Profiles of Leading Women Scientists on AcademiaNet.
Search among the members of the Leopoldina for experts in specific fields or research topics.
Year of election: | 2010 |
Section: | Geowissenschaften |
City: | Bern |
Country: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Geographische Klimaforschung, Meteorologie, Atmosphärenphysik, Paläoklimatologie
Heinz Wanner gilt als einer der bekanntesten Schweizer Klimaforscher und war Mitglied des UNO-Klimarates IPCC. Anhand von Daten zu regionalen und globalen Klimaschwankungen der vergangenen Jahrhunderte bis Jahrtausende ermittelte er das Ausmaß von Störungen der globalen Energie- und Massenbilanz der Erde sowie deren Auswirkungen auf Klima, Wetter und Mensch. In Anerkennung seiner herausragenden Verdienste um die internationale Klimaforschung wurde ihm der Welt-Geographiepreis Vautrin Lud verliehen, welcher als inoffizieller Nobelpreis für Geographie gilt.
Wanner leitete den Nationalen Forschungsschwerpunkt Klima der Schweiz und gründete das renommierte Oeschger-Zentrum für Klimaforschung. Seit seiner Dissertation über Nebeldynamik und Nebelprognose erweiterte er seine Expertise stetig von regionalen Fragen der Gebirgsklimatologie und Luftverschmutzung im Alpenraum, zu Winter- und Sommersmog in Städten sowie zu ihren Auswirkungen auf Atemwegserkrankungen und Waldschäden hin zu internationalen Fragen zur Klimarekonstruktion und Klimadiagnostik.
In über 40 Jahren Klimaforschung schaute Wanner sowohl in die über 12.000-jährige Vergangenheit der wechselseitigen Beziehungen zwischen Klima und Mensch, als auch in die Zukunft des Klimageschehens. Er analysierte wissenschaftliche Daten zu regionalen und globalen Klimaschwankungen der vergangenen Jahrhunderte bis Jahrtausende und untersuchte, wie sich natürliche und menschengemachte Störungen der Energie- und Massenbilanz der Erde in der Vergangenheit auf Klima, Wetter und Mensch auswirkten.
So lieferte er fundamentale Erkenntnisse zu den Zusammenhängen von Klimaschwankungen und wichtigen Ereignissen der Menschheitsentwicklung, wie etwa die römische und die mittelalterliche Warmzeit, die Kälterückfälle zur Zeit der Völkerwanderung oder die sogenannte kleine Eiszeit.