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Year of election: | 2010 |
Section: | Pathologie und Rechtsmedizin |
City: | Berlin |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: molekulare Tumorpathologie, Biomarkerevaluation, zielgerichtete Therapie, Resistenzmechanismen und Telepathologie
Manfred Dietel ist Pathologe mit Schwerpunkt Tumorpathologie. Er hat die Chemoresistenz bösartiger Tumore erforscht und war an der WHO-Klassifizierung von gynäkologischen Tumoren beteiligt. 2015 wurde er mit der Rudolf-Virchow-Medaille ausgezeichnet.
Eines der größten Probleme bei Krebstherapien ist die Resistenz von Tumoren gegen Zytostatika. Manche Tumore sprechen auf eine Chemotherapie nicht an, andere reagieren nach einiger Zeit nicht mehr auf die Behandlung. Die Zellen wachsen trotz der Behandlung ungehemmt weiter. Manfred Dietel hat die Chemoresistenz bösartiger (maligner) Tumore erforscht und den Mechanismus dahinter untersucht.
Mit Hilfe von DNA-Chips identifizierte er Genmuster, die typisch für das Nicht-Ansprechen auf Zytostatika sind. Bei Brustkrebs und Ovarialkarzinomen konnte dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden, ob bestimmte Substanzen anschlagen (prädiktive Testung). Diese prädiktive Pathologie ermöglicht personalisierte Krebstherapien.
Er war an der WHO-Klassifizierung von gynäkologischen Tumoren (ovarielle Tumore) beteiligt und beschäftigt sich mit der technischen Entwicklung von Systemen für Telepathologie. Da diagnostische Daten heute digitalisiert sind, können Pathologen sehr schnell eine Zweitmeinung einholen.
Als Dekan und Ärztlicher Direktor der Charité gestaltete Manfred Dietel über viele Jahre die Medizin und Forschung in Berlin mit. An seinem Institut bot er spezielle Sprechstunden für Krebspatienten an, um Therapieentscheidungen nachvollziehbar zu machen. Er ist Mitherausgeber des Standardwerks „Harrisons Innere Medizin“ und wurde 2015 mit der Rudolf-Virchow-Medaille ausgezeichnet, mit der Pathologen für besondere Verdienste um ihres Fachs geehrt werden.