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Image: Universitätsklinikum rechts der Isar | TU München
Year of election: | 2014 |
Section: | Gynaecology and Paediatrics |
City: | Munich |
Country: | Germany |
Forschungsschwerpunkte: Operative Gynäkologie, onkologische Gynäkologie, erbliche Krebserkrankungen, Brustkrebs, BRCA‐Mutation, Genanalysen
Marion Kiechle ist Gynäkologin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die operative und onkologische Gynäkologie und hier insbesondere erbliche Krebserkrankungen bei Frauen. Sie beschäftigt sich mit Diagnostik, Therapie und Prävention von Tumorerkrankungen und führt individualisierte Brustkrebstherapien durch. Sie gehört deutschlandweit zu den führenden Brustkrebs‐Spezialistinnen und -Spezialisten.
Bei Brustkrebserkrankungen geht es immer mehr auch um die Lebensqualität der Patientinnen. Marion Kiechle hat einen Gentest mitentwickelt, der vielen Frauen eine belastende Chemotherapie ersparen und dadurch deren Lebensqualität verbessern kann. 65 Prozent der Brustkrebspatientinnen haben von einer Chemotherapie nur einen geringen oder gar keinen Nutzen, da sie an einem hormonrezeptorpositiven und HER2/neu‐negativen Brustkrebs erkrankt sind. Solche Patientinnen können allein mit einer anti‐hormonellen Therapie und ohne Chemotherapie behandelt werden. Mithilfe des Gentests kann die Beschaffenheit des Tumors genau bestimmt und die Therapie daran angepasst werden. Dazu wird mittels einer Gewebeprobe die Aktivität von Genen „gemessen“, die das Tumorwachstum beschleunigen können. Aus dem Aktivitätslevel dieser Gene wird dann ein individueller Risikowert für Metastasen errechnet. Ein niedriger Wert bedeutet ein niedriges Risiko für Metastasen in den kommenden zehn Jahren.
Zudem untersucht Marion Kiechle den Zusammenhang zwischen einem gesunden Lebensstil und erblichen Krebserkrankungen. Hintergrund ist, dass nicht alle Frauen mit einem erblichen Risiko (BRCA‐Mutation) an Brustkrebs oder Eierstockkrebs erkranken. Es muss also neben der Mutation weitere Faktoren geben, die den Ausbruch der Krankheit beeinflussen. Vermutet wird, dass sportliche Aktivität, eine gesunde Ernährung und Normalgewicht das Krankheitsrisiko trotz genetischer Vorbelastung senken können. Mit den Daten und Ergebnissen will Marion Kiechle für Frauen mit einer BRCA‐Mutation ein konkretes Präventionskonzept entwickeln.
03-11/2018 Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Freistaat Bayern, München
2010 Schwerpunktbezeichnung „Gynäkologische Onkologie“
seit 2000 Professorin für Frauenheilkunde sowie Direktorin, Frauenklinik rechts der Isar, Technische Universität (TU) München
2000 Außerplanmäßige Professorin, Christian‐Albrechts‐Universität zu Kiel (CAU)
1998‐2000 Leitende Oberärztin, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Campus Kiel, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Kiel
1996‐1997 Oberärztin sowie Leiterin, Onkologisches Labor, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Campus Kiel, UKSH, Kiel
1996 Zusatzbezeichnung „Medizinische Genetik“
1995‐1996 Oberärztin, Klinik für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg (UFR), Albert‐Ludwigs‐Universität Freiburg
1995 Habilitation
1995 Anerkennung als Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
1990‐1995 Wissenschaftliche Assistentin, Klinik für Frauenheilkunde, UFR, Albert‐Ludwigs‐Universität Freiburg
1987‐1989 Forschungsaufenthalte, Institut für Humangenetik, UFR, Albert‐Ludwigs‐Universität Freiburg sowie Cancer Center, Southwest Biomedical Research Institute, Scottsdale, USA
1987 Promotion
1986‐1987 Ärztliche Tätigkeit, Kardiologische Praxis Dr. Sommer, Offenburg
1986 Approbation
1979‐1986 Studium der Humanmedizin, Albert‐Ludwigs‐Universität Freiburg