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Year of election: | 2013 |
Section: | Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie |
City: | Zürich |
Country: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Mikrobiologie, mikrobielle Glykobiologie, N-Glykosylierung, CDG (Congenital Disorder of Glycosylation), Entwicklungsbiologie von Pilzen, Modellorganismus Hefe, Corona-Viren, Impfstoffe
Markus Aebi ist ein Schweizer Mikrobiologe. Seine Forschungsschwerpunkte sind die mikrobielle Glykobiologie, hier vor allem die N-Glykosylierung, sowie die Entwicklungsbiologie von Pilzen. Mit seiner Grundlagenforschung am Modellorganismus der Hefe hat er zur Entdeckung und Diagnostik der angeborenen Stoffwechselkrankheit CDG (Congenital Disorder of Glycosylation) beigetragen.
Bei der Glykosylierung wird Zucker an Nicht-Zucker gebunden. Ist der Nicht-Zucker ein Protein, spricht man von Glykoproteinen. Diese erfüllen im Organismus verschiedene Funktionen: als Strukturproteine von Zellmembranen, als Membranproteine oder als Bestandteile des Immunsystems (Immunglobuline). Markus Aebi erforscht vor allem den Mechanismus der N-Glykosylierung bei Proteinen, hierbei wird der Zucker an bestimmte Aminosäuren gebunden.
Seine Arbeitsgruppe fand heraus, dass auch Bakterien Proteine glykolysieren können. Darauf aufbauend entdeckte sein Team, dass es bei der Verknüpfung von Zuckern mit Proteinen Unterschiede zwischen Bakterien und Eukaryoten (Organismen, deren Zellen einen Zellkern haben) gibt. In Eukarytonen wird der Zucker an das Protein gebunden, bevor sich dieses faltet. In Bakterien faltet sich zuerst das Protein, dann wird Zucker angehängt. Durch gibt es in Bakterien weniger Glykoproteine, da die frühe Faltung die Möglichkeiten, Zucker anzuhängen, verringert.
Die Forschung von Markus Aebi an der Glykosylierung hat maßgeblich zum Erkennen und zur Diagnostik von Krankheiten der Gruppe CDG (Congenital Disorder of Glycosylation) beigetragen. Es handelt sich hierbei um angeborene Erkrankungen des Glykoprotein- Stoffwechsels. Die Patienten sind häufig geistig zurückgeblieben, ihre körperliche Beweglichkeit ist eingeschränkt. Da die Symptome nicht sehr krankheitsspezifisch sind, ist die Krankheit schwer zu diagnostizieren. Aebis Grundlagenforschung am Modellorganismus von Hefezellen war hilfreich, da die Glykolysierung der Proteine von Hefe und Mensch zu Beginn ähnlich verläuft. Er ist einer der Ersten, der die Krankheit auf molekularer Ebene charakterisiert hat.
Markus Aebi arbeitet außerdem an Impfstoffen. Mit Kolleginnen und Kollegen erforscht er während der Corona-Pandemie einen Impfstoff gegen Corona-Viren. Im Fokus steht die Optimierung eines COVID19-Impfstoffs, der Schutz bieten soll gegen ein breites Spektrum an Corona-Viren.