Kranker. Genauso widmet er sich technischen Abbildungen, Kalendern, Landkarten und Bildern, die den öffentlichen Raum prägen, wie zum Beispiel Pressefotografien und Werbetafeln. Der Allgegenwart und der Macht der Bilder setzt Gottfried Boehm eine Schule des Sehens gegenüber.
Gottfried Boehms Anliegen ist es, Grundlagenforschung mit einer „Aufklärung“ der bildgebrauchenden Zeitgenossen außerhalb des akademischen Rahmens zu verknüpfen. Deshalb beteiligt er sich an der Konzeption zahlreicher Ausstellungen zu Künstlern der klassischen Moderne, zum Klassizismus der zwanziger Jahre und zu zeitgenössischen Künstlern. Darüber hinaus engagiert er sich in wissenschaftlichen Beiräten von Museen und Stiftungen.